Sirenia "Perils Of The Deep Blue" 2013

Na wer sagts denn? Es geht doch mit unserem Mortem. Ich hatte echt schon Angst, dass es sich mit Sirenia erledigt hat. Aber nein, 2013 melden sich Sirenia pünktlich und eindrucksvoll zur Saison zurück. Wie sagt unser Jan immer so schön: "Ich konnte keinen Stinker auf diesem Album ausmachen." Bis auf Track 4 (Intro eingerechnet) stimmt das auch. "Ditt Endelikt" kommt radiotauglich daher und wirkt gegenüber dem Rest des Albums isoliert. Also Track 4 weggedacht und schon passt es.

Im Jahre 1999 spielten Tristania auf dem Wacken Open Air in der Mittagssonne zum Tanz auf. Für eine Düsterkapelle recht ungünstig, aber Tristania - damals noch mit Mortem Veland - ließen sich keineswegs davon abhalten und lieferten einen Gig ab, der mich voll überzeugte und in ihren Bann zog. Seit jener Zeit verfolge ich mit großem Interesse fast jede Veröffentlichung der Bands, denen Mortem Veland seine Handschrift als Songwriter aufstempelte. Möchte man die grundsätzlichen Unterschiede zu den Vorgängeralben Sirenias herausstellen, dann kann man es wohl so formulieren: "Perils Of The Deep Blue" hat endlich wieder Seele, die Songs klingen lebendig und nicht durchkalkuliert. Es knallt wieder ordentlich, die Drums pressen riesige Rhythmus-Teppiche unter die meterhoch gestapelten Chorgesänge. Mortem Veland growled und kreischt, als wollte er die selbst aufgebauten Soundwände mit seiner Stimme umschmeißen. Aylin bildet den lieblichen Kontrast zu Mortem und erreicht Tonhöhen, die ich so nur von Liv Kristine kenne. Die Produktion ist unglaublich fett und drückt dem Zuhörer den Wohlstandsbauch gen Wirbelsäule und damit die Augen aus der Schädelhöhle. Als einer der einflussreichsten Musiker der Gothic und Symphonic Metal Szene gelingt es Mortem Veland endlich wieder ein Werk abzuliefern, dass all die ganzen Kopisten und Trittbrettfahrer in die Schranken weist. Wer diese Art von Musik mag, der liegt mit "Perils Of The Deep Blue" goldrichtig. See you on Tour! VÖ: 28.06.2013

Dirk