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Traces Of You "Deliverence" 2015

Vor gut einem Monat haben Traces Of You mit "Deliverence" zum wiederholten Male gehörigen Lärm ins Paradies geschleudert. Und ich bin ehrlich, mir ist die Vertreibung von Ruhe und Harmonie aus dem Paradies um einiges lieber, als weichgespülter Post Hardcore.

Doch einen Anspruch werde ich immer haben: Es muss vom Liedgut zum Deibel noch mal etwas hängen bleiben, auch wenn der Sound vor lauter Kraft nicht weiß, wann und in welcher Geschwindigkeit er meine Trommelfelle dem Ende übergibt, um schlussendlich ewige Stille auf brutalste Art und Weise herbeizuführen.

Traces Of You gründeten sich im Jahr 2006 und stammen aus aller Herren Länder. Als da wären: Utrecht (Niederlande), Schwerte (Deutschland) und Milan (Italien). "Deliverence" ist nunmehr der dritten Album-Angriff aufs Nervensystem geneigter Hardcore Fans. Der multinationale Vierer bietet hasserfüllten Hardcore feil, der sich in keinster Weise anbiedert oder unterordnet. Hier und da wird die Thrash-Keule ausgepackt, Breakdowns eingestreut und ja, manchmal ist ein Hauch Melodie zu erkennen, die jedoch umgehend im tiefsten und dreckigsten Loch auf diesem verrotteten Erdball versenkt wird.

In meiner Einleitung ließ sich bestimmt schon herauslesen, dass es sich Traces Of You mit ihrem kompromisslosen Hardcore wirklich nicht leicht machen. Es fehlt einfach an Passagen, die sich auf Gedeih und Verderb festsetzen und sei es nur im Rückenmark, das ganz hervorragend Bewegungsabläufe speichern kann. Gen Ende der Langrille haben sich nach diversen Durchläufen doch noch 2 Tracks zu erkennen gegeben, die ihren Kopf aus der ansonsten recht grauen Masse rausstrecken und in die es sich wirklich lohnt reinzuhören. Die Rede ist vom Track "Never Surrender" (9) sowie dem Rausschmeißer des Albums "Unbroken" (10). Mehr von diesen Kaliebern, bitte!

Das Ende vom Lied...ähm...von zehn Liedern ist, pure Begeisterung bleibt aus, doch unterm Strich - und das muss nun auch mal gesagt werden - steht mit "Deliverence" ein Album zu Buche, das nicht komponiert wurde, um auf wundersame Weise zu gefallen, vielmehr werden hier eiskalte Emotionen frei, die sich das Quartett von der Seele schreit, prügelt, rifft und der Gleichen mehr. Stünde ich an der Stelle von Traces Of You, wäre es mir schlichtweg egal, ob der Schlag in die Fresse als positiv oder negativ bewertet wird, Hauptsache es schmerzt.

 

Dirk

 

6,5/10 Talkern


VÖ: 24. April 2015  Label: Swell Creek Records


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