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Overkill - Bobby "Blitz" Ellsworth - Interview im Berliner Postbahnhof


Overkill gehören seit den frühen Achtzigern zu den Bands, die man nicht nur unter Tausenden heraushört, nein - sie gehören auch zu den bodenständigsten und zuverlässigsten ihrer Zunft. Will heißen, bis auf die Tatsache, dass sie im Laufe der Jahre immer härter geworden sind, lässt sich kaum eine Unregelmäßigkeit feststellen. Live sind sie nach wie vor eine Macht. Selbst wenn sie mal nicht so gut drauf sind, stecken sie mit ihrer Energie andere Kapellen locker in die Tasche. Das aktuelle Album "White Devil Armory" fuhr weltweit super Kritiken ein.

Overkill sind also auch im Jahr 2014 auf der Höhe und für viele Fans ein Fels in der Brandung. Auch wenn es gewaltig stürmt, Overkill kann nichts so leicht aus der Bahn werfen. Wir trafen uns vor dem Konzert im Berliner Postbahnhof mit Bobby "Blitz" Ellsworth, der sich vor dem Gig geduldig unseren Fragen stellte. Nehmt euch das Cover von White Devil Armory vor und lest, wie der Grundstein zum aktuellen Album gelegt wurde.

Lisa: Bobby - seid ihr alle gesund und frisch? (einfache Frage mit Gedankenübertragung - denn Bobby antwortete wirklich sinngemäß)

Bobby: Ja, das sind wir. Natürlich werden wir immer älter und deswegen ist das Touren heutzutage etwas anders, im Vergleich zu den früheren Jahren, als wir noch jünger waren. Erst letzte Nacht sprach ich mit einem Freund, dem ich sagte "Erinnerst du dich noch als du 25 Jahre alt warst und krank wurdest? Es war dir total egal! Du hast kurz ausgespuckt und dir das nächste Bier geholt!“ Ich will damit sagen, dass man in jungen Jahren einfach mehr weggesteckt hat, aber momentan sind alle gesund und fühlen sich gut. Man muss im Alter einfach mehr aufpassen.

Lisa: Ihre seid momentan auf großer Tour mit Bands unterschiedlichster Ausrichtung (Prong, Enforcer und Darkology). Wie läuft es bisher?

Bobby: Es läuft wirklich gut und die Kombination passt. Das Prong-Overkill Ding hatten wir bereits in den USA und es lief auch da sehr gut. Wir wussten das bereits, da wir schon in der Vergangenheit zusammen auf Tour waren. Tommy Victor (Prong) ist ein alter Freund aus New York und wir haben schon Shows mit Prong gespielt, als sie noch im Anfangsstadium waren und wir uns bereits etabliert hatten. Dementsprechend kannten wir uns schon aus grauer Vorzeit. Ich finde, dass es generell ein sehr gutes Paket ist, gerade weil jede Band etwas anders ist. Darkology z.B. sind sehr melodisch, Enforcer klingen mehr nach typischem 80er Metal und dann Prong, die einen fast alternativen Vibe und coolen Groove besitzen, während wir thrashen. Also gibt es von jedem ein bisschen und die Leute bekommen an einem Abend alles geboten.

Lisa: Wer entschied denn das Tour line-up?

Bobby: Naja, wir fragten nach Prong, denn unser U.S.-Manager buchte sie seinerzeit in den Staaten, da er in geschäftlichem Kontakt mit dem Prong-Management steht. Die anderen, sprich Enforcer und Darkology, wurden von unserer Tour-Managerin Dolores vorgeschlagen. Sie bringt die Vorschläge zu uns und wir stimmen dann zu, aber sie hatte sie natürlich ausgesucht.

Lisa: Gibt es auf der Welt Orte, an denen ihr noch nicht gespielt habt, aber sehr gerne spielen würdet?

Bobby: Jeder Ort, der neu ist, ist großartig. Ich meine sogar, wenn du schon einmal in dem Land warst, aber noch nie in der entsprechenden Stadt, dann ist das trotzdem großartig. Wir waren noch nie in Neuseeland, Malaysia, Indonesien und Thailand. Ich würde auch gern mal nach China gehen, aber ich glaube, sonst waren wir überall schon einmal. Oh, wir waren auch noch nie in Island und da haben sie gerade angefangen Metal-Festivals zu etablieren. Wenn wir dort irgendwann mal spielen könnten, wäre das echt cool.

