Blackslash gibt es inzwischen seit 2007. Die Baden-Württemberger Metal-Barden haben - wie ihre Label-Kollegen von Fatal Embrace - am 20.11.2015 ihr neues Album via Iron Shield Records veröffentlicht. "Sinister Lightning " ist das 2. Album in der Discographie der Band, die aus voller Überzeugung Oldschool Heavy Metal spielt und dabei nicht selten in Richtung Maiden, Thin Lizzy oder thematisch auch Manowar blickt.
Ich will es nicht wahr haben, aber gleich der erste Song legt die Messlatte verdammt hoch und wartet bei moderatem Tempo mit einer fantastischen Melodie auf. Ganz automatisch ballen sich meine Fäuste, während ich mit finsterer Mine Wort für Wort in die Tastatur schlage. Dieser monotone Vorgang wurde jäh unterbrochen, als zum 2. Mal der Refrain ertönte und ich spätestens zu diesem Zeitpunkt aufsprang und meine Arme ausbreitete, um diesem Hammer-Song zu huldigen. Wem hier an einigen Stellen Iron Maiden oder Thin Lizzy in den Kopf kommen, der liegt wohl gar nicht so falsch.
Sollten Blackslash diesen Standard über die gesamte Länge des Albums halten können, dann steht uns hier ein grandioses Werk ins Haus. Es wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein, denn die nachfolgenden Tracks sind zwar allesamt gut, haben aber nicht das Potential eines Tracks der Marke "Empire Rising". Erst "Edge Of The World" kann im letzten Drittel gerade durch die Gitarrenarbeit punkten. Mit Rock 'n' Roll steht dann der nächste Höhepunkt in den Startlöchern. Auch hier ist die unterschwellige Melodie in Verbindung mit der Saitenakrobatik ein metallischer Ohrenschmaus, der ewig Gestrigen - ich gehöre unweigerlich dazu - gefallen dürfte. So will ich das hören, meine Herren! Auch wenn Songaufbau und Konstrukt aller Kompositionen ähnlich und simpel wirken, weiß der überwiegende Teil des Liedguts zu überzeugen. Eingängigkeit wurde den Jungs ohnehin ins Kettenhemd geflochten. Klarer Fall, dieser eiserne Schild (Iron Shield) geht in Ordung und sei Fans von Majesty - ebenfalls aus Baden-Württemberg - bis Manowar dringend empfohlen. Nicht auszudenken, wenn hier noch 2-3 Tracks mehr am Start gewesen wären, die einem Song wie "Empire Rising" die Axt auf Augenhöhe reichen könnten. Erstaunlicherweise habe ich während des Refrains permanent die Stimme von David DeFeis (Virgin Steel) im Kopf.
Fazit: Blackslash kombinieren plakativen Warriors-Style mit Maiden-Attitüde und runden diese gefällige Mixtur durch zweistimmige Gitarren-Soli ab, die nicht ohne Grund Gedanken an Thin Lizzy hervorrufen. Gutes Album, 100% Metalhol, Produktion befriedigend, ich mag es, verdammt! Anspieltipps: "Empire Rising", "Rock 'n' Roll" & "Wild And Free"
Dirk
8/10 Talkern
Tracklist: 1. Empire Rising 2. Lucifer's Reign 3. Stellar Master 4. Edge Of The World 5. Rock 'n' Roll 6. Steel Stallions 7. Wild And Free 8. Made Of Steel 9. Don't Touch Me
VÖ: 20.11.2015 (kann sich aufgrund Überlastung der Presswerke verschieben) - Label: Iron Shield
Gus G hin, Black Sabbath her - auf dem Melodic- und Power Metal-Schlachtfeld wird die Axt mit mehr Pathos geschwungen. Epischen Harmonien müssen her, wenn man die Gunst der verwöhnten Power Metal-Fens des 21. Jahrhunderts erlangen möchte.
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