Magister Templi, was für ein epischer Bandname! Magister Templi - ich kann es gar nicht oft genug aussprechen - liefern in ein paar Tagen ihr zweites Studiowerk ab. Ob die 2008 gegründeten Norweger damit das Fundament eines Temples erschüttern können, wird sich zeigen.
Fest steht: die Heavy Doomster aus Oslo spielen kultigen Metal, der zunächst etwas verstaubt wirkt, aber nach ein paar Durchläufen von Into Duat - zumindest instrumental - für Aufatmen sorgen wird. Sehr kauzig, diese Mixtur aus Doom, altbackenem Metal und beschwörendem Sprechgesang. Ohne Zweifel, das muss so klingen. Ebenfalls nicht anzufechten: die musikalischen Fähigkeiten der Nordmänner. Insbesondere das Riffing und ebenso die ausgefallen Ideen bezüglich der Gitarren-Soli, wissen zu überzeugen. (gut zu hören auf "Slaying Apophis" - Track 7)
Gesangstechnisch bekomme ich allerdings des Öfteren erhebliche Bauchschmerzen! Magister Templi wenden definitiv nicht die Harmonielehre eines gebürtigen Europäers an. Wider dem, was wir allgemein als harmonisch empfinden. Sperrig und schwer zu verdauen, das ist nicht von der Hand zu weisen. Der Titel des Albums verrät es im Prinzip auch schon! Die Reise führt uns ins Morgenland, genaugenommen ins Jenseits der alten Ägypter. (Duat) Hier darf es also auch ein wenig unharmonisch zugehen. Wie dem auch sei, ob sich die Magister aus dem hohen Norden damit in die Herzen der breiten Masse spielen werden, wage ich zu bezweifeln. "Into Duat" wirkt auf mich wie ein abstraktes Kunstwerk, dessen Anspruch ich zwar fühlen kann und daher auch zu schätzen weiß, jedoch will und kann ich mich nicht grenzenloser Euphorie hingeben. Abstrakte Kunstwerke finden ihre Liebhaber! Das war so und wird auch im Falle Magister Templi so bleiben.
Fazit: Into Duat tönt altbacken und kultig, überzeugt instrumental, wird es aber aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Gesangs schwer haben seine Stärken wirklich zu entfalten. Doomster und Verehrer antiker, metallischer Soundgewänder sollten definitiv ein Ohr nehmen.
Dirk
6/10 Talkern
VÖ: 4. September 2015 - Label: Cruz Del Sur Music
Im Sommer ´79/´80 war es wieder soweit ! Das allseits beliebte Sportfest der Dorfschule im Uckermärkischen Örtchen Casekow war im vollen Gange. Der Planet drückte. Auf dem nahegelegenen Sportplatz von „Schwarz/Weiß“ lungerte das halbe Dorf herum. Die schattigen Plätze waren logischerweise von den"Großen" belegt. Wäre auch so geblieben, wenn da nicht dieser Typ (der das ganze Jahr! mit seiner schwarzen, abgesteppten Kunstlederjacke und Essengeldturnschuhen rumgelaufen ist) mit ´nen paar Mädels gesessen hätte und in ordentlicher Lautstärke „Gimme a Bullet“ mit ´nem batteriebetriebenen Kassettengerät zum besten gab. Geil!
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