Lisa: Während der Tour in Deutschland steht ihr immer in engem Kontakt mit eurem langjährigen Fanclub „Skullkrushers“. Würdet ihr anderen Bands so einen engen Kontakt auch empfehlen?

Bobby: Naja, ich weiss nicht, ob Empfehlung das richtige Wort ist. Ich kenne diese Jungs bereits seit 17 Jahren. Als wir uns zum ersten Mal mit ihnen trafen, waren es bloß eine Handvoll Jungs, so ca. 5-7 Mitglieder und dann wurde der Club immer größer. Auf dieser Tour habe ich meinen freien Tag in Bamberg mit ihnen verbracht (lacht)… wir sind zu einer Brauerei gefahren, haben uns die Stadt angeguckt und später miteinander Dart gespielt. Ich habe einen Skullkrusher (Torsten) beim Dart rausgefordert und er hat mich sogar in beiden Spielen geschlagen. Es ist also eine wirklich enger Kontakt, aber ob ich es empfehle? Ja klar. Es ist, als würde man Freundschaft empfehlen. Ich empfehle allen Menschen Freundschaft und ich meinte zu Jürgen, dem Skullkrusher, der das ganze ins Leben gerufen hat: "Wenn ich nicht in der Band wäre, dann wäre ich in diesem Club! (lacht) Also ja, natürlich würde ich es weiter empfehlen.

Lisa: Ist es möglich, dass es sich bei den Jungs, um eine sehr verrückte, aber loyale Truppe handelt?

Bobby: Ja, ich glaube Loyalität ist der Grund, warum das Ganze überhaupt angefangen hat. Sie sind immer wieder aufgetaucht. Wir lernten sie irgendwann persönlich kennen und sie kamen oft sehr früh am Tag zu unseren Konzerten, amüsierten sich und wir tranken gemeinsam Bier bei uns auf dem Parkplatz. Später kam dann das Skullkrushers Banner, welches sie aufhingen. Ich erinnere mich noch an die ersten Male, wahrscheinlich war es in Chemnitz, als sie das Banner aufhingen und ich sagte nur „Wie verdammt cool ist das denn bitte?!“ Sie haben Leute, die so verdammt weit anreisen und uns auf mehreren Konzerten hintereinander besuchen. Also ich glaube, dass es wirklich etwas Besonderes ist. Nicht viele Bands haben das und ich persönlich mag es gern für mich behalten und nicht teilen. Ich bin da sehr egoistisch. (lacht)

Lisa: Themawechsel! Vergleicht man Overkill Alben der Gegenwart mit denen der Anfangstage, stellt man schnell fest, dass sie immer härter wurden. Könnt ihr euch vorstellen, noch einmal ein Album in der Art von „Feel The Fire“ zu machen oder ist das Geschichte?

Bobby: Nein, das ist Vergangenheit. Ich finde bei einer Band wie uns – und ich kann da wirklich nur für uns sprechen – liegt es einfach 30 Jahre zurück. Im Grunde waren es dieses Jahr genau 30 Jahre, als wir unseren ersten Plattenvertrag bekamen. Seitdem haben wir so viele verschiedene Schritte gemacht. Man endet vielleicht immer wieder mit dem gleichen Resultat, aber es ist niemals geplant oder nach dem Motto "Oh, lass uns das jetzt genauso machen." Es geht mehr um eine positive Entwicklung. Alle Overkill Alben werden mit dem Hintergrund gemacht, dass man sich entwickelt. Das ist auch für uns wichtig, damit wir immer Spaß an der Musik haben. Das lässt uns die Energie auf einem hohen Level halten und genau darum geht es wirklich.

Lisa: Lass uns über euer neues Album sprechen: Laut Torsten ist White Devil Armory das abwechslungsreichste Album, der letzten drei Alben. Siehst du das auch so?

