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Live Review Sonata Arctica + Trick Or Treat Berlin C-Club 17. April 2014

Sonata Arctica Berlin C-Club 2014

Ein wahnsinniges Osterwochenende! Sonata Arctica spielten in Berlin, Gamma Ray in Hamburg und es stand jeweils ein Face To Face Interview auf dem Plan. Na klar, wie immer Stau, wie sollte es auch anders sein, nur diesmal hatten wir eben einen Termin mit Tony Kakko von Sonata Arctica. Langsam wurde ich nervös und ich begann den Berliner Stau zu hassen, da half auch keine Musik mehr, denn diese Gelegenheit würde sich uns nicht wieder so schnell bieten. Während wir uns durch die maroden Straßen von Berlin quälten, kämpfte sich unser Jan in Hamburg über den hoffnungslos überfüllten Hauptbahnhof der Hansestadt, denn auch er hatte die freudige Aufgabe - im Hamburger Docks - ein Interview zu führen, nämlich mit keinem Geringeren, als Michael Ehré von Gamma Ray. Beide Interviews werden wir in Kürze auf metaltalks.de veröffentlichen.

Noch völlig überwältigt - vom Zusammentreffen mit dem sympatischen Finnen - warteten wir geduldig darauf, dass sich endlich die Türen des C-Clubs öffnen würden, doch irgendwie passten 2 Dinge nicht in unsere Welt: 1. Es standen nur ca. 10 Fans vor dem Club. 2. Auch kurz vor offiziellem Einlass, waren es nur unwesentlich mehr Nasen. Uns schwante Böses, denn Berlin ist wahrlich kein Pflaster für Melodic Metal. Vermutlich lag es an den Zeiten, die via Internet publiziert wurden. Allen Befürchtungen zum Trotze, füllte sich der Laden gegen 20.30 Uhr erstaunlich schnell. Der Abend war gerettet und somit konnten sich auch Trick Or Treat über eine angemessene Publikums-Dichte freuen. Uns waren die Italiener bis dato gänzlich unbekannt, ein Grund mehr, dem Treiben auf der Bühne intensive Aufmerksamkeit zu schenken.

 


Trick Or Treat erwiesen sich als ausgesprochen gute Techniker an ihren Instrumenten, daher blieb viel Zeit für Rumgepose, Gefiedel und Gekasper. Die gute Laune übertrug sich binnen kürzester Zeit auf den anwesenden Pöbel, der das Streben nach Applaus, mit eben diesem würdigte. Höhepunkt der Show war eine Coverversion des '83er Hits "Girls Just Want To Have Fun" von Cyndi Lauper, bei der Sänger Alessandro Conti eine bessere Figur machte, als bei den eigenen Songs. Reife Leistung mit etwas zu viel Spaßfaktor - wie wir meinen - das jedoch ist und bleibt Ansichtssache. Konfetti, Gummi-Gitarre und Micky Mouse-Handschuhe unterstrichen das illustre Treiben auf der Bühne. Trick Or Treat hinterließen einen guten Eindruck. Technisch über jeden Zweifel erhaben, vom Mob beklatscht und gewürdigt, verließ die ehemalige Helloween Cover Band - zufrieden und abgekämpft - die schweiß-getränkten Bretter des C-Clubs. Übrig blieb ein Boden voller bunter Papierschnipsel und der Wunsch nach mehr Ernsthaftigkeit. Fazit: Konfetti weg - Daumen hoch!

Umbauzeit! Während Trick Or Treat ihr gesamtes Equipment durch den Fotograben ins Freie beförderten, nahm die Sonata-Bühne allmählich Form an. Zum wiederholten Male beobachtete ich, dass die etablierte "Fachpresse" nur dem Headliner einen Besuch im Fotograben abstattete. Vermutlich lassen sich mit Support-Bands nicht genügend Klicks generieren, nicht wahr? Die langen Objektive jedenfalls, versperrten uns nur beim Headliner die Sicht. 


