Carnifex "Die Without Hope" 2014

Als Carnifex im Oktober 2012 eine künstlerische Pause ankündigten, ging ein Ruck durch die Deathcore Szene. Aber jetzt sind die Scharfrichter aus San Diego mit ihrer Langrille "Die Without Hope" kompromissloser denn je zurück, um die Köpfe der Metalgemeinde in die hauseigene Guillotine einzuspannen und das Fallbeil in Form von feinstem Technical Death Metal zur Enthauptung sein Übriges tun zu lassen. Die diabolische Verschmelzung zwischen Deathcore und präzisem Technical-Death-Geknüppel setzt wieder einmal neue Maßstäbe in Sachen Brutalität.

Während die Midtempo Abrissbirne "Salvation Is Dead" die musikalische Hinrichtungszeremonie gebührend einleitet, geht es mit harmonischen Keyboard-Klängen in "Dark Days" erst ruhiger zu, um danach das komplette Repertoir eines perfekten Carnifex-Songs abzuliefern und die Metalheads auf eine musikalische Achterbahnfahrt zu schicken, wie sie brutaler nicht sein kann. Am Anfang beherrscht Highspeed-Geballer mit eingängigen Screams das Geschehen, welches sich mit dem episch gegrowlten "I AM ALIVE IN MY GRAVE" zu einem von Girarrensolis begleitetem kurzen Melodicparty wandelt, um dem Hörer danach wieder ohne Gnade die Schwermetallkeule um die Ohren schwingen zu lassen. Was für ein Brett!! Mit ähnlichen Keyboard Einflüssen, allerdings noch eine Schippe brutaler tritt "Condemned To Decay" auf den Plan und bildet einen perfekten Übergang für den Titelsong "Die Without Hope", in dem definitiv kein Platz für Gefühle wie Hoffnung eingeplant wurde! Der längste Song des Albums überzeugt allein durch seine Aggressivität und schleppenden Deathcore Parts. "Hatred And Slaughter" gleicht einer metallischen Kriegserklärung, in der die panzerähnlichen groovenden Drums keinen Raum für jegliche Friedensangebote lassen. "Dragged Into The Grave" und "Rotten Souls" sind wohl die zwei heißesten Anspieltipps der neuen Langrille. Vorallem letzterer überzeugt durch seine abgrundtief bösen Lyrics, die Scott Lewis auf seiner ganz eigenen Art, wechselnd zwischen hohen Screams und tiefen Growls, dem Hörer mit Lichtgeschwindigkeit in die Gehörgänge prügelt, sodass diesem der Slogan "EVERYTHING I DO IS TO FUCKING YOOOUU!" noch über den Song hinaus im Kopf umherschwirrt.

"Die Without Hope" ist eine durchaus stattliche Platte des San Diego Fünfers. Die Fusion von Technical-Death und Deathcore selbst gelingt Carnifex in eindrucksvoller Weise. So erscheint des Album zu keinem Zeitpunkt langweilig und verliert vom ersten bis zum letzten Nackenbrecher nichts von seiner Brutalität. Wer also Lust hat, sich den Schädel mal ordentlich freizupusten, der sollte hier unbedingt reinhören.

Robby


Carnifex "Die Without Hope" 2014  VÖ: 07.03.2014 Nuclear Blast Records

 

1. Salvation Is Dead     

2. Dark Days

3. Condemned To Decay              

4. Die Without Hope

5. Hatred And Slaughter

6. Dragged Into The Grave 

7. Rotten Souls                             

8. Last Words

9. Reflection Of The Forgotten

10. Where The Light Dies