Bobby: Du hattest mich gerade gefragt, ob ich ein Album wie „Feel The Fire“ noch einmal machen würde. Die Idee hinter jedem Album ist, alles Gute aus der Vergangenheit mitzunehmen. Ich finde, Overkill verwendeten schon immer verschiedenste Elemente. Du weißt, Overkill ist eine Rock’n'Roll Band, eine Metal Band, wir haben Punk in uns und wir haben sehr viel Thrash und Groove in uns. Also nehmen wir diese fünf Elemente und versuchen sie, auf jeder Platte bestmöglich einzubinden. Nun, um auf die Frage zu antworten, White Devil Armory hat sehr viel von diesen Zutaten und ist daher, ein für uns, vollkommenes Album. Wir nutzten all unsere Werkzeuge und Fähigkeiten, um letztendlich zufrieden und vollkommen zu sein, immer gemessen an dem, was diese Band kann und ausmacht. Ja, unter diesem Gesichtspunkt ist White Devil Armory vollkommener bzw. abwechslungsreicher.

Lisa: Was genau bedeutet White Devil Armory?

Bobby: Naja, eigentlich bedeutet es gar nichts (lacht). Ich will jetzt keine blöde Antwort geben, daher versuche ich es mal zu erklären. Bei Overkill brauchen wir immer einen Anfang. Manchmal reicht ein Wort oder ein Bild. Dieses Mal war es das Wort „Armory“ (Waffenkammer). D.D. Verni war derjenige, der sich für das Wort eingesetzt hatte. Er sagte: „Da ist etwas, was mir momentan wirklich sehr gefällt. Guckt euch diese Bilder an, schaut, wie stark sie sind, wie gefährlich sie aussehen“. Er gab mir also dieses Wort oder die Vision und ich musste daraus etwas machen. Wie ein Spiel sozusagen. Ich habe mir darauf eine dunkle Waffenkammer aus Stein skizziert usw., eine schwarze Vierzehn sowie die obligatorisch grüne Fledermaus. Ich überlegte hin und her, während ich vor meiner Telefonrechnung saß, schrieb „White Devil“ und packte dann einfach „Armory“ dahinter. Die kommenden 3 Wochen sah ich immer wieder auf diesen Umschlag und dachte mir „Das ist ziemlich gut…“ (lacht). Das Grandiose daran ist, dass ich ganz genau weiß, als D.D. die Musik schrieb, dachte er an das Wort „Armory“. Wenn dann die Songs mehr und mehr Form annehmen, kann ich mich genau in ihn reinversetzen. Alles bekommt langsam einen Sinn und es entsteht ein roter Faden vom Anfang bis zum Ende. Ich gehe in Gedanken zurück zum Anfang, als Armory nur ein Wort war und schreibe fortan meine Lyrics. Es ist also irgendwie ein ziemlich cooler Zauber, der während des Schreibprozesses entsteht. Musik und Gesang verbinden sich langsam miteinander.


Lisa: Wie seid ihr auf den Nazareth Song "Miss Misery" gekommen?

Bobby: Das kam durch ein Nebenprojekt namens „The Cursed“. Wir spielten bluesig dunklen Rock - kein Metal und wir ersetzten Gitarren durch Saxophon. (groovig schleppender Heavy Rock, Tendenz eher Metal - Saxophon taucht 2x kurz auf - sehr abwechslungsreich - unbedingt mal checken - Anm Red.)  Daraus ergab sich eine Menge Spaß und wir nahmen das Projekt auch nicht ganz so ernst. Die Idee "The Cursed" zu gründen, entstand während eines sehr kalten und langen Winters. Ich fahre sehr gern mit dem Motorrad und seinerzeit war es aufgrund des strengen Winters in New Jersey einfach nicht möglich. Meine Frau sagte damals: "Bobby, du brauchst ein neues Hobby". Ich sagte: " Hm, vielleicht Musik". (lacht schallend los) Es wurde ernst für „The Cursed“ und wir sollten ein paar Live Shows spielen, nur hatten wir nicht genügend Songs für 1,5 Stunden. Also begannen wir ein paar Cover Songs zu spielen. Gerade Nazareth funktionierte mit meiner Stimme wirklich gut. Wir bauten die Idee aus, wobei uns der Gedanke kam, dass ein Duett mit einem Sänger, der genau wie Nazareth klingt, großartig sei. Ich engagierte kurzer Hand Mark (heute Accept), damit er den Song mit mir gemeinsam singen konnte. Es war eine sehr schöne Mischung von zwei Stimmen, die die gleichen Eigenschaften besitzen. Wenn wir getrennt singen, kann man unsere Stimmen identifizieren, aber wenn wir zusammen singen, wird daraus quasi eine dritte Einheit. Als wir damals mit den Arbeiten fertig waren, sagte ich: „Wow, das war eine wirklich großartige Idee“.

