Razzmattazz - Diggin' For Gold - Album Review

Razzmattazz! Wenn mich der Bandname nicht irgendwie an ein Geräusch erinnern würde, das ähnlich tönt wie ein in der Kurve wegschmierendes Moped, welches folglich unaufhaltsam in die Sonne schießt, hätte ich mich wohl nicht näher mit dem Bandnamen beschäftigt.

Doch letztlich konnte ich mit der folgendem Zitat mein Gedanken-Chaos doch noch auf die Reihe bringen: "RAZZMATTAZZ ® (sprich: Räsmatäs) haben sich erst 2011 gegründet und waren bis dato hauptsächlich in Süddeutschland und der Schweiz unterwegs. Ihr Sound, der irgendwo zwischen AC/DC, ZZTop und NWOBHM liegt, lässt den Hardrock-Fan jeder Altersklasse voll auf seine Kosten kommen. Tohuwabohu und Halligalli, so die eigentliche Bedeutung des Bandnamens Razzmattazz, sind dabei garantiert."

Soviel dazu! Ob Ihr nun tatsächlich mit der Musik von Razzmattazz voll auf Eure Kosten kommt, müsst natürlich ihr entscheiden. Fest steht, dass es sich bei der Musik der süddeutschen Tohuwabohu- und Halligalli-Rocker um grundsoliden Rock handelt, der genretypisch produziert wurde, alle Klischees bedient, keine auffälligen Stinker enthält, im AC/DC-Arbeitsrhyrhmus agiert und daher einfach mal genehmigt ist. Extravaganzen und Überraschungen bekommt der geneigte Rock-Metal-Biker nicht geboten, was unterm Strich auch keine Geige spielen sollte, denn der Sound von Razzmattazz ist ebenso definiert wie die Zielgruppe. Diese bewegt sich in der Regel mit 'nem Feuerstuhl von A nach B, trägt Bart, vielleicht auch nicht und zeigt in den meisten Fällen keine Gnade. Womit wir beim leidigen Thema wären, denn Titel wie "Expect No Mercy" (Track 7) erinnern mich direkt an einen Patch, der in mir nicht unbedingt die rosigsten Gefühle hervorruft. Sicher keine direkte Assoziation, doch taucht man neugieriger Weise in die Tiefen des WWW, stößt man unweigerlich auf die Tatsache, dass sich Razzmattazz allzu gern im Schatten von MCs & Co aufhalten. Steht die Musik im Vordergrund, ist das in Ordnung. Ansonsten gilt: Chrom-Auge sei wachsam, denn Viertakt ist nicht gleich Viervierteltakt, zumindest was das Lebensgefühl betrifft. Anspiel-Tipps: "Bad Girls Good Loving" & "Back To You" - Bad Girl..." überzeugt mit einem dicken Solo, während "Back..." aus der Art schlägt und an die Kompositionen von Ozzy Osbourne erinnert, mit denen er sich - nicht immer allein - nach Black Sabbath empor schob.

Urteil: Gutes Album, cooler 6-Saiten-V-Twin, wenig Neues, Standard...und Punkt!

 

Dirk


VÖ: 24.2.2017 - Label: Fastball / Soul Food