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OVERKILL "White Devil Armory" 2014 - Review

Durchatmen, ihr könnt ganz ruhig durchatmen, denn das neue Eisen von Overkill ist und bleibt Thrash Metal par excellence! Nicht ganz einfach, nach zwei Spitzen-Alben ein Gleichwertiges nachzuschieben. Die Anforderungen sind sehr hoch, haben Overkill doch höchstpersönlich die Messlatte in schwindelerregende Höhe katapultiert . Da auch ich etwas unruhig in Sachen der neuen Veröffentlichung war, hat es mir nach dem ersten Durchlauf ein fettes Grinsen in die Larve getrieben. Und ja,  mir scheint sogar die Sonne aus dem Arsch, meine Damen und Herren der metallischen Zunft.

Es ist schon bezeichnend, mit welch einer Konstanz Overkill seit Jahren zu Werke gehen. Sicher gab es in der Discographie von Overkill auch Schwachpunkte, aber diese waren eher die Ausnahmen und offensichtlich hat es Overkill nicht geschwächt - ganz im Gegenteil - sie sind stark und stärker geworden. Overkill sind ein Garant für außergewöhnlichen Thrash Metal, der in dieser Form unter abertausend Bands herauszuhören ist.

Die mir vorliegende Version enthält 11 Songs, wobei Nummer 1 ein Intro ist. Auf den limitierten Versionen von „White Devil Armory“ werden noch zwei Bonustracks enthalten sein, die an dieser Stelle eventuell nachgereicht werden. Okay my friends, the show can start... Los geht's mit dem bereits erwähnten Intro „XDM“, das sogleich den Song „Armorist“ einleutet. Alter Vatta, das Teil geht ab wie eine Speedmachine im Agressionskanal. Man schenke Bobbys Vocals seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Aggressiver geht's nimmer, zumal der Song echt Charakter hat. Fight, fight, fight... Mit dem bereits veröffentlichte Video zu „Armorist“ konnte man diesen außergewöhnlichen Track sogar audiovisuell begutachten. Sehr guter Einstieg meine Herren. "Armorist" knüpft damit nahtlos an die Electric Age Ära an.

„Down To The Bone“ ballert ebenfalls ordentlich aufs Gemüt. Ein gut strukturierter „Thrasher“ mit schöner Gesangslinie, der im Mittelteil des Refrains einen einprägsamen Chorus enthält und mit einem dreckigen Grinsen von Bobby Blitz abschließt. Der nachfolgende Track „Pig“ wirkt auf mich etwas sperrig. Man kommt irgendwie schwer in den Song rein, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. (Könnte vielleicht an den Voivod-Elementen liegen, wobei Bobbys "Gesang" doch echt Ausdruck hat. Für mich eine echt gute Nummer. Anm. Dirk) „Bitter Pill“ ist ein ganz anderes Kaliber. Geiles Riffing, variabler Gesang und etwas grooviges Midtempo ist hier angesagt. Gefällt mir sehr gut. Der Song entwickelt sich bei jedem Hördurchlauf mehr und mehr.

Song Nummer sechs hört auf den Titel „Where There‘s Smoke“ und lässt einen wieder komplett durchdrehen. Die Songstrukturen erinnern mich an die guten alten Tage. Das ist 100% Overkill, das ist 100% Old Overkill und dass ist 100% New Overkill...Punkt um und Schluss. Oh ha, „Freedom Rings“ wird mit einem völlig genialen Riffmassaker eingesägt. Hier schneidet sich ein frisch geschärftes Messer ins "dezibel-geplagte" Fleisch der metallischen Hörerschaft. Wenn man nun vermutet: "Okay, jetzt noch das Solo und dann ist Schluss", liegt man falsch, denn es bricht gleich wieder los, das geniale Eingangsriff. Irgendwie kommt in mir ein kleines entferntes Pantera-Gefühl zum Ende des Songs auf. „Another Day To Die“ fängt leicht holprig und für Overkill doch recht ungewöhnlich an, um dann aber in eine musikalisch sehr anspruchsvolle Richtung abzudriften. Ungemein schwierig, all das zu verarbeiten, was in diesen Song gepackt wurde. Wahrscheinlich muss der Song noch etwas reifen, um sich richtig zu entfalten.

