Nicht nur populäre Festivals machten 2015 mit interessanten LINE UPs auf sich aufmerksam. In diesem Sommer öffnete das Nord Open Air seine Pforten nun schon zum 6. Mal auf dem Viehofer Platz in Essen, und zwar erneut für schlappe null Taler. Angesichts vieler hochkarätiger Bands, grenzt das in der heutigen Zeit fast an ein Wunder. Ebenfalls etwas verwunderlich: der nördliche Name!
Wie dem auch sei, das Nord Open Air bekam seinen Namen von den Machern des kleinen aber feinen Cafe NORDs, das eben genau am Viehofer Platz Numero 1 seit 1991 ansässig ist.
Nix Himmelsrichtung, nix Nordsee und auch nix Lower Saxony, somdern Essen! Inmitten des Ruhrpotts, der heimlichen Hochburg des Heavy Metals, sollte auch dieses Jahr der Austragungsort für das 6. Nord Open Air sein. Start war am Freitag, den 24.7. und dieser stand ganz im Zeichen des Punk Rocks und seinen kompatiblen Spielarten. Mit den Rogers, Crushing Caspars, Crimson Ghosts, No Turning Back, Tim Vantol, Red City Radio, Ryker's und den The Toy Dolls sorgten die Veranstalter schon am ersten Tag für ein sehr interessantes Line Up. Tag zwei sollte etwas eisenhaltiger werden, was durch Bands wie Resistance, Crossplane, Vader, Audrey Horne, Hardcore Superstar, The Haunted, Crowbar und Soilwork ganz automatisch geschah.
Wer am 24. und 25. Juli 2015 vor Ort war, der weiß. dass gerade der Samstag durch üble Unwetter in Mitleidenschaft gezogen wurde. Entwarnung gab es erst ab 16:00 Uhr und so zog das Nord Open Air kurzerhand ins Essener Turock um. Ein netter Schachzug der Turock-Crew, wie wir meinen, die ja immerhin ihre Örtlichkeiten sehr abrupt zur Verfügung stellten und damit offensichtlich ihren freien Tag zum Teufel schickten. Daumen hoch! Organisatorisch kann man diesen Turbulenzen wohl kaum besser trotzen. Auch wenn es wie immer ein paar Nörgler gab, haben die "Nords" alles richtiggemacht und die letzten Bands nach der Unwetterentwarnung wieder direkt an die frische Luft befördert.
Welche Band am Freitag oder am Samstag das Feld auf der Nord-Stage dominierte, ist angesichts der vorherrschenden und überaus guten Stimmung ganz egal. Während des Auftritts der Rogers wurde es schon recht eng vor der Bühne. Die relativ schlecht besuchte Show der Rostocker Band Crushing Caspers, denen der Sound irgendwie nicht holt zu sein schien, war schon eine Sache für sich, wobei die 1992 gegründete und aus Kassel stammende Hardcore-Institution Ryker's mehr zu überzeugen wusste. Das Schöne an derlei Festivals ist, dass im Grunde jede Band nichts zu verlieren hat. Natürlich liegt der Fokus im Hause metaltalks.de klar auf jenen Hartwurstkapellen, die den Samstag versüßt haben, was nicht heißen soll, das unsere Theresa den ganzen Freitag beim Friseur war, doch angetan war sie sie vom Vorortservice der fellschneidenden Zunft schon. Die in ausreichender Anzahl vorzufindenden Futterstände und Abfüllbuden überzeugten ihre kritischen Blicke ebenso wie die unverzichtbaren Entleerungsboxen. Letztlich ließen die vorgefunden Bedingungen auf eine gute Organisation schließen. Einziges Manko: das viel zu kleine Gelände. Tja, da wird die Stadt Mampfen...ähm Essen wohl großzügig umbauen müssen, damit im Jahre 2016 etwas mehr Platz auf dem Platz zur Verfügung steht, nicht wahr?
Der Samstag war wie gesagt von Unwettern zerrissen, Tief Zeljko hatte ganze Arbeit geleistet, doch nach dem Indoor-Ausflug wurde es wieder laut auf dem Viehofer Platz. Nimmt man In- und Outdoor Gigs zusammen, haben Vader und Soilwork die stärksten Shows abgeliefert, obgleich man Acts der Marke Hardcore Superstar und Audrey Horne schwerlich mit den zuvor genannten Bands vergleichen kann. Beide Bands sind wohl eher im Rock'N'Roll zu Hause und begeistern ihre Fans bei jeder ihrer Shows aufs Neue. Die Polen Vader sind inzwischen fleischgewordener Kult und zelebrieren ihren urwüchsigen Death Metal auch nach 25 Jahren mit einer Überzeugung, dass einem die Kinnlade runterklappen kann. Sänger und Aushängeschild Peter ist fast schon der Lemmy des Death Metals, oder etwa nicht? Ob im Berliner Huxley's vor Sodom oder auf einem Open Air mitten in Essen, Vader geben und gaben alles und haben genau aus diesem Grund nicht zu Unrecht ihren Status inne. The Haunted haben wir schon einmal besser erlebt, offensichtlich ist die neue Besetzung noch nicht ganz auf dem Posten. Die Jungs wirkten erstaunlicherweise etwas zurückhaltend, fast schon etwas schüchtern, wie unsere Theresa verlauten ließ. Crowbar machten da schon eine viel bessere Figur. Ohne Gnade drückte die New Orleans Walze ihren massiven Sludge Metal in den abendlichen Hummel über Essen.
In Bezug auf Vader sind Soilwork aus einem ganz anderen Holz bzw. Stahl. Sie decken mehr den zeitgenössischen der Teil lärmbringender Metal-Notationen ab. Mit Alben wie z.B. das dreizehn Jahre alte "Natural Born Chaos" haben sich die Schweden unsterblich gemacht und daher ist allein der Klang ihres Bandnamens noch heute Musik in den Ohren vieler Fans. Sänger "Speed" und seine Jungs ließen auch am 25.7.2015 nichts anbrennen und schlossen mit ihrer Show als Headliner das diesjährige Nord Open Air gebührend ab. Nord Open Air 2015? Daumen hoch!
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