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Live-Review Kataklysm, Krisiun & Fleshgod Apocalypse - 09.01.2014 Berlin C-Club

Gerade mal 9 Tage nach dem Jahreswechsel machen sich Kataklysm auf ihre "Waiting For The End to Come" Tour und für viele Metalheads in der Hauptstadt endet damit das Warten auf den Beginn einer fulminanten Konzertsaison 2014. Die Kanadier begeben sich aber nicht alleine auf diese 37 (!!!!) Termine umfassende Tour, sondern haben mit Krisiun und Fleshgod Apocalypse hochkarätige Bands im Gepäck. So kann man bei diesem Package getrost von einem ersten Härtetest in Sachen Death Metal reden und die ein oder anderen Bedenken in Sachen Gesundheit wären in Anbetracht dieses Killerabends durchaus angebracht.

Dies scheint sich auch in Berliner/Brandenburger Gefilden rasch rumgesprochen zu haben, denn im Laufe des Abends füllte sich der C-Club doch relativ schnell und der Zapfhahn krähte anfangs lauter als die Musik aus der Konserve. Fleshgod Apocalypse läuteten die Tour dementsprechend würdevoll ein. Diese Italiener sind schon ein kleines Phänomen. Während ich mit Platten des Symphonic-Death-Metal-Fünfers oftmals überfordert bin, da die Produktionen einfach zu facettenreich sind und vielleicht auch zu viele Einflüsse vorherrschen, schafften es die Jungs live, diese vielen Eindrücke in einen innovativen und mitreißenden Death-Metal Sturm zu kanalisieren. Mit einem einheitlichen Bühnenoutfit, bestehend aus abgefuckten Sakkos, optisch aufeinander abgestimmte Stromgitarrendesigns und einer eigenen Opernsängerin hatten Fleshgod Apocalpyse den Großteil der Berliner Metalgemeinde sofort auf ihrer Seite. Honoriert mit exessivem Headbanging von Seiten der Fans wurden die Italiener gnadenlos abgefeiert! Die Vermischung von Melodic-Metal-Elementen und kompromisslosem Präszisionsgeballer unterstrich an diesem Abend, dass Fleshgod Apocalypse dem Niveau, welches sie mit ihren Platten setzen, auch auf der Bühne in Nichts nachstehen.

Mit Krisun stand schon das nächste Todesgeschwader in den vermoderten Startlöchern. Und was die Brasilianer an diesem Abend ablieferten, war definitiv nicht von dieser Welt. Der Club war nun auch bis in die letzten Reihen gefüllt, denn niemand wollte sich diese Death-Metal-Sternstunde entgehen lassen. Doch schon mit "Ominous" machten Krisun klar, dass es an diesem Abend keinen Platz für jegliches Sternenlicht rund um den Columbiadamm geben wird, sondern dass dieser lediglich als Tor zu Lucifers Wohnzimmer dienen wird. Wie man zu dritt solch ein Höllenfeuer entfachen kann, ist einfach nur beeindruckend. Death Metal ohne Schnick Schnack, ohne große Umschweife, sondern einfach nur voll in die Fresse. "Do you want some brutal shit?", brüllte Frontmann Alex Camargo in die Berliner Nacht. Der Pit und sämtliche fliegenden Mähnen zeigten, dass die Fans definitiv Bock auf brutalen Death Metal hatten. "The Will To Potency", das Venom-Cover "Black Metal" und "Blood For Lions" waren für mich die Highlights des Sets. "Lay down your soul to gods Rock 'n' Roll" von Venoms "Black Metal" wurde lauthals mitgebrüllt und war das I-Tüpfelchen eines Auftritts mit unglaublich viel Geradlinigkeit, Charisma und verdammt nochmal Spaß am Metal.

