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Vader + Sodom + Arch Enemy + Kreator Live Review Berlin Huxley's 9.12.2014

Doppelreihe! Nicht zu fassen, aber vor dem Huxley's schlängelten sich die Jünger fein säuberlich in einer Doppelreihe, um dem fettesten Tourpaket 2014 ihre Aufwartung zu machen. Vader, Sodom, Arch Enemy und Kreator, was will man mehr? 17.00 Uhr sollte sich der Schlund der Neuen Welt öffnen. Mit etwas Verspätung knarzten die Tore und der hartgefrorene Riesenwurm verschwand langsam im Bauch des Berliner Huxley's.

Rappelvoll! Unsere Nasen radierten an den Kutten der Fans vorbei, während wir uns Meter für Meter Richtung Bühne vorschoben. Zu diesem Zeitpunkt spielten Vader bereits zum Tanz auf, somit werden wieder einmal etliche Fans nicht in den Genuss kommen, die Support Band zu sehen, obwohl sie eigentlich auch für diese bezahlt hatten. Einfach unakzeptabel, zumal ja offensichtlich der Einlass 17.00 Uhr geplant wurde. Apropos 17.00 Uhr, normalerweise läuten die Schwestern im Altenpflegeheim zur 17. Stunde des Tages die finale Tagesspeisung ein. Der gemeine Metal-Fan will 17 Punkt 00 nicht vor dem Huxley's stehen. Habt Ihr gut aufgemerkt?

Was soll's, das infernalische Treiben auf der Bühne war bereits in vollem Gange. Vader wurden mit einem grundsoliden Sound ausgestattet, der aber ruhig ein paar Nuancen besser hätte ausfallen dürfen, immerhin haben wir es hier mit gestanden Szenegrößen zu tun. Wie auch schon bei Behemoth im Postbahnhof, wüteten polnische Maniacs durch die ersten Reihen, um ihre Landsleute und Todesblei-Veteranen gebührend zu unterstützen. Peters tiefe Stimme kam nicht nur während der Songs hervorragend zur Geltung, auch seine Ansagen glichen einem Donnergrollen und das, obwohl er normal sprach. Viel hat sich im Hause Vader während der letzten Jahre nicht getan, zumindest was die Musik betrifft. Du willst Vader? Du bekommst sie. Oldschool Death Metal bis die Augen dick sind. Solider Auftritt.


Schon gewusst? Vader gründeten sich im Jahre 1983. Sänger Piotr „Peter“ Wiwczarek ist das einzig verbliebene Urmitglied der Band. Seit 1983 gaben sich 16 Musiker die Instrumente in die Hand. Die aktuelle Besetzung existiert sein Anfang der 2010er Jahre. Das letzte Album "Tibi Et Igni" erschien am 30. Mai 2014 via Nuclear Blast Records.


Kurze Umbaupause! Mit den ersten Tönen des Kult-Trios Sodom, wurde es laut im Tanzsaal. Nicht dass Sodom durch extreme Lautstärke glänzten, vielmehr brachen die Fans in frenetischen Jubel aus, als Sodom die Halle thrashten. Das ist der Lohn für jahrelange Bodenständigkeit ohne viel Firlefanz! Auch hier gilt: wo Sodom draufsteht, ist der Spirit des Angelrippers drin. Zwischen den Songs genoss Tom immer wieder die Sodom-Sprechchöre. Die Bilder sprechen für sich! Der Ripper und seine Knappen hatten Berlin 10 Tracks mitgebracht, die sie in feinster Thrash-Manier vortrugen. Wirklich unglaublich! An uns zogen 3 Jahrzehnte Sodom vorbei! Sodom spielten u.a. Agent Orange, The Saw is the Law, Outbreak of Evil, Ausgebombt, Sacred Warpath (neu) und Sodomy and Lust. Sacred Warpath stammt von der kürzlich über SPV veröffentlichten EP. Mit Blasphemer aus dem Jahr 1984 räucherten die Gelsenkirchener, die Neue Welt gänzlich aus, bevor sie herzlichst gefeiert das Feld für Arch Enemy räumten. Wir sind uns verdammt sicher, Sodom wohnen in jedem Thrasher-Herz und es tat sehr gut, Sodom wieder einmal live gesehen zu haben. Respekt!


