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Solstafir - The Ocean - Mono - kurzes Live Review vom 23.10.2015 - Berlin Heimathafen

So schnell wie dieses Konzert ausverkauft war, konnte man gar nicht gucken. 800 Seelen passen in den Neukölner Heimathafen zu Berlin, vorausgesetzt, der wunderschöne Saal aus dem Jahre 1876 wurde entkernt. Stühle und Sitzmöglichkeiten mussten an diesem Abend also draußen bleiben, um des geballten Ansturms Herr zu werden.

Will man dem Foto Glauben schenken, war's an besagtem Abend rappelvoll. Bester Nährboden also, für ein megaintensives Konzert in kultigster Umgebung. Heerscharen von hartgesottenen Metallern machten sich auf, um den Isländern von Solstafir ihre Aufwartung zu machen, dabei haben Solstafir mit Metal im eigentlichehn Sinne nur wenig gemein. Was ist es nun, das viele Fans umtreibt, die normalerweise Musik konsumieren, deren Wirkungsgrad für die Rodung ganzer Wälder ausreichen würde? Was? Ist es der Wunsch, in der Szene anerkannte, harmonische Töne zu genießen oder steckt doch mehr hinter dem Sound der Isländer?

Dort, wo viele Metal Bands aufhören und sich in Intros bzw. Prologe retten, fängt die Musik der 1995 gegründeten Nordmänner erst an. Solstafir greifen die Intensität der Stille auf, die sie durch tranceähnliche Spannungsbögen - bis zum innerlichen Zerriss der eigenen Seele - zu einem Soundtrack für den leidvollen Marsch ins Jenseits verarbeiten. Es ist die Musik für Dein persönliches Martyrium. Hier wird auch der Ansatzpunkt dafür zu finden sein, warum sich so unendlich viele Metal Fans mit der Musik der Isländer verbunden fühlen. Der über achtminütige Opener "Lágnætti", des 2014 über Season Of Mist veröffentlichen Albums "Ótta", sollte den kläglichen Versuch, die großartige Kunst von Solstafir beschreiben zu wollen, in den Schatten stellen.

The Ocean, die ursprünglich aus Berlin stammenden Sludge-Progressive-Weiß-Der-Geier-Was-Nicht-Noch-Alles-Athmospheric-Doomster, sollten den Pfad für das akustische Martyrium ebenen. 20:40 Uhr stachen The Ocean in See. Unsere Späher werteten den Gig als gelungen. Starker Einstieg, etwas langatmig, jedoch mit einem grandiosen Finale. "Große Band", das waren die letzten Worte von Theresa.

Die rechte Seite der PA wurde abgeschaltet, als Mono, eine reine Instrumentalband aus Japan, auf die Bühne kletterte. Unfug, aber diese Vorlage wollten wir uns nicht nehmen lassen, zumal die Spielzeit für unser Empfinden sehr, sehr lang war und trotz aufkeimender Stimmung und energiegeladener Passagen, Monotonie zeitweise den Heimathafen beherrschte. Wer hätte das angesichts dieses Bandnamens gedacht? Yoda, der Gitarrist von Mono, hatte an diesem Oktobertag Geburtstag und wurde später, im Verlaufe des Konzerts von Solstafir, auf die Bühne geholt, während das Publikum dem Gitarristen ein Ständchen sang. 

SOLSTAFIR, der Vorhang öffnete sich verheißungsvoll! Vier sehr große, schmale und schon fast bizarr wirkende Gestalten schritten andächtig auf die Bühne des geschichtsträchtigen Heimathafens. Urplötzlich, es ist kaum in Worte zu fassen, wandelte sich die Stimmung. Sehr Merkwürdig, es kam einem unnahbaren Zauber gleich, wie die Musik der Isländer auf die geneigten Häupter der Solstafir-Jünger wirkte. Geneigter Häupter? Was rede ich hier, denn wie von Geisterhand bewegten sich die Köpfe der Fans intervallartig vom Süden des Himmels gen Island, nämlich dorthin, wo aus den Tiefen sprudelnder Geysire unendlich viel Kreativmaterie das Licht der Welt erblickt.  Dass hier ein eiskalter Islandhammer nach dem Anderen auf die Maniacs nieder ging, versteht sich wohl von selbst. Großartige Melodien, Gänsehaut & herunterklappende Kinnladen, markierten den Weg in die Unendlichkeit dieser wunderschönen Klänge. Man hatte das Gefühl, die Anwesenden wollten einem den Sound weghören und das Konzert in ihren Taschen verstecken, so gierig stand die Masse vor der Stage, die unsagbare schöne Töne in den nächtlichen Oktoberhimmel entließ. Jeder wollte die betörenden Harmonien zu erst wahrgenommen haben. Was für ein Siegeszug einer Band, die noch vor Jahren ein Schattendasein im Norden des alten Kontinents fristen musste. Unglaublich, diese Intensität. Einzelheiten, statistische Erhebungen und Definitionen sind hier völlig Fehl am Platz. Der Moment zählt, das Erlebte noch viel mehr und kein Wort der Welt wird diesen Abend auch nur annähernd beschreiben können, so sehr wir uns auch angestrengt haben. Eindrucksvoll und intensiv - wahnsinnig intensiv. Wir kommen wieder!

Theresa & Dirk 


Quelle: "Lágnætti" - Wikipedia



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