Nachdem die brasilianischen Brutal-Death-Metaler die Messlatte extrem hochgelegt hatten, machten es sich Kataklysm zur Aufgabe, diese im hohen Bogen durchs Dach des C-Clubs zu katapultieren und der frenetischen Metalgemeinde die ersten Nackenschmerzen für 2014 zu besorgen. Als das kanadische Quartett mit "Let Them Burn" die Bühne enterten, dürften wohl jedem Kataklysm Fan die ersten Freudentränen in die Augen geschossen sein, die allerdings von dem bombastischen Sound im Handumdrehen wieder weggepustet wurden. Soundtechnisch habe ich definitiv noch kein besseres Kataklysm Konzert erlebt, aber auch an der Bühnenpräsenz der Jungs hat man gemerkt, dass es wieder Zeit wurde, die europäische Road To Devastation zu befahren und für ausgebrannte Clubs zu sorgen. "Like Animals", als erster neuer Song im Set wurde ordentlich abgefeiert und im Moshpit war der Songtitel dann auch Programm. Dass im Anschluss daran gleich der Klassiker "As I Slither" folgte, ist eigentlich schon als Körperverletzung zu bezeichnen, da es nun Zeit wurde für den "Security Stress Test", bei dem die starken Jungs im Graben bei Kataklysm Konzerten zeigen müssen, warum sie ihr Geld wert sind. Als die Crowdsurfer aber eine ganze Weile auf sich warten ließen, wurden die Bedingungen des Tests kurzerhand abgeändert und die ersten Crowdsurfer dürften zu Maurizio und Co auf die Bühne. Einfach geil, wie die Jungs zusammen mit ihren Fans abgingen und Gitarrero Jean Francois zum Schluss des Songs Probleme hatte, die verhedderte Haarpracht eines Metalheads aus seiner Gitarre zu befreien. Das ist gottverdammter Metal so wie er sein muss!!

Auch Drummer Oli fügte sich perfekt ein und sorgte mit einem wahnsinnigen Drumsolo für große Augen bei den Fans. Bei diesem Highspeed-Geknüppel hatte man vergeblich das scheppernde MG im Club gesucht, das es, Gott sei es gedankt, aber nicht gab. Stattdessen wurde mit gleichbleibender Geschwindigkeit zu "Blood On The Swans" übergeleitet. Mit "Fire" und "Kill The Elite" standen die nächsten Songs der neuen Platte auf dem Programm. "Kill The Elite", eine Kriegserklärung an führende Lobbysten und all diejenigen, die die Welt mit Gier und Macht jeden Tag ein bisschen mehr verkommen lassen, wurde mit einer Autentizität und Ehrlichkeit dargestellt, die nicht vielen Musikern vorbehalten ist. Dies spürten auch die Fans und brüllten lauthals die Message des Songs in die Berliner Nacht! "Elevate", für mich der Metalsong 2013, sorgt bei mir heute noch für Gänsehaut! Diese geilen Riffs gingen so in Mark und Knochen und ließen den Moshpit einfach mal für 4 Minuten ruhen, sodass man das Gefühl hatte, jeder einzelne Zuschauer genoss diese Hymne vom Anfang bis zum Ende. Dass Kataklysm dann mit "Shadows And Dust" wieder den Vorschlaghammer auspackten und den Berliner Metalheads damit einen gehörigen Scheitel zogen, war natürlich Ehrensache.

Nach einer kurzen Pause ging es dann mit "Crippled And Broken" und "Road To Devastation" dem Ende zu. Ein unvergessliches Event mit drei Bands von höchster Qualität, die sich im Laufe des Abend zunehmend selbst übertrafen, dürfte wohl dem Großteil der anwesenden Stromgitarrenliebhaber heute noch ein diabolisches Lächeln ins Gesicht zaubern. Jeder, der an der Schlagkräftigkeit von Kataklysm gezweifelt hat, wurde an diesem Abend definitv eines Besseren belehrt und darf sich vielleicht auf die ein oder andere Festivalshow der Jungs freuen.

 

Robby

 

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