And now, Freunde des metallischen Overkills, kommt der Song überhaupt. Das ist der Song auf "White Devil Armory". Die Betonung liegt auf der! Was das geil ist. (Ok, dann setzten wir aus rhetorischen Gründen das "ist" ans Ende des Satzes. - Anm. Dirk) „King Of The Rat Bastards“ ist genauso wichtig - live gespielt zu werden - wie „Save Your Self“ vom „Electric Age“ Album. Ja, ja, ja ! Finest. Ich sehe mich schon wieder den Moshpit killen oder gleich overkillen…heheheheh!!! Genial interpretierter Song mit geiler Melodie und einem ordentlichen "Mitgröhlcharakter".

„It’s All Yours“ ist mal wieder ein Song, in dem Bobby ab und zu seine "andere Stimme" ins Spiel bringt. Kann man gut durchhören, ist aber nicht der Burner! (Auch diesen Song finde ich sehr interessant, insbesondere Riffing und Solo machen diesen Track hörenswert. Anm. Dirk) Last but not least, Song Numero 11 “In The Name”. Hier könnte man denken, dass Bobby gesangstechnisch nochmal sein gesamtes Können unter Beweis stellen möchte. Die Gitarrenfraktion holt hier alles aus sich raus und ist aus diesem Grunde positiv zu erwähnen, und zwar vordergründig.  Ein richtiger Up and Down Groover. Super Melodien, großartige Gesangsleistung sowie eine Bierhumpenanstoßstimmung beenden dieses kurzweilige Album.

Okay, man kann und muss sagen: "Es ist eine weitere feine Scheibe von Overkill", technisch und auch produktionstechnisch sehr perfekt. Das Gaspedal wurde auf "White Devil Armory" - bis auf einige Songs - nicht komplett durchgetreten, dafür besticht die jüngste Veröffentlichung durch fette Midtempo-Grooves und variationsreiches Songwriting. Unserem Dirk scheint das Album aus diesem Grund noch besser zu gefallen als "The Electric Age". (Jawohl!! Anm. Dirk) Ein geiler und wie immer in den Vordergrund gemixter Bass von D.D.Verni, 'ne höllisch schnelle und saubere Leadguitar von Dave Linsk, 'ne super Rhythmus-Guitar von Derek Tailer, fantastisch schnelles und auf den Punkt gespieltes Drumming von Ron Lipnicki und ein wieder mal excellent aufgelegter Bobby Blitz, machen dieses Album zu einem gelungenen Thrash Gewitter. Ich freu mich schon jetzt auf die Tour, denn wer jetzt noch nicht Blut geleckt hat, der sollte sich Overkill auf jeden Fall live reinziehen, um einer ordentlichen Kernspaltung beizuwohnen. Thrashing Over, my friends are Green and Black! 

Nachträgliches Review zu den beiden Bonus-Tracks !!!

Okay Freunde, nun wird es Zeit, die beiden Bonustracks an das Review zu hängen.

Der Grund, warum Song Nummer 12 - namens „Fight Song“ - genau diesen Platz auf dem Album bekommen hat, wird der sein, dass er eben auch jedem auf die 12 knallt. Im punkigen Stile, wie man es von „Oldschool“ kennt, lässt dieses Geschoss wohl jedes Atom im Moshpit zur alles vernichtenden Kernspaltung explodieren. All for one, one for all, sing the fighting Song. Jaaaa, so soll es geschehen.

Last but not least Song 13. Für “Miss Misery” holten sich die Jungs eine Gesangsverstärkung in Form von Accept‘s Mark Tornillo hinzu. Diese Cover-Version aus dem Jahre 1975 von der Band Nazareth, ist im Originalen schon richtig gut. Overkill haben einen fetten „Groover“ mit genial bratenden Gitarren und göttlichen Vocals daraus gemacht. Ich bin wirklich begeistert.

Ich bleibe dabei, eines der abwechslungsreichsten Alben in Overkill‘s Discografie!!! 

Torsten


VÖ: OVERKILL "White Devil Armory" 18.7.2014 / Nuclear Blast Records



Decapitated "Blood Mantra" 2014 - Review

Decapitated sind unweigerlich eine von drei Bands, die jenseits der Oder seit Jahren die Flagge des Extrem Metals hochhalten - und zwar erfolgreich. Moderner und kühler tönt der Sound, als der ihrer Landsleute von Vader und Behemoth. In Sachen Präzision macht ihnen jedoch keiner so schnell etwas vor.

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