Sodom gründeten sich 1982. Mit ihrem dritten Studio Album "Agent Orange" knackten sie 1989 unerwartet die guten alten Deutschen Charts, was für damalige Zeiten - mit dieser Art von Musik - nicht nur ungewöhnlich war, sondern auch einen anderen Stellenwert als heute einnahm. (Platz 36) Das letzte und 14. Album "Epitome of Torture"  (Steamhammer-SPV 2013) landete auf Platz 32.


Kurze Umbaupause! Fehlanzeige! Es mooste und rumpelte auf der Bühne, bis das ganze Areal einmal vollständig umgekrempelt war. Wie schon in unseren "Ersten Eindrücken" erwähnt, betraten nun die buntesten Vögel des Abends die Bühne. Brachial ging es in die dritte Runde des Abends. Mit Alissa White-Gluz stand nicht nur eine neue Sängerin in den Reihen der Schweden. Ein äußerst bekannter Blondschopf namens Jeff Loomies (u.a. Ex-Nevermore), blinzelte vom linken Bühnenrand in die Crowd. Laut Band wird er Arch Enemy bis 2015 mit seinen Saiten-Künsten auf dem Live-Sektor unter die Arme greifen. Die Bühnenpräsenz der Enemys ist schon gewaltig. Jedes Detail, jede Bewegung, der Sound und auch das Posen vor den Fotographen war perfekt durchgeplant. Manch ein Musiker hat weder Zeit noch Nerven auf die Fotografen zu achten. Michael Amott fiedelte wie ein junger Gott, während er locker in die Trichter der Presse lächelte. Alissa White-Gluz war an diesem Abend der Wirbelfind unter den Musikern. Es ist kaum in Worte zu fassen, welch eine Performance die gebürtige Kanadierin ablieferte. Mal abgesehen von ihrer stimmlichen Leistung, die jeden professionellen Schreihals automatisch nach Fisherman's Friend greifen lassen würde, fegte sie ununterbrochen wie die weibliche Ausgabe des Derwischs über die Stage. Gänsehautmomente gab es dann, wenn die Saitenhexer Amott und Loomies ihren Äxten furiose Soli entlockten, während im Hintergrund die Rhythmus-Fraktion den intonierten Weltuntergang heraufbeschwor. Arch Enemy lieferten ab wie Profis. Manchmal wirkte es etwas aufgesetzt und hochglanzpoliert, doch der Applaus zeigte ganz klar: den Massen hat's gefallen.



Wir gehen zurück in das Jahr 1969. Exordium And Terminus, der Folk-Rock Klassiker des Duos Zager And Evans - besser bekannt als "In The Year 2525" - schunkelte trügerisch aus der Boxenwand, die in ein paar Minuten das Huxley's an den Rand des Wahnsinns treiben würde. Kreator, die erfolgreichste Deutsche Thrash Metal Band, war angetreten, um Chaos und Zerstörung nach Berlin zu bringen. Die Hauptstadt war nun bereit, Segnung und Lobpreisung des Meisters zu empfangen, und...die anwesenden Maniacs waren ebenfalls bereit, sich gegenseitig umzubringen. Der Mob tobte, als Mille die heiligen Worte sprach, eine Metapher, die einmal mehr für die Freisetzung gigantischer Energien stand, jene nur auf Konzerten dieses Formats zu erleben sind. Mit "Violent Revolution" brach der Sturm los. U.a. Extreme Aggressions, Endless Pain, Hordes Of Chaos und Pleasure To Kill, um nur einige Songs zu nennen, hielten das musikalische Inferno aufrecht. Kreator wirkten abgekämpft - kein Wunder bei diesem Terminkalender - prügelten sich aber gnadenlos durch ihre Setlist. Kein Platz für Verlierer, nur endloser Schmerz und Brutalität. Qualen, Terror und Tod führten unweigerlich zu einem Ergebnis: Die Flagge des Hasses wurde noch an Ort und Stelle gehisst, doch zuvor gab's einen Klassiker der Eisernen Jungfrauen. "Woe to you, oh earth and sea - For the Devil sends the beast with wrath..." Gänsehaut pur! Der Laden stand Kopf! Da spielt die Dampframme aus Essen doch tatsächlich den kompletten Song inklusive des Intros. Ein emotionaler Moment, den auch die letzten Tracks kaum toppen konnten, obwohl Kreator eine gewaltige Dynamik in den Klassiker Tormentor brachten. Phänomenal, "eruptional", tormental  und hoffentlich nicht das letzte Mal.



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