Phased - Aeon - Review

Phased, ein sehr interessantes Trio aus dem Schweizerischen Basel, haben sich dem Psychedelic Doom Rock verschrieben. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Motor Doom. Seit 1997 und einigen veröffentlichten Alben „stonerten“ sich die Toblerone-Doomster durch europäische bzw. hiesige Clubs.

Durch unzählige Shows, mit Auftritten beim Stoned From The Underground, Up In Smoke, dem Doom Shall Rise Festival sowie Supportslots mit Genregrößen wie Orange Goblin, Mastodon und Spirit Caravan, konnten sich die Schweizer bis heute auch an der Livefront behaupten und ihre Musik einem breitgefächerten Publikum präsentieren.

Nach sechsjähriger Kreativ-Pause, einer musikalischen Kurskorrektur in Richtung Psychedelic Doom und einem neuen Label im Rücken, starten Phased nun auf ihrem neuesten Output "Aeon" mit insgesamt 7 Songs durch.

Zu hören gibt es klassische Doom-Monolithe mit abgrundtiefen Gitarren und groovigen Arrangements. Mit „Seed of Misery“ eröffnen die Jungs direkt den Reigen des Schicksals. 'Nen fetter Doomer, der unverzüglich die richtige Stimmung herbeidröhnt, zeigt Dir unmissverständlich, wo der schwere „Hammer of Doom“ hinschlägt. Schleppend und mit sounddienlichem Gesang, überzeugt das solide Material, sodass man ohne Bedenken von einem gelungenen Einstand sprechen kann, auch, wenn die Kompositionen etwas langatmig wirken. Da Geschwindigkeit im Doom Metal bekanntermaßen so gut wie fehl am Platz ist, setzen Phased ihren schleppenden Marsch durch endzeitliche Psychedelic-Wälder auf dem gesamten Album fort. Auffallend ist, dass außer den im Doom verwurzelten Elementen, die wirklich überall zu hören sind, ein gehöriger Anteil an Space Rock-Einflüssen verarbeitet wurde. Beim genauen Hinhören erhellen einen öfter diese abgespaceten Einflüsse.

Mit „Into the Gravity Well“ begibt sich das Trio in wirklich verdammt tiefe Welten des Funeral Dooms. Tiefer kann man in die Katakomben des Doom Rocks bzw. Metals nicht mehr absteigen, ohne dabei selbst gesteckte Ziele aus den Augen zu verlieren. Das ist jetzt aber nicht negativ gemeint, vielmehr soll diese Soundbeschreibung klarmachen, dass Phased durchaus Grenzen ausloten. "Fünfminutenundfünfunvierzig" pressen Phased den Zuhörer durch wunderbar zähen Instrumentalmorast. Herrlich!!! Die folgenden Songs sind allesamt zeitlose Doom Songs, die wie schon einmal erwähnt, wieder und wieder mit spacig psychedelischen Einflüsse aufwarten. Leider tritt auch hier mit der Zeit die gefürchtete Zeitlupenkrankheit auf den Plan. Mit etwas mehr Einfallsreichtum und die daraus folgende Abwechslung, würden einige Songs mehr „catchen“ und das Gesamtbild in den richtigen Blickwinkel rücken.

Dennoch, dieses Album ist gut! Wer Psychedelic Doom mag, wird viele markante Passagen entdecken und ein zufriedenes Motor Doom Gesicht auflegen. Daumen hoch!

 

Torsten

7/10 Talkern


VÖ: 27.11.2015  - Label: Czar Of Bullets