Die Apokalyptischen Reiter - Soft & Stronger - Album Review

Unser René hat wieder einmal in seinen Katakomben gekramt, um nachzusehen, ob sich nicht eventuell ein weiteres 10-Punkte-Album aus vergangen Tagen zu erkennen gibt. Wer hätte es gedacht, "Soft & Stronger" von den Reitern ist mit von der Partie.

Jawoll, ja, da freut sich die Sau im Stall, denn es ertönt infernalistischer Lärm aus dem Hause des Schlachtviehproduzenten! Äh, ja ach so - ich wollte ja eigentlich etwas bezugnehmend musikalischer Klänge schreiben. Also nun mal die Euphorie bremsen und der Sache dienlich werden.

Hier nun ein kurzer Umriss zu o.g. Album, ohne auch nur ansatzweise Anspruch auf Objektivität und Sachlichkeit zu erheben. Es ward vor langer Zeit, so etwa um 1998, da wurde mir nahegelegt, sich unbedingt das hier vorliegende Tondokument durch die Löffel zu beamen.

Natürlich wurde meinerseits kein Veto eingelegt und ohne Rücksicht auf Verluste ging ich dem nach, was sich rückblickend nicht als falsch erwies. Zunächst musste ich zu meiner Erheiterung feststellen, dass die Sau im Stall absolut zu recht Freude empfand und ausrastete. Ich konnte mich dem nur anschließen und freute mich ebenso wie die Sau.

Los geht´s mit mittelalterlichen Tönen und Pferdewiehern, sodann folgt ein amtlicher Rhythmus mit mächtigen, vokalen Anstrengungen, was in Summe 'ne Runde Sache ist. Aber das ist nur der erste Ausbruch, denn es ziehen weitere mit stetig steigender Intensität nach, anfangs zumeist noch untermalt von einem harmlosen Klavier. Im weiteren Verlauf des Debüt-Albums "Soft & Stronger" wird der Anteil etwas reduziert, jedoch steigt parallel dazu der Anteil infernalistischer Vocals, sprich es wird mächtig geröhrt, geschimpft, gegrowlt und einfach nur die Ausgeburt allen Bösen zu Tage befördert!

Der absolute Wahnsinn ist jedoch, eine auf Platz 07 versteckte Hymne! "Metal Will Never Die" ist nicht nur ein Titel, sondern auch Programm! Der Track ist ein Meilenstein und unverwechselbar. Medikation: maximale Dosis 3 x pro Tag, da Langzeiterkrankungen der Halswirbel mit Zufriedenheitsgarantie als absolut und definitiv sicher gelten.

Gern erinnere ich mich dabei auch an eine fliegende Decke im Kofferaum eines VW Passats (die Matte tat dies synchron unter freiem Himmel), auf der Fahrt nach Wacken. In den neunziger Jahren wurde der Kofferraum häufig geopfert, um noch mehr Krach zu transportieren, indem hier entsprechende Schallwellendistributoren platziert wurden. (Dies hier nur als Randnotiz.)

Der hier zelebrierte Krach gehört definitiv zur Kategorie "unverwechselbar" und sollte auf jeden Fall durch jedes Gehör gedrungen sein, egal ob es nun gefällt oder eben nicht! Mir gefällt "Soft & Stronger" auch nach vielen Jahren immer wieder, nur der Nacken mag es nicht. Somit bleibt mir gerade in Bezug auf das hier vorliegende Songmaterial wieder mal nur eins zu sagen: "Metal will never Die" & volle Punktzahl!

René

10/10 Talkern


VÖ: Dezember 1997 - Label: Ars Metalli - Bild: Nuclear Blast