Bobby Ellsworth Postbahnhof Berlin 2014
Bobby Ellsworth Postbahnhof Berlin 2014

Lisa: Unabhängig vom "The Cursed" Projekt - hat die gemeinsame Tour mit Accept dazu geführt, dass Mark Tornillo als Gastsänger fungierte?

Bobby: Mark stammt auch aus New Jersey. Er spielte in einer Band, die bereits in den 80er Jahren einen Platten-Vertrag bekam. Sie hieß T.T. Quick und bevor sie unter Vertrag genommen wurden, waren sie eine Club Band und spielten AC/DC, Nazareth und Black Sabbath Cover-Versionen. Wir kannten Mark schon lange, bevor er bei Accept einstieg. Er ist mittlerweile ein guter Freund und es ist einfach so, dass, wenn du gute Freunde in New Jersey hast und jemand fragt dich, ob du ihm helfen kannst, dann sagst du einfach: „Wann genau brauchst du mich?“ (lacht) Gesagt, getan! Er sang dann halt auf unserer CD und dann fragte er mich, ob ich nicht auch auf einem seiner Benefiz-Konzerte singen könnte und ich sagte bloß: „Welcher Tag und um wie viel Uhr? Das ist kein Problem!“ Unsere Beziehung war nicht immer so eng, aber wir waren einander immer loyal.

Lisa: Einige Leute meinen, dass der Drumsound auf White Devil Armory sehr klinisch klingt. Wie seht ihr das?

Bobby: Wenn man so schnell spielt - das ist jetzt keine Entschuldigung - und den Klang der Drums so belässt, kommt man automatisch in Konflikt mit den Frequenzen der anderen Instrumente. Das Ergebnis klingt dann nicht prägnant, klar und knackig und würde sich einfach über die anderen Instrumente legen. Es ist eine Notwendigkeit bei höheren Geschwindigkeiten. Vermutlich haben wir uns einfach daran gewöhnt, weil das einfach die Art ist, wie Overkill klingen und mit dieser Art von Drums haben wir ja auch die letzten 6-8 Alben eingespielt. Ich denke, es passt aber zu uns.

Lisa: Themawechsel: Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, die Band aufzulösen? Wir hoffen doch nicht….

Bobby: Das ist normalerweise keine Frage für uns. Der Unterschied dieser Band im Vergleich zu vielen anderen, ist, dass bei uns die Bandmitglieder vor der eigentlichen Band kommen. Die Band kümmert sich sozusagen um sich selbst. Es ist nicht so: „Oh es geht um die Band und du musst da sein“, ganz im Gegenteil. Wenn jemand sagt: „Man, ich kann das einfach nicht schaffen, ich bin krank“ oder „Meine Familie braucht mich“ oder „Es ist momentan einfach nicht möglich“, sagen die anderen einfach: „Gibt es irgendwas, wo wir helfen können?“ Und ich finde, das als oberste Regel zu haben, ist sehr wichtig und damit funktioniert die Band ganz automatisch. Wenn die Jungs glücklich sind, bleibt die Band am Leben und darum gibt es auch keine Gespräche übers Aufhören. Ich möchte allerdings auch nicht auf der Bühne sterben oder Musik machen, bis ich im Rollstuhl sitze. Andererseits möchte ich aber auch nicht als alter Mann aufhören, der es nicht mehr schafft. Ich möchte lieber als alter Mann aufhören, der auf einem hohen Level Musik macht. Wir reden bei Overkill nicht drüber, wir machen einfach immer weiter.

Lisa: Welche Overkill Besetzung war für dich die homogenste in all den Jahren?

