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Corpse Molester Cult - Benedictus Perverticus - Review

Dieses Review führt uns schon wieder ins Land der 1000 Seen. Erst letzte Woche erreichte uns Torchia's aktuelle EP, die ebenso wie Corpse Molester Cult aus Finnland stammen. Stilistisch hingegen, unterscheiden sich beide Bands ganz gewaltig.

Vor uns liegt eine 4-Track EP, die am 23.10.2015 über das Niedersächsische Label Apostasy Records das Licht der Welt erblicken wird. Corpse Molester Cult spielen auf dieser Extended Play derben, morbiden und kurzweiligen Death Metal ohne Schnörkel. Brutal und kompromisslos! Die 2005 geformten Finster-Finnen Corpse Molester Cult erwecken dabei den Anschein, es verdammt ernst zu meinen. Dies ist nicht zuletzt auf die äußerst massiven und brachialen Vokals zurückzuführen. Instrumental konzentriert sich das Quintett aus Lohja mehr auf Oldschool-Grooves, Tempowechsel und den Einsatz klassischer Death Metal Sounds & Elemnte, statt mit modernen Highspeed-Walzen einem Breakdown nach dem anderen hinterher zu jagen. Im Vordergrund stehen jedoch stets die über alle Maßen dominanten Vocals des Kehlkopf-Akrobaten Antti Åström, der Insidern möglicherweise aus seiner Zeit bei der inzwischen verblichenen Band Wasara bekannt sein dürfte. Gorefest's Jan-Chris de Koeijer könnte hier Pate stehen, wollte man das Stimmenvolumen der Schreihälse auf einen Nenner bringen. Beeindruckend, als wenn der Beelzebub seinen Rachen direkt über meinen rechten Lauscher stülpt, um meinen Schädel über das linke Ohr auszublasen wie ein verdammtes Osterei.

Gnade ist den Finnen also gänzlich unbekannt, sonst hätten sie diese alles vernichtenden Vocals nicht derartig in Stellung gebracht. Unter Kopfhörern möchte der Leidtragende, in diesem Falle ich, gar meinen, der Mann hinter den Studio-Reglern hätte die Spuren des Sängers ruhig etwas gen Süden faden dürfen, um dem Schreckenswerk der Instrumente mehr Raum zu geben. Textlich beackern Corpse Molester Cult nach Verwesung stinkende Cannibal Corpse-Felder, die erstaunlicherweise auch 2015 für etliche Bands noch immer ein Mekka für ihre Songtexte zu sein scheinen. Wer sich also mit den lyrischen Ergüssen der Finnen intensiver beschäftigt, der wird ejakulierenden Zombies bei der Arbeit zuhören müssen. Schade eigentlich, denn diese musikalisch ansprechende EP hätte mehr Stil seitens der Gore-Dichter verdient. Drum pflücke ich mir ein halbes Pünktchen vom blattlosen Baum der Weisheit, an dem in der kranken Welt der Jungs von Corpse Molester Cult nur triefende Kadaver hängen, die sich selbst in diesem Zusand noch vermehren wollen. Ich weiß, alles nur wertungsfreie Fiktion, mit scharfen Blicken in Richtung Kirche.

 

Der Prior

7,5/10 Talkern


Schon gewusst? Tomi Joutsen, seines Zeichens Sänger der Landsleute von Amorphis, malträtiert hier den Sechssaiter.


VÖ: 23.10.2015 - Label: Apostasy Records



 

One Machine "The Distortion Of Lies And The Overdriven Truth" 2014

One Machine schicken sich dieser Tage an, unsere Auffassung von experimentellem Metal neu zu definieren. Ob das der fünfköpfigen Maschine immer gelingt, wird natürlich jeder für sich selbst entscheiden müssen. In jedem Falle ist diese Langrille sehr kurzweilig und auch nach dem 10. Durchlauf entdeckt der geneigte Metal-Fan pro Song 3 neue Elemente. Mindestens! Die Band um Mastermind Steve Smyth (Testament , Nevermore , Forbidden, Dragonlord , Vicious Rumors) lässt nichts unversucht, um die Kompositionen immer schön gegen den Strich zu bürsten.

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