Inquiring Blood – Morbid Creation - Album Review

Die Devise heißt: Death Metal ohne wenn und aber! Brutal und schnörkellos wird auf "Morbid Creation" zu Werke gegangen. Gottlob kein verfrickeltes Musikstudenten-Theater, zu dem man nur Zugang findet, wenn im Hirn etwas besser verdrahtet ist.

Okay, zur Geschichte der Jungs aus Hannover gibt es folgendes zu berichten: Inquiring Blood gegründeten sich 2004, 2005 wurde das erste Demo „Fear“ in Eigenregie produziert, 2007 kam schon ein Live Album und im selben Jahr noch die EP „Raping the Silence“. 2010 veröffentlichten sie das erste Album „Born in a Grave“, mit dem sie schon 'nen ordentlichen Achtungserfolg erzielten. Mit „Morbid Creation“ geht's nun weiter und Freunde, was soll ich sagen? Es groovt ordentlich von der "Leine", so viel ist schon mal klar. Oder sollte ich besser sagen: Es groovt an der Leine, immerhin stammen die Jungs aus Hanover. 

Gleich der Opener „Japanese Knife Assassin“ schneidet sich selbstredend in Mark und Bein. Auffallend ist hier das einprägsame Songwriting mit dem gewissen Etwas und einem genialen Chorus im Refrain. Somit haben wir gleich einen Song, der auch live für amtliche Aktion sorgen wird. Aber auch „Three Feet to Carnage“ besticht wieder durch gezieltes Songwriting. Sehr groovig und mit einer sehr effektiven Melodieline versehen, wird der Song auch gesangstechnisch einwandfrei umgesetzt.

Melodien, wenn auch unterschwellig, sind eben das A und O im Death Metal und wenn man dann noch die uffta uffta Drums mit ins Spiel bringt, freut sich doch jede Nackenmuskulatur. Nun gibt es noch einige wirklich gute Songs auf „Morbid Creation“, wie z.B. „Death and Decay“, „Horsekiller“, „Stabbed by Mirror Shards“ und das feine „Faceless“. Zuletzt genannter Song ist alles andere als Gesichtslos und ein mehr als würdiger Abschluss des Albums.

Als Kritikpunkt würde ich anmerken, dass Inquiring Blood, noch wesentlich mehr Augenmerk auf das oftmals schon gut umgesetzte Songwriting hätten setzten können. Einige Passagen plätschern eben einfach so dahin, ohne dabei wirklich schlecht zu sein. Dennoch ist es ein gutes Stück vertonte Handwerkskunst, das muss man einfach klarstellen. Es fehlt auf die gesamte Länge hin nur das berühmte „I“ Tüppfelchen.

Torsten

8/10 Talkern


VÖ:16.12.16 - Label: Vertrieb Alive