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Battle for 4

Battle for 4 - Serpent Venom vs. Purple Hill Witch vs. Zaum vs. Ocean Chief

 


Battle for 4 - Die Spielregeln!


Zaum "Oracles" VÖ: 13. Juni 2014 / I Hate Records 

Zaum müssen als erste Band in den Ring steigen. Middle Eastern Mantra Doom, so lautet der Name einer von vielen verrückten Schubladen, die in etwa die klangliche Ausrichtung der Band beschreibt . Zaum stammen aus Kanada und bieten mit Oracle sehr experimentellen Doom feil. Elektronische Klänge übernehmen oftmals die Führung, während ein abgrundtiefer Bass die Elemente im - wie soll es auch anders sein - Zaum hält. Kyle Alexander McDonald (Bass & Vocals) setzt bei seinem Gesang viel auf Effekte aus der Konserve, wobei ein überdimensionaler Hall prinzipiell die gesamte Scheiblette dominiert. Oracle enthält vier sehr lange Songs, die es gemeinsam auf ca. 50 Minuten bringen. Lässt man das Cover von Oracles auf sich wirken, dann haben Zaum mit ihrer Musik den passenden Rahmen für das Bildchen gezaubert. Über weite Strecken wirkt die Musik etwas langatmig, aber keines Falls uninspiriert. Die Produktion ist zeitgemäß und entspricht den Standards der heutigen Möglichkeiten. Zaum sind durchaus eine Anwärter für die Kategorie "gut".


Serpent Venom "Of Things Seen & Unseen" VÖ: 27. Juni 2014 / The Church Within Records

Serpent Venom müssen als zweite Band in die Arena. Der Vierer stammt aus London und widmet sich ebenfalls doomigen Klängen, nur setzen Serpent Venom mehr auf den Sound der siebziger Jahre. Ihr Ruf als gute Live-Band eilt ihnen voraus, was man den Tracks auf  "Of Things Seen & Unseen", so der Titel der aktuellen Langrille, definitiv auch entnehmen kann. Wer es sehr schwerfällig und klassisch instrumentiert mag und auch vor "gegen den Strich gebürstete" Soli nicht halt macht, der sollte hier unbedingt mal ein Ohr nehmen. Der Gesang von Garry Ricketts hingegen ist sehr schwer verdaulich. Zu oft bewegt er sich im klagenden Tonbereich, der den Hörer nach spätestens 20 Minuten nach Abwechslung schreien lässt. Produktionstechnisch haben Zaum einen etwas besseren Sound abbekommen, als Serpent Venom. Mit einem klaren Plus für die Musik und Punktabzug für den Vokal-Akrobaten, geht der aktuelle Longplayer von Serpent Venom aus der Arena.


Ocean Chief "Universums Härd" VÖ: 13 Juni 2014 / I Hate Records

Band Numero drei, Ocean Chief, betritt nun den Ring. Ihr habt es sicherlich schon mitbekommen - Doom verbindet die unfreiwilligen Kontrahenten - auch das fünfköpfige Gespann aus Schweden hat sich dem schleppenden Sound verschrieben. Die Produktion ist ähnlich dem Soundgewand der Kanadier Zaum und damit etwas besser als die der Jungs von Serpent Venom. Celtic Frost & Co. stehen für den Charakter der Musik Pate, lediglich ein kräftiger Schluck aus der Stoner-Pulle, gibt der Musik von Ocean Chief die eigene Note. Die Jungs sind seit 2001 aktiv und haben bereits 2006 ihr erstes Album veröffentlicht. Damit sind Ocean Chief fast schon als alte Hasen in den Ring gestiegen. Das Material klingt ausgereift und lässt nur äußerst selten Wünsche offen. Abwechslung ist Programm. Die derben Vocals von Tobias Larsson, der ebenfalls die Drum-Maschine bedient, binden sich ausgesprochen gut in den morbiden Sound der Schweden ein. Tönt schon einmal sehr vielversprechend. Mal sehen, was Purple Hill Witch auf dem Kasten haben.


Purple Hill Witch "Purple Hill Witch" VÖ: 27. Juni 2014 / The Church Within Records

Purple Hill Witch aus Oslo müssen sich ebenfalls messen lassen. Die dreiköpfige Band gründete sich 2010 und ist wohl die "schnellste" Doom-Kapelle im Bunde. Ihr Sound tendiert stark in Richtung Black Sabbath und der damit verbundenen Epoche. Das uns vorliegende selbst betitelte Debüt Album, ist in unseren Augen eine Nuance besser, als das ihrer englischen Kollegen Serpent Venom. Die Musik wirkt einladender und nicht zuletzt durch die Vocals wesentlich verträglicher, in Bezugnahme auf Tonlage und Variabilität. Musikalisch gesehen, haben es beide Bands faustdick hinter den Ohren und verstehen ihr Handwerk. Im Endeffekt hinterlassen die Kompositionen von Purple Hill Witch strukturell einen guten Eindruck und damit schummeln sich die Norweger gefühlsmäßig an Serpent Venom vorbei.


Die Entscheidung:

Fakt ist, alle vier Bands töten ihren Feind ganz langsam. Die vorliegenden Alben bewegen sich vorrangig in der Kategorie hörbar bis gut. Zaum und Ocean Chief haben produktionstechnisch die Nase vorn. Mit ihrem sehr experimentellen Middle Eastern Mantra Doom schlagen Zaum etwas aus der Art, schmeißen aber ein beachtliches Album in die Waagschale. Ocean Chief haben dennoch um Haaresbreite die Nase vorn, denn Abwechlung und ein dickes Pfund Stahl überzeugten uns voll und ganz. Bleibt die alles entscheidende Frage, welcher der vorliegenden Veröffentlichungen würde man den Vorzug geben, wenn man sich entscheiden müsste. Hier unsere Empfehlung: Wir tragen Ocean Chief aus dem Platten-Laden, gefolgt Purple Hill Witch und Zaum, welche den Londonern Serpent Venom kollektiv & auf Augenhöhe das Wasser abgegraben haben. Zaum und PHW rangieren auf Platz zwei, womit Serpent Venom das Nachsehen haben und weiterhin den Plattenladen zieren würden. Also ganz klar, Ocean Chief haben die Schlacht gewonnen und würden damit ins heimische CD-Regal wandern. Die Schwedischen Doomster haben "Universums Härd" via BandCamp veröffentlicht, eine gute Möglichkeit, um sich vom Können der Nordlichter zu überzeugen. Up the Chiefs!

1. Ocean Chief "Universums Härd" VÖ: 13 Juni 2014 / I Hate Records

2  Zaum "Oracles" VÖ: 13. Juni 2014 / I Hate Records 

2. Purple Hill Witch "Purple Hill Witch" VÖ: 27. Juni 2014 / The Church Within Records

4. Serpent Venom "Of Things Seen & Unseen" VÖ: 27. Juni 2014 / The Church Within Records 

 




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