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Slot Machine - Back At The Table - Review

Etwas mehr als ein Jahr sollte es dauern, bis endlich das neue Album der passionierten Sludge Rock Punker, aus dem Urstromtal vor den Toren Berlins stammend, erschien.

Slot Machine haben ihre Musik in der letzten Dekade kurzerhand in einen Brutkasten geworfen, dessen Infrarot-Akregate einen Mix aus "motörheadschen" Klängen, Punk und psychedelischen Schlamm auf die Notationen des Fünfers brannten. Herausgekommen ist ein Album, das nicht nur wesentlich reifer als sein Vorgänger wirkt, es tönt schlichtweg cooler und agiert auf einem hören musikalischen Niveau. Abgesehen davon, konnten sich Slot Machine (fast) vom muffigen Sound des Proberaums befreien. Insbesondere die Gitarrensounds konnten hier einen gewichtigen Fuß auf das Terrain des guten Geschmacks setzen. Ansonsten gehören zur einer Band wie Slot Machine natürlich auch Klänge aus dem Proberaum. Durch die Adern der Band fließt nun einmal Punker-Blut, warum sollten sie also ihre Wurzeln eingraben und einen Stein darauf setzen?

Auch Julia, Sängerin und Avantgarde-Kehle in Personalunion, nutzte ihr Potential und legte auf dem aktuellen Langdreher eine mehr als solide Gesangs-Leistung in die Waagschale. Hingegen meinen Erwartungen ergab sie sich nicht den Clean-Vocals, sondern legte eine richtig fette Kelle obendrauf und versenkte ihre Stimmbänder in einem Meer aus psychedelischen Tönen und Reibeisen-Sounds. Je öfter dieses Langeisen meinen heimischen Player beehrt, desto näher rücken meine Gedanken an die Grundidee der Musik von Slot Machine, hoffe ich zumindest. Musik sollte in erster Linie ein gewisse Zufriedenheit seitens der Künstler erzeugen, kompromisslos und ambitioniert wirken, Elemente, Einflüsse und Stile aus vergangen Epochen enthalten - geht auch garnicht anders - wenn möglich aus der eigenen Sturm & Drang-Zeit und nicht zuletzt den Zuhörer erreichen oder gar wachrütteln. "Back At The Table" ist genau in dieser Mission unterwegs. Spätestens Track 9 (Faschist) erzeugt wohl bei jedem Altpunker eine derbe Gänsehaut auf der von Krätze vernarbten Epidermis.

Wenn wir schonmal beim Punk der 80er sind, möchte ich an dieser Stelle ebenso Track 4 hervorheben, der mich unterschwellig an die UK-Crossover-Punker von G.B.H. erinnert, die seinerzeit mit dem Album "City Baby Attacked By Rats" selbst in der Metal Szene Punkte sammeln konnten. Doch Vorsicht, "Back At The Table" ist nicht nur Punk. Das Album ist wesentlich vielschichtiger und damit auf keinen Fall nur für die Irokesen-Zunft geschmiedet worden. Altrocker, Seventie-Liebhaber, Psychopaten oder auch endschleunigte Stoner-Gesellen sollte an "Back At The Table" ihre Freude haben. 

Löst man sich nun von allen Definition und Vergleichen, bleibt für das Schlussplädoyer noch immer folgender Vorwurf im Topf, den sich Slot Machine einfach gefallen lassen müssen. Das 2016er Album wurde durch solide Handarbeit in Szene gesetzt und hält selbst dem 10. Belastungstest stand, ohne dabei Langeweile auf den Plan zu rufen. Willkommen zurück am Tisch! Can you feel me near, can you see me rear, do you have an idea, why I am here? Play it loud, to hell!

Der Prior

8/10 Talkern


VÖ: März 2016 - Label: Independent 



 

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