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Live Review - Parasite, The Outside, Criminal & Bloodpunch - 10.05.2014

Getreu dem Sprichwort "Der Metal ist tot, lang lebe der Metal" haben es sich engagierte Metalfans aus Eisenhüttenstadt und Umgebung zur Aufgabe gemacht, dem Konzertsterben in der Region den Mittelfinger zu zeigen und die Pestbaracke wieder zu reanimieren. Die ehemals beliebte Konzertreihe, die 2001 ins Leben gerufen wurde, aufgrund organisatorischer Probleme und interner Differenzen jedoch 2005 fürs erste begraben werden musste,

kehrte im Mai 2012 mit einem lauten Knall zurück und ist mittlerweile nicht mehr nur ein regionaler Geheimtipp. Das Line Up des nunmehr 5. Ablegers der Pestbaracke spricht dabei für sich, den bei Parasite, The Outside, Criminal und Bloodpunch kann die Halskrause für den nächsten Tag schonmal bereit gelegt werden.

Den Auftakt für einen schwermetallischen Abend der Extraklasse sollten PARASITE den Zuschauern direkt ins Gehör setzen. Trotz einem, zu diesem Zeitpunkt noch mittelmäßigem Sound, lieferten die Parasiten ordentlich ab. Die Fusion aus Death- und Thrash Metal ließ den ersten Metalheads die Zopfgummis aus den Haaren fliegen, sodass der Propeller direkt angeschmissen werden konnte. So war die Band selbst, von der von Anfang an ausgelassenen Stimmung, positiv überrascht. Selbst die von einem Fan hochgeworfene Damenunterwäsche konnte die Jungs nicht aus dem Konzept bringen, sodass der Bass kurzerhand zum Kleiderständer umfunktioniert wurde. Parasite wurden mit diesem Gig ihrer Rolle hundertprozentig gerecht, überzeugten mit ihrer übersprudelnden Spiellaune und der richtigen Portion Humor und legten mit ihrem Auftritt eine boshafte Bewerbung für weitere Konzert-Line Ups der Region aufs Parkett.



 


Nach einem kurzen Soundcheck betraten THE OUTSIDE, die es sich zusammen mit Criminal zur Aufgabe gemacht haben, die europäischen Clubs auf ihrer Tyrannicide Tour auf Mark und Knochen zu testen, den heiligen Altar der Pestbaracke und sorgten schon mit den ersten Gitarrenanschlägen für große Augen bei den anwesenden Metalern. Wo der Sound bei Parasite noch etwas zu leise war, blieb bei The Outside soundtechnisch keinen Zentimeter Platz für Kritik! Nicht nur das  bombastische Klangwerk machte den Gig der Jungs zu einem der vielen Highlights des Abends, sondern auch die progressiven Stromgitarreneinflüsse, gepaart mit kompromisslosem Thrash Metal zauberten so manchem Liebhaber der härteren Musik ein diabolisches Grinsen ins Gesicht. Metalmusik mit einer ordentlichen Prise Abwechslung und einer Bühnenpräsenz, die es in sich hatte, wurden für uns schnell zu Qualitätsmerkmalen, die diese Combo mit Bandmitgliedern aus Chile, Israel und Deutschland ausmachen.

Die Umbaupause für den kommenden Criminal-Gig wurde spontan genutzt, um einen Teil des Pestbaracke-Teams auszuquetschen und zu erfahren, ob die Bandauswahl für die jeweiligen Events nach dem eigenen Geschmack getroffen wird: "Ja, wir wählen die Bands nach unserem eigenen Geschmack aus, versuchen dabei aber, uns nicht nur auf eine Richtung zu konzentrieren. Das Programm soll trotzdem abwechslungsreich sein und den Leuten soviel Spaß bieten wie möglich." Über Spaßfaktor und musikalische Vielfalt lässt sich an diesem Abend tatsächlich nicht streiten! Mit dem bisherigen Ablauf sind die Jungs ebenfalls zufrieden: "Es läuft! Die Stimmung ist von Beginn an auf dem Höhepunkt und einfach nur geil! Den Leuten scheint es wirklich zu gefallen!" 



