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Motörhead & Anthrax, Berlin 5.12.12

Auf manche Dinge ist doch noch Verlaß - so auch darauf, daß Motörhead im Dezember die Hauptstadt heimsuchen. Nachdem das Konzert ursprünglich in der Columbiahalle stattfinden sollte und wegen der großen Nachfrage in den größeren Hangar 2 verlegt wurde, kurz vor dem großen Tag eine erneute Verlegung: ins Velodrom! Skepsis machte sich breit. Sollten Motörhead und Konsorten tatsächlich diese riesige Halle füllen?

Pünktlich um 19.30 enterten Diaries of a Hero die Bühne und legten sich gleich ordentlich ins Zeug. Die Halle war zu diesem Zeitpunkt zu etwa einem Drittel gefüllt. Bekanntermaßen hat es ein Support-Act immer schwer, die Leute warten schließlich auf ihre Helden. Wenn diese auch noch Motörhead heißen und dazu noch Anthrax als special guest mitbringen, so kann man eigentlich nur velieren. Der undifferenzierte Sound dürfte auch nicht ganz unschuldig daran sein, dass trotz aller Bemühungen der Band nicht mehr als Höflichkeitsapplaus drin ist.

Ganz anders bei Anthrax: im mittlerweile gut gefüllten Velodrom (wo kamen die ganze Leute auf einmal her?) prügelte die bestens aufgelegte Band mit unglaublicher Präzision und Lautstärke ihre Songs durch die Boxen. Die beiden Aktivposten Joey Belladonna und Scott Ian fegten wie die Derwische über die Bühne und hatten sichtlich Spaß in den Backen. Vor der Bühne bildeten sich beachtliche Moshpits und auch das restliche, gemischte Publikum im hinteren Teil der Halle und auf den Rängen schien seinen Spaß zu haben, überall wurden die Pommesgabeln ausgepackt und Köpfe geschwungen. Nach ziemlich genau einer Stunde Spielzeit hatten Anthrax fertig, hinterließen eine begeisterte Meute und haben mit Sicherheit auch neue Fans dazugewonnen.

Nach der Umbaupause dann endlich Zeit für Motörhead! Die Halle ist rappelvoll, die Stimmung prächtig. Doch als Lemmy und seine Mitstreiter die Bühne betreten, gibt es schon Ärger: "stop this!" knarzt Lemmy ins Mikrofon, als ein Bierbecher auf die Bühne geflogen kommt. Sprichts, und schon landet der nächste Becher auf der Bühne. Die Folge: das Licht geht aus, Lemmy stapft von der Bühne, fragende Gesichter überall. Nach kurzer Pause kehrt er zurück und die Show beginnt. Mit bestialischer Lautstärke rotzt die Band ihre Songs ins Velodrom. Mikkey Dee verprügelt sein Drumkit mit unglaublicher Energie und stellt sein Können auch beim Drumsolo eindrucksvoll unter Beweis. Lemmy und Phil halten nicht viel von Bewegung und betätigen sich als coole Säue. Allerdings wirkt Lemmy etwas angeschlagen, er überläßt Phil viele Ansagen, auch die Spielzeit fällt mit einer guten Stunde ziemlich knapp aus. Außerdem können es einige Unverbesserliche nicht lassen und befördern immer wieder Bierbecher auf die Bühne. Doch all das tut der Stimmung keinen Abbruch. Na klar, die üblichen Verdächtigen wie "Stay Clean", "Metropolis", "Killed by Death", "Going to Brazil" sind natürlich mit dabei und sorgen für Stimmung bei der hungrigen Meute. Mit "Ace of Spades" endet schließlich das Konzert, als Zugabe gibt es noch "Overkill", welches unter tatkräftiger Mithilfe der Anthrax-Gang im Stroboskop-Gewitter brutal runtergeholzt wird, bevor 7500 Zuschauer glücksselig die Halle verlassen und sich bei minus sechshundersechsundsechzig Grad auf den Heimweg machen.


 



 

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