TANKARD "R.I.B." 2014 - Review

Tankard haben erst im September 2013 ihre beiden Frühwerke "Stone Cold Sober" & "Two Faced" als Vinyl über Nuclear Blast Records wieder veröffentlicht. Im Oktober 2013 kamen dann die ersten Bierkrug-Meldungen aus dem Studio der Hessen-Thrasher und im Februar 2014 läuteten Tankard die Brauerei-Glocken zum zweiten Mal. Studio23-Report Numero eins verkündete bierselige Fortschritte in Form eines Berichtes von Olaf und Band-Betreuer Buffo. Danach ging es Schlag auf Schlag und so gab es kaum eine Woche, in der wir nicht von Gerre und seinen Jungs berichteten.

Satte 15 Meldungen filterten wir seit Februar durch die hauseigene Web-Maschine und nun ist es endlich soweit, denn in 4 Tagen steht das musikalische Hessen-Gebräu in den Läden. Unser Torsten hat sich R.I.B. vorab schon einmal zu Gemüte geführt. Wenn ihr Stress mit eurem Nachbarn anstrebt, dann solltet ihr seinen finalen Empfehlungen Folge leisten. Hier nun das Hopfen & Malz - Review:

Alle Wetter, ich bin beeindruckt...und der verrückte Professor ziert endlich wieder das Cover einer Tankard-Langrille. Wie geil ist das denn? Ja, Freunde der Bierkrüge! Wie auf der Chemical Invasion Scheibe, aber natürlich im neuen Gewand. So, die Verpackung stimmt schon einmal. Wollen wir doch mal testen, wie uns der Gerstensaft rein musikalisch vom Bier-Tresen katapultieren will.

Okay, here we go...Yes, yes, yes, der fast vier minütige Opener "War Cry" fegt gleich wie Hexe Babajaga auf ihrem bekloppten Besen durch die Stube. Da haben Gerre & Co. ja gleich mal ein Speed-Bier in die Galaxie geschossen. Sehr fein, meine Herren. Je oller, desto doller! Einfach geil. Genießt man das neue Gebräu von Tankard mit einem kräftigen Schluck, wird man irgendwie ein wenig „back to the roots“ gebeamt. (Nur mit Alkohol? Anm. d. Webm.) Tankard haben es geschafft, den Spirit der frühen neunziger Jahre geschickt in das Jahr 2014 zu transferieren. Mir fällt insbesondere die urig punkige Attitüde auf. Gerres Gesang ist genauso, wie ich ihn hören möchte. Sehr variabel und sehr oft mit diesen geilen „roots“ aus alten Tagen versehen. Punkig, melodisch, up & down und der typische Sprechgesang eben. Klingt wie es muss! So sehr ich auch gesucht habe, es gibt einfach keinen Filler auf dem neuen Bierkrug. (Wat, du suchst gezielt nach Schwächen? Unglaublich! Anm. d. Webm.)

Rein musikalisch präsentieren sich die Bierkrüge auf "Rest In Beer" in Bestform. Gitarren-technisch geht’s ab wie die Lutzi. Vorantreibend, melodisch, aufs Wesentliche beschränkt und daher wirklich einfach zu konsumieren. Will heißen, Tankard halten sich nicht mit sinnlos vertrackten Breaks oder Soli auf. Hier und da wird auch mal der Fuß vom Gaspedal genommen, sodass das ganze Gebräu wirklich abwechslungsreich wirkt. Ich bin echt von den Socken und muss definitiv zum Kühlschrank, um das nächste kühle Blonde zu verhaften.

Diese Art Songs zu komponieren, steht den Frankfurtern sehr gut zu Gesicht. Das ist ihre Heimat! Das ist ihr Sound! Mit derlei Kompositionen sind sie groß geworden und haben unzähligen Thrashern einen amtlichen „Whiplash“ verpasst. Amen! Anspieltipps kann ich im Grunde genommen gar keine geben, da es alle Songs verdammt wert sind, auf die Welt losgelassen zu werden. Na gut, wenn es denn sein muss, ist auf jeden Fall der Titeltrack „R.I.B.“ zu nennen. Was für eine Hymne! Na, durstig geworden? Das ist der richtige Soundtrack für eine Metal-Strandparty oder für ein Metaller-Grillen. Holt euch das Teil, öffnet euch ein kühles Bier, play it loud, mosht euch den Schädel weg und reißt von mir aus des Nachbarn‘s Blumen aus dem Beet. Yeahhhhhhhhhhh!

 

Torsten

 

VÖ: 20. Juni 2014 / Nuclear Blast Records