 

 


Mit teuflischen Klängen aus den Boxen wurde unser Gespräch direkt unterbrochen, denn nun machten sich CRIMINAL an die Arbeit. Die Thrash-Deather aus Chile teilten in ihrer 23 jährigen Bandgeschichte bereits mit etlichen Legenden der Szene die Bühne und nach diesem Auftritt wusste wohl auch der letzte Metalhead in der Blauen Halle warum. Von Null auf Hundert ließen Criminal die geschärfte Guillotine der Schwermetalmusik niedersausen, sodass bei dem ein oder anderen Headbanger im Saal schon ein kriminelles Knacken im Nackenbereich zu vernehmen war. Mit jedem weiteren Song vermittelten die Chilenen den Eindruck, dass Luzifer höchstpersönlich gleich durch den Einlassbereich der Halle stampft, um sich diesem höllisch guten Riffwerk hinzugeben! Gitarrero Olmo ließ keinen Platz auf der Bühne unbespielt und feuerte das exzellent aufgelegte Publikum immer weiter an. Auch Vokillist und Gitarrist Anton war durchaus zufrieden: "Die Crowd war super! Ich weiß, dass man immer einen schweren Stand hat, wenn einen die Leute nicht kennen. Daher ist es für uns schon ein enormer Gewinn, wenn wir ein paar neue Metalheads für unsere Musik begeistern können." Kurzum ein Auftritt, der jedes Metalherz in freudige Rhythmusstörungen à la Double Bass versetzt haben dürfte.



  


Den musikalischen Schlusspunkt des Abends bildete der wohl heißeste Metalexport aus MekPom namens BLOODPUNCH. Zum wiederholten Male machten sich die Neubrandenburger in die Stahlstadt auf, um auch den letzten Metalfan in Eisenhüttenstadt und Umgebung auf sich aufmerksam zu machen. Wer diese Jungs bereits in natura auf den Bühnen der deutschen Clubs erleben durfte, weiß, dass Bloodpunchs Potpourri aus den vielen verschiedenen Gattungen des Metal eine hundertprozentige Überzeugungsquote mit sich zieht. Die einen nennen es Metalcore, wir schimpfen es innovativ, brutal und geil! Genau mit dieser Marschrichtung wurde dem Eisenhüttenstädter Publikum unverzüglich der erste Bloodpunch verpasst, welcher noch weitere 60 Minuten durch sämtliche Gliedmaßen schlackerte. Die ausgelassene Stimmung wurde von Sänger Biene spontan für einen Polonaise-Circle-Pit genutzt. Aber auch im restlichen Set wurden exessiv headbangende Metalheads und auch der ein oder andere Pit ausgemacht! Allesamt Anhaltspunkte für ein gelungenes Konzert der Jungs! Bei dem abschließenden After-Show-Bier hatten wir die Gelegenheit mit Biene zu plaudern, der sich den Herausforderungen der "Headlinerposition" durchaus bewusst war: "Um diese Zeit ist es natürlich immer schwer die Leute zu animieren. Trotz der vergangenen Auftritte, haben wir in Eisenhüttenstadt keinen Heimvorteil. Wir reißen uns auf jeder Bühne erneut den Arsch auf, egal wo wir spielen!" Und genau das merkt man ihnen bei ihren Live-Auftritten immer wieder an! Erholung? Fehlanzeige! Vielleicht beim Bierchen danach, aber auf Bloodpunch-Gigs definitv nicht! Es wird Zeit, dass die Jungs die größeren Festivalbühnen entern, um so manch einem Großen zu zeigen, was es heißt, sich auf der Bühne den Arsch abzuspielen.

Eine Pestbaracke par excellence nahm dann auch so langsam ihr Ende! Fakt ist, dass dieses Event, bei dem man an jeder Stelle merkt, mit wie viel Metal-Herzblut und Hingabe die Veranstalter dabei sind, unheimlich wichtig für die Szene der härteren Musik in Eisenhüttenstadt und Umgebung ist. An diesen Abenden sprang einem der Metal in der Blauen Halle immer wieder aufs Neue in den Nacken und zeigte, dass er auch in den nächsten Jahren noch in der Stahlstadt hausieren wird!

Robby



 

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