Im Normalfall sollten derlei Reliquien aus der Blütezeit des Death Metals in der dunklen Jahreszeit ihr Haupt erheben. Die Maienzeit ist gänzlich ungeeignet, zumindest was das Lebensgefühl betrifft.
Die Band Cult of Endtime ist ein fünfköpfiger Kadaver aus Finnland, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, schwärzesten und äußerst besessenen Vintage Death Metal zu reanimieren. Ich weiß, das ist nicht sonderlich kreativ und hört sich auf gar keinen Fall nach Innovation an, doch innovativ muss dieser Sound genauso wenig sein, wie eine Veröffentlichung im Wonnemonat Mai. Was ebenfalls nicht ins Gesamtbild passt - und das meine ich im allgemeinen für Bands, die sich in diesem Genre bewegen - sind diese standardmäßigen Facebook-Seiten. Death Metal Bands, mit einem finsteren Charakter der Marke Cult Of Endtime, befördern mich automatisch in eine andere Welt. Diese Welt befindet sich unter keinen Umständen im heuchlerischen Mega-Universum von Facebook.
Doch zurück in die wahre Welt der Finnen aus Joensuu. Cult Of Endtime traten das erste Mal um 2010 in Erscheinung, dem Jahr, als sie ihr erstes Demo veröffentlichten. 2011 folge Demo Nummer 2, das den Titel "Nuclear Witch" trägt. Offensichtlich hat Svart Records das Potential der Jungs erkannt und so liegt uns nun das erste Todesblei-Geschütz der Truppe vor. Soundtechnisch geht's direkt in die frühen Neunziger. Wem hier die guten alten Sunlight Studios in den Sinn kommen, der liegt gar nicht so falsch. Dismember, Entombed und Grave, das wären die Paten für den Sound der Finnen. Oftmals gehen Cult Of Endtime wesentlich schleppender zu Werke, um nicht gleich den Begriff Doom in den Raum zu werfen, aber dieser ist definitiv in der Musik vorhanden und spätestens beim Track "Hidden Gods" nicht mehr zu überhören. "Hidden Gods" walzt wirklich doomig übers Schlachtfeld und nimmt im Mittelteil "etwas" an Fahrt auf. Qualitativ halten Cult of Endtime über die gesamte Spieldauer des Albums ein Niveau, das man unbedenklich als gut bezeichnen kann.
Insgesamt haben wir es hier mit wirklich solider Kost zu tun, die zwar keine neuen Türen aufstößt, aber mit viel Hingabe und Leidenschaft eingebolzt wurde, was man dem Album in der Tat anhört. Alte Todesblei Handwerkskunst - gut umgesetzt. "In Charnel Lights" habe ich auf meiner Liste.
Dirk
7,5/10 Talkern
VÖ: 29. Mai 2015 Label: Svart Records
Battle Beast? Jawohl, Battle Beast! Auch auf die Gefahr hin, dass sich der Schreiberling maximalen Ärger einfangen wird und ich mich wahrscheinlich noch nach 10 Jahren für dieses Review rechtfertigen darf - Attention please - Battle Beast haben hier eine geniale Platte abgeliefert. Rein informativ flog dat Dingen in den Player und mein erster Gedanke war Folgender: Dirk, du darfst das nicht hören. Nur leider muss ich es hören! Ich muuss eess höörenn! Muss die Platte immer und immer wieder einlegen. Nein, dachte ich, pack das Teil weg und schmeiß deine Gedanken über Bord. Zack, schon waren Battle Beast wieder im Player.
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