Death Above - The Attack Of The Soul Eaters - Review

Als dieses rumpelige Sahnestück oldschooliger Zerstörungswut eingeklöppelt wurde, steckte metaltalks.de gerade noch in der Planungsphase. Dass uns dieses wahnwitzige Vorhaben einmal nach Chile oder wie in diesem Fall nach Teneriffa führen würde, konnte damals wirklich noch keiner ahnen.

Eins liegt jedoch auf der Hand: Musik verbindet und offensichtlich gibt es in jedem verdammten Winkel dieser Erde eine Band, die sich des guten alten Heavy Metals verschrieben hat. Death Above machen keine Kompromisse und lassen auf der Härteskala Heavy Metal in seiner Urform weit hinter sich. Wenn Death Above ihre Instrumente malträtieren, lockert sich auch schon mal ein beträchtlicher Teil Vulkanasche im Krater des Teide. So, und wenn nicht bewiesen wäre, dass Achamán (höchster Gott in der Götterwelt der Guanches - Ureinwohner Teneriffas) vor langer Zeit Guayota (Teufel) besiegte, würde ich behaupten, Guayota hat sich am Fuße des Teide einen Proberaum eingerichtet, um sich in Gestalt der Band Death Above an Achamán zu rächen. Verzeiht meine kleine Reise in die Vergangenheit.

Death Above spielen seit 2010 Thrash, der an allen Ecken und Enden versucht in Sub-Genres auszubrechen. Crossover eben! Mal punkig, mal Hardcore und auch 'nen Happen Grind liegt auf der bunten Schlachte-Platte, dabei arbeitet sich die spanische Zerkleinerungsmaschine thematisch durch alles, was mechanisch teilbar ist, Leid hervorruft, Chirurgen herausfordert, riecht, spritzt und posttraumatische Störungen erzeugt. Eine vom Snareteppich befreite Drum klopft auf "The Attack Of The Soul Eaters" unentwegt gegen Eure Hirnbehausung, was nicht nur schmerzt, sondern dem Gesamtsound eine sehr rohe Note verleiht. Spieltechnisch bewegen sich Death Above auf dem Niveau versierter Kapellen der 80er Jahre, womit die Jungs ohne Probleme Richtung Slayer & Co schielen können, deren Einflüsse unüberhörbar diverse Parts auf dem 2012er Album zieren. Abwechslungsreich ist die Attacke der Seelenfresser allemal, dafür sorgen variationsreiches Riffwerk, Drumming und unzählige Tempowechsel. Liegen die Nerven endgültig blank, spielen Death Above 'nen Solo obendrauf, während Javitoxic (Vokals) ohne Rücksicht auf Verluste alles in Grund und Boden schreit. 15 Songs schmücken diesen Brecher, der mit Tracks der Marke "Welcome To The Wasteland" oder "Violent Nightmare" mein Herz erfreut. Will man drei Jahre nach Veröffentlichung einen Bewertungshebel ansetzen, dann wird dieser unweigerlich mindestens die 7,5/10 markieren und damit die Region "Gut" anreißen. Interessanter Extrem Metal aus Spanien ist also nicht nur auf dem Festland zu finden, er erschüttert auch die Inselwelt der Königreiches. Böse Zungen behaupten, es tut sich etwas - am Fuße des Teide. Gerade in letzter Zeit wurden wieder vermehrt Geräusche in der Nähe der ehemaligen Guayota-Behausung wahrgenommen. Holzen Death Above dort etwa eine neu EP ein? Wir sind gespannt.

Dirk

7,5/10 Talkern


VÖ: 16.6.2012  Label: Dead Center Productions