FROSTTIDE "Blood Oath" Album Review

Frosttide veröffentlichen dieser Tage ihren zweiten Langdreher via NoiseArt Records. Der Fünfer aus Finnland gründete sich 2009 und ist irgendwo im Dunstkreis ihrer Landsleute von Ensiferum anzusiedeln.

Zu hören gibt's daher Melodic Death mit Folk-Einflüssen. Während der lange Winter die Skandinavischen Völker noch fest in der Mangel hat, lösen sich Frosttide bereits jetzt aus der eiskalten Klammer nordischer Naturlaunen und kommen schon im März auf dem Rücken der Paganfest-Tour nach Deutschland. Mitgebracht haben sie uns ein Album, das auf den ersten Blick sehr gefällig tönt. Statt ersten Blick müsste man an dieser Stelle ersten Horch schreiben, denn wie kein ein erster Blick schon tönen? Also, auf den ersten Horch tönt das Album sehr gefällig. Auch nicht richtig? Ok, dann weiter im Text. Wie viele Bands aus dem Land der tausend Seen, verstehen Frosttide ihr Handwerk gerade zu vorzüglich und bringen aus dieser Sicht das Rüstzeug mit, um ein passables Langeisen abzuliefern. Hochgeschwindigkeitsgeschredder trifft auf Folk und fräst eine tiefe Schneise durch warme und harmonische Keyboardsounds, die mehr als einmal die Federführung auf "Blood Oath" übernehmen.

So in etwa könnte man den Sound der Finnen beschreiben. Im Prinzip fängt das Cover diese Beschreibung hervorragend ein. Überall Bewegung und trotzdem sehr harmonisch. Typische Ensiferum-Refrains, kampfmotivierende Chöre eben, rücken die Musik von Frosttide ganz dicht an die Vorlagen ihrer Landsleute. Etwas mehr Eigenständigkeit würde ich mir hier wünschen. Aber warum sollte man seinen Musikstil korrigieren, wenn man doch genau diesen spielen möchte? Soll man nicht, nur ist es eben verdammt schwer ein Alleinstellungsmerkmal zu definieren, wenn man sich im direkten Fahrwasser anderer Bands bewegt.

Das Ergebnis kann sich auf alle Fälle sehen und hören lassen. Frosttide haben mit "Blood Oath" bewiesen, dass ihr Debütalbum "Awakening" keine Eintagsfliege war und sie locker mit Szenegrößen wie Ensiferum mithalten können, nur eben an der Eigenständigkeit sollten die Finnen feilen.

 

Dirk

7/10 Talkern

 


VÖ: 27.2.2015 Label: NoiseArt