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Mars Red Sky + Valley Of The Sun - Live Review Berlin - Bassy Club 12.10.14

Wie kann man ein Wochenende gebührend verabschieden oder besser gefragt, was kann es Schöneres geben als das Wochenende in einem der zahlreichen Berliner Clubs ausklingen zu lassen? Mars Red Sky und Valley Of The Sun standen am 12.10.14 auf unserer sonntäglichen Event-Liste.

Nach dem guten Eindruck, den Valley Of The Sun im Februar 2014 als Support der Truckfighters im Berliner Lido hinterlassen hatten, zog es uns ganz automatisch in den minimalistischen Bassy Club, der nur einen Steinwurf von der Kulturbrauerei entfernt liegt, wo noch vor einem Monat die Metal Hammer Awards stattfanden.

Weniger "Club" geht nicht, denn dann würde die Bezeichnung Wohnzimmer zutreffen, dafür ist der Bassy-Club urgemütlich und bestens geeignet, um derlei Konzerten einen entsprechenden Rahmen zu verleihen. Selbst wenn vier Nasen vor der Bühne stehen, wirkt der Club angemessen voll. Apropos Nasen: Als ich gegen 20.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit den ersten Fuß auf geweihten Bassy-Boden setzte, fuhr mir ein hässlicher Geruch in den Ansaugkanal. Alles klar, dachte ich, der Tempel kann also nicht weit sein. Zu meinem Entsetzen befand sich der Abort im zweiten Stockwerk. Die meisten Gerüche nehmen den Weg nach oben, aber jenes gasig schwere Exemplar hier, war vermutlich schon lange auf dem Weg nach unten. Dies sollte an diesem Abend nicht die letzte Bekanntschaft mit bewusstseinserweiternden Substanzen gewesen sein.

Relativ pünktlich krabbelten Valley Of The Sun auf die dreieckige Empore, die im Bassy Club in eine Ecke des größten Raumes massiert wurde. Vor einhundert Jahren dienten diese Räumlichkeiten der Brauerei Pfefferberg als Bank und Wertdepot. Heute beherbergt das Gemäuer Halunken wie uns, die auszogen, um den Klängen von Mars Red Sky und Valley Of The Sun zu lauschen. Valley Of The Sun taten das, was sie am besten können. Sie lieferten vom ersten Augenblick an erdigsten und groovenden Stoner Rock, der selbst eingefleischten Metallern wie uns locker ins Ohr geht. "Heart's Aflame" war der Opener des Abends, ein straighter Rocker vom 2011er Album "The Sayings of the Seers". Es folgten "Deep Light Burns" und "Mariner's Tale", ebenso vom 2011er Debüt des Trios aus Ohio. Die Reihenfolge der Songs entsprach haargenau der des Albums. Es wurde kuschelig warm im Wohnzimmer und allmählich kam Stimmung auf. Die Ära "Sayings..."war damit zur Hälfte abgegolten. Valley Of The Suns witmeten sich ihrem aktuellen Album "Electric Talons Of The Thunderhawk", das erstmals 2013 erschien und im Juni 2014 über Fuzzorama Records das zweite Mal das Licht der Welt erblickte. "Within the Glare" sorgte für Wohlgefallen auf der Sonntagsmesse im Bassy Club. Nicht schlecht, der Laden erfuhr gewaltige Vibrationen, sodass selbst die alte Tresortür einer Belastungsprobe unterzogen wurde. Stimmungstechnisch hätte es nicht besser laufen können. Wir wurden das Gefühl nicht los, dass Valley Of The Sun so langsam größere Bühne marodieren sollten. Die Anwesenden sahen es genauso und forderten nach dem offiziellen Teil eine Zugabe Der Soundmann erteilte nach Rücksprache seine Zustimmung und so gab es Lecker-Valley on top.  Kleine Show - große Wirkung.

Alles runter von der Empore! Mars Red Sky-Equipment rauf! Und wieder Stoner Zeit, nur wesentlich abgedrehter. Die ersten Rauchschwaden einer sagenumwobenen Pflanze waberten durch die Luft, offensichtlich schienen sich einige Fans standesgemäß vorzubereiten. Mittels eines Beamers sorgten die Franzosen Mars Red Sky für die notwendige visuelle Untermalung ihrer schwebenden Sounds. Vollgedröhnter kann Stoner nicht daherkommen! Die folgende Stunde schwebte an mir vorüber wie ein fliegender Teppich, der aus den Fasern des Schwarzen Afghanen gewebt wurde. Die Stimme von Julien Pras glich dem betörenden Vokal-Organ einer Krankenschwester, die dich auf ihren Engelsflügeln in die Ausnüchterungszelle trägt. Echt krankes Material - aber gut und vor allem sehr, sehr intensiv. Ob ich jemals diesen nebligen Vertreter steinigster Breitwandsounds favorisieren werde, wage ich zu bezweifeln. Klar ist jedoch, dass die Franzosen äußerst kreativ, eigenwillig und auf sehr hohem Niveau zu Werke gehen. Nun, die Songs des Gigs haben wir vergessen und aus der Setlist haben wir uns natürlich einen....gedreht. Tja, das akustische Erlebnis macht eben die Musik und Mars Red Sky spielten sie, glauben wir zumindest. Sollten wir nicht wahrheitsgemäß berichtet haben, ist der Grund hierfür - wie immer - bei den Anderen zu suchen. Schuld allein sind Zigaretten, deren Äußeres mich stark an eine Zuckertüte erinnert. Nicht zu fassen!

Dirk


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