Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht erklären. Zu diesen Dingen gehört ohne Zweifel das Auftauchen des German Panzers im Jahre des Hern 2014. Für die Einen war "Send Them All To Hell" lediglich der Versuch - mit platter Attitude - ein weiteres Produkt im Hartwurst-Sektor zu platzieren, für die Anderen einfach nur ein cooles Metal-Projekt.
Zu Letzteren zähle ich mich selbst. Begeistert davon, dass Meister Schmier Destruction-Härte und Finesse der wesentlich differenzierter agierenden Urform des Heavy Metals miteinander verband, zückte ich locker und lässig fast die Höchstpunktzahl für das Debüt, welches seinerzeit in der Presse eben nicht so gut wegkam. Nach wie vor bin ich der Überzeugung, allgemeines Unbehagen in der Szene ausmachen zu können, wenn es um Pänzer geht. Ob damalige Kritiken emotional beeinflusst zu Papier gebracht wurden, vermag ich nicht zu sagen, doch für das Debüt eine 6/10 zu verteilen, riecht irgendwie nach übel stinkenden Vorurteilen, deren Geruch sich hartnäckig auf die Trommelfelle der schreibenden Zunft setzte.
Musikalisch haben Pänzer auf "Fatal Command" etwas an der Melodie-Schraube gedreht, was die Songs zunächst etwas eingängiger durch die Kalotten dreht, doch mit diesem Feinschliff hat sich die Band ebenso von ihrer unbekümmerten Rohheit getrennt. Hat auf dem Erstlingswerk noch Herman Frank (Ex-Accept) den Sechs-Saiter malträtiert, übernahmen nun Pontus Norgren & V.O. Pulver seinen Posten. Dass hier auf den Klangseilen mehr zu bewerkstelligen ist, steht außer Frage. Ich bevorzuge trotzdem des Hermans direktes Spiel, das dem Titel des Vorgängeralbums in der Tat fantastisch zu Gesicht stand und noch heute steht. Send Them All To Hell!
Man kann es drehen wie man möchte, "Fatal Command" ist definitiv wieder ein dickes Album, das aufgrund seines höherer Anteils an Eingängigen Melodien mehr polarisieren wird, doch der Panzer ballert eben aus diesem Grunde anno 2017 auch etwas sanfter durch Gegend. Was soll's, Tracks - wie zum Beispiel der Titelsong - sprechen für sich und animieren zum Fistraisen!
Dirk
8/10 Talkern
Fatal Command - Tracklist: 01. Satan's Hollow 02. Fatal Command 03. We Can Not Be Silenced 04. I'll Bring You The Night 05. Scorn And Hate 06. Afflicted 07. Skullbreaker 08. Bleeding Allies 09. The Decline (…And The Downfall) 10. Mistaken 11. Promised Land Bonus (nur DIGI und 2LP !) 12. Wheels Of Steel
VÖ: 06.10. 2017 - Label: Nuclear Blast Records
Es gibt Momente, in denen muss man sich einfach mal erden, um zu begreifen, woher man kommt und vor allem, was man sich in der Vergangenheit pausenlos durch die Radartüten gepfiffen hat. Was liegt da näher, als sich das zweite Album der Jungs von Pest Hole zu geben.
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