Deathless Creation - Thrash 'N' Roll - Review

Wenn's doch bloß immer so wäre! Da trudelt das Debütalbum einer uns gänzlich unbekannten Band ein und schon der erste Durchlauf justiert die Lauscher auf maximalen Empfang.

Deathless Creation stammen aus Günzburg unweit von Ulm. Kurz, die 2010 gegründeten Thrash'N'Roller können bei klarem Wetter nicht nur das Ulmer Münster sehen, nein - die Bayernthrasher haben von ihrem Headquater aus einen wunderbaren Blick auf die gesamte deutsche Metal-Szene. Spaß bei Seite und weiter mit den Fakten: 2012 veröffentlichte die Band ihr erstes Demo "Insanity", Ende 2013 folgte die 4-Track EP "Endless Source Power" (auch über die BandCamp-Seite zu hören) und nun das hier, ein äußerst interessantes Full Lenght Album, das schon nach den ersten Tönen einen beachtlichen Vorsprung zu vielen anderen Veröffentlichungen dieser Tage definiert, dabei hat der Vierer auch in Sachen Sound 'ne ordentliche Kelle im Vergleich zur EP draufgelegt. Fast hätte ich's vergessen, vor gut einer Woche gab es vorab eine Kostprobe in Form der Singleauskopplung "King Of The Lonesome Riders".

Thrash 'N' Roll ist nicht nur der Titel des aktuellen Albums, Thrash 'N' Roll ist Programm. Deathless Creation reiten dabei alles andere, als auf diesem Begriff herum. Kein Rumgepose, keine pseudointellektuellen Extravaganzen, einfach geradeaus und voll in die Larve. Sicher, wer Metal seit Jahren konsumiert und sich dem Reiz dieser vielschichtigen Musik ergeben hat, der wird immer wieder Parallelen zu alten Helden feststellen können. Wenn sich Benne Rommel (git-voc) derberen Vocals hingibt und Deathless Creation massiv losthrashen, klingt er in Ansätzen definitiv nach Tom Angelripper von Sodom (gut im ersten Track zu hören). Wird's groovig, tauchen automatisch Pantera-Bilder in meinem Kopf auf. Selbst modernere Elemente US-Amerikanischer Kampfverbände aus der Neuzeit, flechten die Deathless-Jungs geschickt in ihren Sound ein. Keine Angst, hier geht's lediglich um Facetten, der Sound versprüht weitestgehend individuelle Klangfarben und kann durchaus als eigenständig bezeichnet werden.

So und jetzt kommen wir zum Herzstück des Günzburger Thrash 'N' Rolls:

Dampframmen-Riffing auf der Überholspur, und immer schön aufs Wesentliche beschränkt! Leute, so wollen wir es doch verdammt noch einmal hören. Die Welt kann so schön sein. Deathless Creation zelebrieren dickbäuchigstes Monster-Riffing, bis Du deinen Knödelfriedhof in einem Karren vor dir herschieben kannst. Das zieht die Wurscht vom Brot, versprochen! Langeweile kannst Du getrost aus Deinem Wortschatz streichen, während "Thrash 'N' Roll" die Kalotten Deiner Speaker massiert, dafür sorgt das 'N' Roll im Sound der Bayern. Dass hier sauberes Handwerk geboten wird, versteht sich wohl von selbst. Ob Stefan Schaubele hinter der Schießbude oder Vlad Nikolov (git) und Eric Arikan (bass) an den Saiten-Maschinen, sie sind jederzeit auf dem Posten und sorgen für ein tadelloses Ergebnis, welches in den kommenden Wochen noch von sich Reden machen wird, dessen bin ich mir sicher. Wir machen den Anfang und zücken 'ne Achteinhalb. 

Dirk

8,5/10 Talkern


Tracklist: Stigma Of Degeneration 4:50 - Personal Hell 3:32 -  As Long As There's A God 3:54 - Reinvention 4:07 - King Of The Lonesome Riders 3:54 -  Dominate 3:33 - Break The Silence 4:42 - Temptation 3:14 - Endless Source Of Power - 3:22 Escape The Prison 3:14 - I Am The Devil 4:54 - The Last War 3:16


VÖ: 25. September 2015  - Label: Timezone Records