Eternus "Labyrinth of Reason" 2014 Review

Ich mag's ja schon mal darum, weil es etwas anders ist. Sicherlich besitzen Eternus aus Chile den Exoten-Bonus, jedoch ändert es nichts daran, dass die Chilenen für unverbesserliche Melodic und Symphonic Maniacs wie mich, durchaus interessante Musik komponiert haben, die über weite Strecken definitiv meinen Vorstellungen entspricht. Soll mich doch der Teufel holen, wenn da nicht sogar ein M1-Keyboard der Firma Korg im Studio sein Werk verrichtet hat.

Die etwas altbackene Produktion ist sicherlich den dürftigen Möglichkeiten der Band geschuldet. Aber auch hier gilt: Lautstärkeregler hoch und schon passt es wieder! Nichts ist durch Lautstärke zu ersetzen, außer noch durch mehr Lautstärke! Ihr solltet Eternus unbedingt mal anchecken, auch wenn notorische Nörgler an diesem Album Ecken und Kanten finden werden. In "Labyrinth of Reason" steckt viel Seele und zwischen den Noten der Wahnsinn! Der eigenwillige sowie klassische Gesang ist definitiv gewöhnungsbedürftig, dennoch sollte man sich aber nicht mit unnötigen Definitionen aufhalten oder gar überlegen, ob Omar Tabildo nun klassische Gesangsausbildung genossen hat oder eben nicht. Interessiert niemanden, denn unsere Musik - und damit meine ich den Metal - hat schon immer Grenzen ausgelotet und ist eigene Wege gegangen. Wer hat sich denn 1997 vorstellen können, dass die Finnen NIGHTWISH mal ein Megaseller werden könnten? Beim Gedanken an den Gesang auf der ersten Langrille der Finnen, muss ich heute noch oft schmunzeln. Aber keine Angst, Omar singt definitiv besser als Tuomas auf der "Angels Fall First" Etwas kehlig flötet der Bariton in unsere Ohren, sorgt aber oft für unfassbare Momente, gerade wenn außergewöhnliche Harmonien von der Musik Besitz ergreifen. Lange Rede, kurzer Sinn:  "Labyrinth of Reason" ist ein Rohdiamant, der irgendwo zwischen Melodic- sowie Symphonic Metal anzusiedeln ist. Er wurde von Musikern erschaffen, die mit viel Liebe zum Detail, einer ordentlichen Portion Naivität und vielen guten Ideen, ihren Traum erfüllt haben. Dabei haben sie doch tatsächlich eine Vielzahl von Momenten erzeugt, die jeweils den Grund beherbergen, warum ich Metal höre! Einzigartig, unerschütterlich  und ohne jeden kommerziellen Druck, immer schön das Ziel vor Augen sowie mit uneingeschränkter Liebe zur Musik, geben Eternus ihr selbst produziertes Werk in die Obhut ihrer Hörer. Es muss nicht immer perfekt sein, aber dafür einmalig! Sehr interessantes Album!

VÖ: 1. Februar 2014 / Eigenproduktion

Dirk


 


1. Echoes from the storm
2. Forever
3. Nemesis of the gods
4. In the lap of death
5. Rebirth
6. Dream Catcher
7. Prison of mortality
8. Ashes from the past
9. Internal Force
10. Baroque Hera
11. Ancestral Journey
12. Chalice of Blood
13. Light of Tomorrow
14. Frozen Time
15. Final Eclipse