Die Berliner Fatal Embrace und Messerschmitt aus Remscheid waren am 19.12.2015 angetreten, um dem Cortina Bob in der Wienerstraße eine gehörige Dosis Oldschool Thrash zu verabreichen. Doch Fatal Embrace wollten sich nicht nur an der Live-Front betätigen, denn dieser Abend stand ganz im Zeichen der Record Release Party des kürzlich über Iron Shield Records veröffentlichen Albums "Slaugther To Survive".
Dass es sich hierbei um ein gelungenes und stilechtes Stück Thrash Metal handelt, versteht im Falle der Berliner Metal Institution von selbst. Näheres dazu könnt ihr in unserem Album-Review vom 24.11.2015 nachlesen.
Der Röhrenartige Club öffnete seine knarzigen Türen gegen 20.00 Uhr. Langsam aber sicher trudelten alle ein, die der Berliner Szene schon seit Jahren die Stange hielten. Natürlich stand auch an diesem Samstag Abend nicht nur das Record Resease Massacre von Fatal Embrace auf der Liste Berliner Events. Necros Christos rüttelten an den Grundmauern des K17s, Mantar und Implore wüteten im Cassiopeia und auch Slime trieben am 19.12.2015 ihr punkiges Unwesen im Berliner SO36. Alle Events waren durchaus so interessant, dass wir wieder einmal nicht wussten, welcher Band man nun tatsächlich seine Aufwartung machen sollte.
Wir entschieden uns für Fatal Embrace, die wir letztmalig im Jahr 2013 mit Reactory und Harm im Blackland sahen. Unser Wahl sollte sich schon aufgrund der Support-Band als absolut richtig erweisen, denn Messerschmitt aus Remscheid heizten den Club nicht nur ordentlich vor, sie sorgten mit ihrer Mixtur aus Thrash und Speed für zufriedene Gesichter, derer es vor der Bühne im Verlaufe des Gigs immer mehr wurden. Messerschmitt gründeten sich 2010 - bis dato haben sie sich auf 2 Demos, einer Compilation und ihrem Debüt-Album "No Dread To Kill" verewigt, das sie erst im August 2015 in Eigenregie unter die Leute brachten. Die Setlist des Abends entsprach fast der Tracklist des Debüts. Es gab nur wenige Verschiebungen in der Reihenfolge, ein paar Coverversionen und selbstverständlich auch den Song "Messerschmitt" auf die Lauscher. Kein High End-Gefiedel, kein "wir sind die Coolsten", einfach nur Thrash und Speed fürs stählerne Herz, wobei die Spielart der Remscheider definitiv mehr dem Speed Metal zuzuordnen ist. Wer sich das aktuelle Album der Speed-Schmitter etwas näher zu Gemüte führen möchte, der kann dies auf der BandCamp-Seite der Jungs tun. Während ich diese Zeilen in die Tastatur stampfe, läuft eben genau diese Scheib im Hintergrund. Ganz ehrlich? Genau das will hören und mehr brauche ich nicht. So ging es mir schon während der Live-Show und darum Daumen gen Himmel. Auch wenn am 19.12.2015 nicht alles perfekt war, das war Metal mit Leib und Seele, das war live, spontan und eine Show, die ich perfekt durchgestylten Events der Superlative vorziehe. Schade, dass Bassist Florian, während des finalen Showdowns nicht die komplette weihnachtliche Deko mit seinem Viersaiter von der Decke des Cortina Bob gefetzt hat. Purer Metal, ohne jegliches Kalkül - einfach großartig. Seit also gewarnt, es könnte Euch gefallen.
Fatal Embrace machten sich startklar und so wie man es von ihnen kennt, fuhren sie den kompletten Sound einmal im Testlauf hoch, sodass ich mich fragte, ob sie doch tatsächlich aus dem Stand angefangen haben. Unfug! Fatal Embrace überlassen nichts dem Zufall und daher müssen alle Aggregate kurz vor Start zeigen, dass sie auf Qualität und "Ultimate Agression" gepolt wurden. Kurze Begrüßung des Heiländers und...auf die Augen!! Ohne Intro geht freilich nichts, so wie es uns die Altvorderen schon lehrten. "Assassination" vom 2006er Album "Dark Pounding Steel" ertönte und gab den Arbeitsrhythmus vor, der für die folgenden 18 Songs das Szenario beherrschen sollte. Es folgten "Haunting Metal" und der Track "Dark Pounding Steel", bevor nun endlich das Intro zum neuen Langdreher eingespielt wurde. Dem Thema "Record Release Massacre" entsprechend, klöppelten sich Fatal Embrace durch die komplette Tracklist ihrer jüngsten Abrissbirne, die sie am 20.11.2015 über Iron Shield Records veröffentlichten. Vinylsammlern sei hier noch einmal gesagt, dass die Scheiblette aufgrund überlasteter Presswerke erst im Februar 2016 erscheint. Bis dahin sollte Euch der CD-Silberling über die Zeit hinwegtrösten.
Messerschmitt legten die Messlatte an diesem Abend auf eine Höhe, die wohl nicht jeder Band - die sich klassischen Speed-Klängen verschrieb - erreichbar ist, doch schon der Testlauf der "Tödlichen Umarmung" machte klar, wer an diesem Abend das Zepter trug, dabei überzeugten die "Fatalen" nicht nur mit ihren neuen Songs, nein - es war die Authentizität, mit der die Berliner Thrasher wieder einmal zu Werke gingen. Ich kann es nicht oft genug betonen. Fatal Embrace spielen Thrash Metal, weil sie nicht anders können, und damit meine ich nicht ihre spielerischen Fähigkeiten, denn Saitenakrobat und Fiedelmeister "Spezi" bedient gut und gerne auch andere Genres. Einigen vielleicht auch durch die Bands Double Action oder Pharao bekannt, stellt er den Sound von Fatal Embrace mit seiner Leistung auf ein hochwertiges Fundament. Apropos Pharao: Böse Zungen behaupten, dass sich 2016 etwas regt. Wir sind gespannt!
Zurück zum Thema! Fatal Embrace entlockten mir während ihrer Uraufführung zum neuen Album des Öfteren ein fettes Grinsen, denn mehr Thrash, Fatalismus, dickes Riffwerk und Keksgrinder-Support, geht nun wirklich nicht. Keksgrinder-Support? Yes, der Keksgrinder (Voc. - Harmony Dies, First Aid) erzeugte eine Energie, die sich für gewöhnlich nur bei der Verschiebung von Kontinentalplatten entlädt. Unfassbar! So richtig derb wurde es dann allerdings bei den letzten beiden Tracks. Mit "Killed By Death" (Motörhead-Cover) und "Ultimate Aggression" brachten Fatal Embrace den Laden kurz vor 00.00 Uhr richtig zum Sieden. And then there was silennce! Der Club ergab sich ab 00.00 Uhr seiner auferlegten Schweigepflicht! Nichts ging mehr! Super Abend - Jungs, wir kommen wieder!
Dirk
Legenden, Helden, Vorbilder. Schon Genrationen vor uns feierten die "gefährlichste" Band der Welt. Mit ihren Skandalen, Drogen & Alkoholkonsumen machten GUNS' N ROSES nicht nur Schlagzeilen, sie wurden durch ihre Musik zu einer Art aggressivem Kult der 80er und 90er Jahre. Wer in dieser Zeit aufgewachsen ist, die Band vllt. das ein oder andere Mal live sah, weiß sicherlich, wovon ich spreche.
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