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KREATOR - Gods Of Violence - Album Review

Grundgütiger, dachte ich noch bei mir. Ein neues Kreator-Album? Was soll da noch kommen? Die beiden letzten Alben sind kaum mehr zu überbieten. Tauschen möchte ich mit den Jungs wahrlich nicht, immerhin legten sie mit jedem Output die Messlatte extrem hoch. Irgendwann muss doch mal ein Ausfall kommen.

Vergesst es, schon 'nen erster Check auf lausigen Mirco-Speakern hat die erste Gänsehaut provoziert. Ich dreh hier noch frei! Woher nehmen Kreator bloß diese Ideen? Kopfhörer auf - play! Fleshgod Apokreator oder so ähnlich - fällt mir bei dem von Fleshgod Apocalypse komponierten Intro ein. Eine epische Einleitung der wahnsinnigen Italiener für eine Thrash Metal Band, die genau diese Qualität verdient hat. Weiter geht es mit dem ersten Song "World War Now", der von einer immensen Beschleunigung profitiert, bevor der Song in den letzten Sekunden bis zum Kehrreim alles platt macht. Man, ich sitze hier in einem öden Hotelzimmer in Köln-Portz, will mir Luft machen, meiner Freude auf irgendeiner Weise Ausdruck verleihen, doch muss ich meinem Enthusiasmus - der neuen Kreator-Scheibe wegen - Einhalt gebieten, bevor ich dem Zorn meiner Mitbewohner anheimfalle. Enthusiasmus bedeutet in der Urform soviel wie: Besessenheit durch Gott! Kreator antworten darauf direkt mit dem zweiten Track, der sinnvollerweise den Namen "Satan Is Real" trägt. Dieser Song trägt aber soviel mehr in sich, als die bloße Huldigung des Gehörnten. Das ganze Gegenteil ist hier der Fall, denn die Dampframme aus Essen nutzt diese puristische Aussage, um den Ursprung vieler religiöser Konflikte zu veranschaulichen. Die Schuld nach einer Eskalation trägt freilich nicht der Mensch, sondern - wie sollte es auch anderes sein - die Religion. Ganz einfach. Ebenfalls ganz einfach: die Melodie, jene sich mit schierer Leichtigkeit in Euer Unterbewusstsein einschleichen wird.

Ich merke schon wieder, dass ich anfange zu predigen. Das ist aber auch großartig, was sich da in meine Lauscher vorarbeitet. "Totalitarian Terror" macht seinem Vorgänger in Sachen Eingängigkeit keinen Millimeter Platz. Unfassbar, allein die einleitenden Screams rufen in mir das Gefühl hervor, meinen Zellen...ähm...Hotelnachbar aus seinem Zimmer zerren zu müssen, um ihm klarzumachen, dass er sich das hier bitte anzuhören hat. OK, wie hieß das noch? Contenance? Ich glaube schon, also werde ich diese wohl besser bewahren. Man, man, man - da kommt auch schon der Titelsong "Gods Of Violence". Ich kann mich einfach nicht beruhigen - wenn da mal nicht ein 10 Punkte-Album auf uns zukommt. "Army Of Storms", der Sechste im Bunde, unterstreicht meine Vermutung. "Hail To The Hordes" setzt aber noch einen oben drauf. Spätestens jetzt dreh ich durch! Schlicht, eingängig - der absolute Oberhammer. So, ich kann nicht mehr, jetzt hol ich den Ungläubigen Hotelgast aus seiner unwürdigen Behausung. Soll er doch heuer die Möglichkeiten erhalten, Kreators Horden kniend zu huldigen. Schluss jetzt, hört Euch das Album einfach an und ihr wisst, was ich meine. "Fallen Brother" - side by side - ich muss heulen, was das geil ist. Komischer Satzbau? Egal - nochmal: Was das geil ist! Dem nicht genug, es folgt auch noch der überaus großartige Rausschmeißer "Death Becomes My Light"

Ich hätte mit allem gerechnet, aber dass Kreator anno 2017 noch einmal so ein Ding raushauen, ist ungeheuerlich! Kurzum, auf metaltalks.de gibt es so viele Kritiken, die mit 8-9 Talkern bedacht werden, da fällt mir die Entscheidung in der Tat nicht schwer, hier müssen 10/10 Talkern her. Im Übrigen, am 28.1.2017 weiß ich, was ihr am 27.1.2017 beim Platten-Dealer eures Vertrauens getan habt. Amen!

Der Prior

10/10 Talkern 



VÖ: 27.1.2017 - Label: Nuclear Blast Records 



Montage - Metamorphosis - Album Review

Die 2011 gegründete finnische Rock-Formation MONTAGE hat das, was jeder etablierten Rock Band - meinetwegen auch Prog Rock Band - fehlt, nämlich einen Frontman, der sich mit seinem Gesang mehr als schwer tut.

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