Mähthräsher - Killing Fields - Review

Die aus der ehemaligen Hauptstadt Bonn stammende Band Mähthräsher bäumt sich pünktlich zum Beginn der Festivalsaison 2016 ein zweites Mal auf. Obwohl "Killing Fields", das Debütalbum des Extrem Metal Quartetts aus der Eifel, bereits im Dezember 2015 über das hauseigene Label Reachords erschien, macht die frohe Kunde vom alles niederwalzenden Mähthräsher erst jetzt wirklich die Runde.

Mähthräsher gründeten sich vermutlich im Jahre 9 nach der letzten Jahrtausendwende, zumindest lässt die rudimentäre Info auf der Band-FB-Seite darauf schließen. Berichtigt mich, wenn dem nicht so ist. Peer - Chefgitarre, Stephan - Bass und Olli an den Drums, lärmten sich schon seit einiger Zeit gemeinsam durch die Szene von NRW, bevor Patt mit seinem Organ dem ansonsten von Hardcore und Thrash beeinflusstem Sound die Death Metal-Krone überstülpte.

Das Ziel stand fest: Mähthräsh The Wörld! Gefangene wurden nicht gemacht, während die brachiale Erntemaschine eine Schneise der Vernichtung durch Nordrhein Westphalen trieb. Das Ergebnis: "Killing Fields", ein Debütalbum, das getrost als beachtlich bezeichnet werden kann. Die Produktion ist passabel bis gut, was der Qualität des Album nicht im geringsten schadet. Hochglanz-Produktionen sind hier ohnehin fehl am Platz. Wer benötigt schon edle Kristallrotoren, um den Gottesacker mit einem Mähdrescher umzupflügen?

Sieben  Tracks, sieben mal tödliche Ernte, sieben mal auf die Augen - das Ganze abwechslungsreich und ausgewogen. Hatte ich bei Song Nummer 1 noch das Gefühl, dänische Vokal-Stilistik der Marke Illdisposed um die Ohren zu bekommen, schwankte die Range des Sängers Patt wenig später zwischen erdigem Thrash-Gekeife und derben Johan Heg-Growls. Nicht schlecht, wie ich meine. Spätestens der Einsatz von Kopfhörern legte in Runde 3 weitere Highlights inmitten des Schlachtfeldes frei. Ungehobelt und thrashig beseitigt Peer mit seiner Axt den verdammten Bonner Forst. Ganz kahl, die Eifel, da hat selbst der gierige Mähthräsher absolut kein Futter mehr. Doch im entscheidenden Augenblick beweist der Saitenakrobat, dass er mehr drauf hat als das allgegenwärtige Brutalo-Geschredder. Solo für Solo wird mir klar, Mähthräsher haben in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht. Entweder ist "Killing Fields" das finale Ergebnis jahrelanger, harter Arbeit oder wir haben hier eine Band aus der Eifel am Start, von der uns in absehbarer Zeit noch diverse Glanztaten zu Ohren kommen. Anspieltipp: Der gut neunminütige siebente und letzte Song "Drowning"! Spätestens jetzt steht fest, 8/10 Talkern sind guten Gewissens gerechtfertigt.

 

Dirk

8/10 Talkern


Tracklist: Bouncing Powder, 5:39 Killing Fields, 5:20 Bones,  3:08 Doomblood,  5:34 Fascistination,  4:31 Thräsh Ättäck 3:34 & Drowning 12:14 - davon der Hauptteil 9:00 


VÖ: Dezember 2015 - Label: Raechords / Bandfoto: Christian Baron


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