Bobby: Also, die momentane Besetzung ist definitiv die, die am meisten Spaß macht. Ich meine, jede Besetzung hatte ihr Positives. Die erste Besetzung war die, wodurch Overkill erst entstanden ist. Die Jungs, die damals in der Band waren, sind diejenigen, weswegen es möglich ist, dieses Interview zu führen. Damals kam die Band zuerst, nicht die Mitglieder. Darum mussten einige Mitglieder gehen. Ein Fehler! Heute ist es - wie eben schon erwähnt - umgekehrt. Du machst das als Kind, weil es cool ist. Ich erinnere mich noch ganz genau, als ich die Uni verließ, um bei Overkill einzusteigen und mein Vater zu mir sagte: „Bobby, du bist so nah dran einen Abschluss zu bekommen.“ Und ich meinte bloß „Ja, aber das hier ist Kunst!“ Und er meinte „Nein, ist es nicht. Das ist Frauen und Bier umsonst!“ (lacht). Naja, also im Grunde ist es das ja auch. (lacht) Aber es hat Spaß gemacht. Und wenn es aufhört Spaß zu machen, willst du mit diesen Leuten einfach nicht mehr zusammen sein. Aber die momentane Besetzung ist wirklich top und wir haben eine Menge Spaß. Das ist zudem auch die längste jemals dagewesene Overkill-Besetzung. Dave und Derek sind länger bei Overkill, als alle anderen Gitarristen. Ron Lipnicki ist der Schlagzeuger, der am zweitlängsten dabei ist. Und dann ist da natürlich auch D.D. und wenn man all diese Jahre zusammen packt, ist die jetzige Besetzung wirklich die großartigste.

Lisa: Hast du noch immer Kontakt zu den vorherigen Bandmitgliedern?

Bobby: Nicht regelmäßig, aber ich spreche ab und zu mit Sid (Falck), der ja auch auf ein paar CDs mitwirkte. 3 um genau zu sein. Ich habe Kontakt zu Rob Cannavino und auch Merritt Gant. (ab und zu) Zu Bobby Gustafson und Rat Skates gibt es keinen Kontakt. Sebastian Marino hat eine Produktionsfirma, von der wir all unsere USA Sachen beziehen, denn auf unseren Touren in den USA tragen wir Produktionszeugs mit uns, wie z. B. mehrere Monitore und ein paar wirklich große Lichter. Wir buchen seine Firma, weil er ein Freund ist. Also ja, zu manchen ehemaligen Bandmitgliedern habe ich noch Kontakt.

Lisa: Kommen wir zur letzten Frage: Wenn man 1980 als Gründungsjahr festlegt, dürfen wir 2015 mit einem 35 Jahre Special rechnen?

Bobby: Naja, das Gründungsjahr 1980 ist eine Angabe aus dem Internet. Es war eigentlich 1981. 1980 ist falsch und die Leute denken ständig, dass 1980 korrekt sei.

Also, ich glaube ehrlich gesagt nicht. Wir definieren uns in der Gegenwart und wollen nicht dafür bekannt sein, was wir früher einmal waren. Das ist es, worauf wir wirklich Wert legen. Es ist schön, dass Leute sagen: „Oh das war wirklich toll“, aber weißt du was? Die Gegenwart ist auch sehr toll und wenn wir uns das immer wieder ins Gedächtnis rufen, dann passiert Großartiges. Großartiges passiert immer auf einem hohen Level. Sobald man über Jubiläen spricht, sollte man auch übers Aufhören reden. Die Vergangenheit ist wirklich kein großes Ding für uns.

Ich erinnere mich noch an einen Typen von einer irischen Band namens Gama Bomb. Er erzählte mir ernsthaft über 10 Minuten lang, all die tollen Sachen, die er an Overkill mochte und was ihm in der Vergangenheit so imponierte. Also sagte ich zu ihm „Okay, jetzt brauchst du mir für den gesamten Rest der Tour nicht den Arsch zu küssen, okay?!“ (lacht). Es ist einfach egal. Ich bin hier und lebe im "jetzt" Was auf der Bühne abgeht, das ist es, worum es für mich geht. Das "heute" ist wichtig, nicht die Vergangenheit.

Um auf eure Frage zu antworten, wir haben keine konkreten Pläne für eine Jubiläums-Ausgabe. Es ist momentan auch nicht wirklich wichtig.

Lisa: Okay Bobby, das wars von unserer Seite. Vielen Dank für das Interview und viel Spaß und Erfolg auf der Tour. 



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