THE CARBURETORS - Laughing In The Face Of Death - Review

Überall auf der Welt werden schützende Dämme gebaut, um der stetig wachsenden Flutgefahr zu trotzen. Wo ist bitte der Damm, der die immer mächtiger werdende Veröffentlichungsflut im Zaume hält?

Keine Angst, THE CARBURETORS haben durchaus eine Berechtigung und schmeißen mit "Laughing In The Face Of Death" ein cooles Rockalbum über den Damm.

Wer zum Lemmy sind eigentlich diese CARBURETORS (Vergaser), die auf dem Bandfoto aussehen, als wenn sich 5 Wahnsinnige für das Casting zum neuen Top Gun Film ablichten ließen. Die Reise führt uns nach Norwegen, genauer genommen nach Oslo, wo sich Die Vergaser bereits 1 Jahr nach der Jahrtausendwende gründeten. Bis dato hat die skandinavische Kraftstoffluftgemisch-Maschine 5 Alben und 10 Singles in den Motor gepumpt, der diese zu "Fast Forward Rock 'n' Roll - wie die CARBURETORS ihre Musik selbst bezeichnen - verarbeitete.

Wieder einmal habe ich den Vorteil, ein Album ohne jegliche discographische Vorbildung auf mich wirken lassen zu können. Kein "das war damals so" und erst recht kein "auf den ersten Alben waren sie härter" - nur die Musik zählt, wie bei 'ner jungfräulichen Begegnung mit dem Sound einer Band. Letztlich ist es auch so und darum: Play! Play it loud, damit der Stoff auch richtig wirkt.

Mit einer passablen Produktion aus dem Hause DuB nehmen die Vergaser ihre Arbeit auf. Eine Besonderheit gibt es allerdings: „Die komplette Band stand im Aufnahmeraum und hat die Stücke gemeinsam gespielt“, beschreibt Chris die Produktionssessions im Osloer ´DuB`- (Engineer: Endre Kirkesola) und im ´Laidback`-Studio (Engineer: Jørgen Granholt Henriksen), „das war zwar anstrengender als eine gewöhnliche Produktion, doch das Ergebnis klingt um ein Vielfaches lebendiger und dynamischer. Jetzt ist der Sound endlich so, wie ihn unsere Fans von den Konzerten kennen.“

Ganz kann ich mich dem Zitat nicht anschließen, denn gerade das Schlagwerk tönt oftmals gleichförmig und allzu schlicht. Musikalisch loten THE CARBURETORS alles aus, was zwischen AC/DC und Motörhead zu finden ist, dabei verwenden die Norweger etablierte Konstrukte, die nicht selten bekannt und abgedroschen wirken. Wenn sie etwas mehr Dynamik in die Songs bekommen hätten, wäre das ein Aspekt, den man überhören könnte, doch Songs wie z.B. "Blood for Blood" wirken nicht nur langweilig, sie sind sogar vollkommen überflüssig. Da lobe ich mir einen Track der Marke "Lords of Thunder", bei dem der mächtige Shagrath von Dimmu Borgir ein gewichtiges Wörtchen mitzusingen hatte.

Sagte ich vorhin "cooles Rock Album"? Yes, dem ist auch so, nur hätte ich mir wesentlich mehr eigene Ideen gewünscht und Songs, die einem "Bullet" das Wasser...ähm...Magazin reichen können, auch wenn dieser verdammt nach Motörhead tönt. Die Stärken der Langrille liegen klar bei der 6-Saitenarbeit, wobei insbesondere die Soli für Höhepunkte sorgen. Würde dieses Album in einem lausigen Club das Spiel am Billard-Tisch untermalen, ich könnte mich glattweg wohlfühlen, doch ein Überflieger mit Langzeitwirkung ist "Laughing In The Face Of Death" nicht. 7 Talker sollten und müssen ausreichen. Anspieltipp: "Shot Full of Noise"

Dirk

7/10 Talkern


Tracklisting: CD 1) Hellfire 2) Lords of Thunder 3) Don´t Touch the Flame 4) Water into wine 5) Blood for Blood 6) The Undertaker 7) The Wolves Are Gonna Howl Tonight 8) Bullet 9) Days of Metal 10) Shot Full of Noise 11) (Tonight We’re Gonna) Die Like Heroes



VÖ: 20.11.2015 - Label: Steamhammer/SPV