Erst wurde es dunkel, ganz still ... Silence. Sonata Arctica bezogen Stellung. Der gewaltige Sound des Intros ließ darauf schließen, dass nicht nur unsere Ohren einer gigantischen Belastungsprobe unterzogen werden, nein - auch das alte Ami-Kino sollte heute empfindlich marodiert werden. Als "The Wolves Die Young" ertönte, gab es kein Halten mehr. Vom ersten bis zum letzten Song hatten Sonata Arctica die Fans voll im Griff. Es folgte "Losing My Insanity" vom 2012er Album. Die Stimmung war wirklich unglaublich! Berlin, wir dankten euch schon jetzt und Sonata vermutlich auch. Die Hauptstadt ist normalerweise recht steif in der Hüfte, aber an diesem Abend passte wirklich alles. Mit "My Land" gab's dann 'nen Song vom '99er Album "Ecliptica", der auch den Rest der Anwesenden aufweckte. Ein best aufgelegter Tony präsentierte sich in Höchstform. Während der Show wurde uns immer wieder klar, da oben steht ein Sänger, der seine Musik nicht nur lebt, vielmehr nimmt jede einzelne Note Kontakt zu seiner Seele auf.

"Cloud Factory" ist nicht nur der 4. Track auf dem aktuellen Album der Finnen, er war es auch an diesem Abend. Schon in unserem Review zu "Pariah's Child", wünschten wir uns dessen Live-Aufführung. Und siehe da, alles gut! Klang wie auf CD. Präzise und routiniert knallte die Wolkenfabrik ins Gemäuer des C-Clubs und Tony brillierte mit seiner Stimme auf ganzer Ebene. Henrik, seines Zeichens Keyboarder der Band, war immer wieder einen Blick in die Tiefe der Bühne wert, denn irgendwie wirkte er - mit seiner langen Mähne und dem riesigen Bart - wie der Gandalf von Sonata Arctica. Sein Stageacting war dem eines alten Zauberers ähnlich, jedoch wirkte es keines Falls störend, nur eben etwas kauzig. Sein Keyboardspiel war selbstverständlich einzigartig, nicht umsonst ist er der Tastenmann von Sonata.

Die Suomi-Metaller spielten im Verlauf des Gigs einen guten Mix ihrer Alben. Von "Ecliptica" - 1999 bis zum aktuellen Longplayer, war alles dabei. Das recht progressive Unia-Album kam jedoch nicht nicht zum Zuge. Schade, denn auch hier ist der ein oder andere Song enthalten, den wir zu gern einmal live gesehen bzw. gehört hätten. Was soll's, die Discography der Finnen liest sich inzwischen auch nicht mehr in 2 Sätzen, da muss eben auch mal `nen Album weichen. Was wir immer wieder betonen müssen, ist die wirklich ausgesprochen gute Stimmung sowie die Begeisterung des Publikums. Die Arme waren permanent oben, viele Texte wurden komplett mitgegrölt und der ein oder andere Chorus wurde"melodiesicher" - im Wechselspiel mit Tony - in den Club gepustet.

Wir näherten uns dem Zugabeteil. Kurz vorher erblickte der bandeigene  Fotograf mit seinen geschulten Augen eine finnische Fanbotschaft - in Form eines kleinen Posters - im Publikum. Der Wisch wanderte umgehend auf die Bühne und nun realisierten auch Sonata Arctica, dass offensichtlich auch ihre Landsleute vor Ort waren. Sie kommunizierten für einen Moment, es klang ein wenig lustig und wir verstanden genau nichts! Ein völlig wahnsinniger Japaner wurde nun persönlich in den Fotograben gebeten. Wahrscheinlich ein Fan, der seine 14 Tage Jahresurlaub dafür verwendete, um der Band durch halb Europa zu folgen. Respekt!

Was nun folgte, glich einer grandiosen Party. Blood - der geniale 5. Track des neuen Albums ertönte und wir hatten das Gefühl, "Pariah's Child" in unserem Review etwas unterbewertet zu haben. Man, was war das der Hammer! Überhaupt sind wir nach dem Gig das Gefühl nicht losgeworden, Sonata sind zur Zeit auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Wieder und wieder hörten wir - während wir diese Worte schrieben - das neue Album rauf und runter. Unglaublich, denn auch die Vocals von Tony Kakko könnten abwechslungsreicher nicht sein. "San Sebastian" und "Dont't Say A Word" bildeten den überragenden Abschluss, bevor wir wieder einmal absolut glückselig die Heimreise antraten.

Sonata, wir kommen wieder, versprochen!

Lisa & Dirk

Anmerkung: Hört Euch unbedingt das neue Album von Sonata Arctica an. "Pariah's Child" wächst spätestens nach dem 3. Durchlauf zu wahrer Größe heran. Und bitte...gute Musik hat eine gute Anlage verdient! 


 


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