DEBAUCHERY - F**K HUMANITY - Review

Debauchery sind und waren eine extreme Erscheinung in der Death Metal Szene, deren Wirken und Schaffen man schon immer mit einem gewissen Augenzwinkern sehen sollte, zumindest habe ich es seit jeher mit den Jungs aus der Welt der Blood Gods so gehalten.

Vor genau neun Tagen erschien nun ihr neuntes Studio Album via Massacre Records. Seit ihrer Gründung im Jahre 2003 sind Debauchery in der Szene und auch in unseren biederen Gesellschafft immer wieder angeeckt. Ehrensache für das Quartett, welches sich Zuwiderhandlungen jeglicher Art auf die Kriegsflagge geschrieben hat. In einem Land mit einer Medienlandschaft, in der zischen 20-21 Uhr Werbungen für Horrorfilme über die Mattscheibe laufen, deren Ausstrahlung vermutlich von Familienvätern abgesegnet wurde, sind Debauchery nicht nur der Spiegel der Nation, weit gefehlt, sie sind auch die richtige Antwort auf all die Brutalitäten und Unmenschlichkeiten, die täglich dem aufgeweckten Kind von unseren Massenmedien präsentiert werden.

Debauchery bieten lediglich den Soundtrack zum allgegenwärtigen Wahnsinn, der sich Tag für Tag in unserer moralisch verrotteten Gesellschaft mehr und mehr festfrisst. F**K HUMANITY ist dabei eine Headline, die passt, wie die berühmte Faust aufs Auge. Zugegeben, ich beherrsche die Discographie der Jungs nicht aus dem FF, doch jedes Mal, wenn mir ein Debauchery Album in die Hände fällt, kann ich nur noch die Punkte auf der Habenseite zählen. Mit anderen Worten: F**K HUMANITY weiß zu gefallen und überzeugt wieder einmal durch einprägsame Songstrukturen und das gewohnt fette Stimmchen des Herrn Debauchery alias Mr. Debauchery - Sonic Blasters & Voices of War. Die Scheibe läuft lässig in die Gehörgänge und dürfte ohne Umschweife das Death Metal Zentrum eines jeden Genre-Verehrers ansprechen. Schlicht gesagt: ein Standardwerk. Hier ist möglicherweise auch der einzige Kritikpunkt zu finden, denn ein wenig origineller hätte es schon sein dürfen, das neue Album aus dem Hause der schwäbischen Blutgötter, auch, wenn am Ende wieder alles blutverschmiert und nicht mehr zu retten ist. Die Produktion lässt keine Wünsche offen und bietet den perfekten Sound für jede Schlachtung. Ein solide und überaus blutige Angelegenheit, der ich mit 7,5 Talkern nur meine Empfehlung aussprechen kann. Apropos Schlachtung: dieser könnt ihr auf der FUCK HUMANITY Tour 2015  im Herbst beiwohnen. Ich schließe mit einem Zitat: „Blut für den Blutgott! Die deutsche Kriegsmaschine rollt wieder!“

 

Dirk

7,5/10 Talkerm


VÖ: 10.7.2015 Label: Massacre Records