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Amplifier "Mystoria" 2014 - Review

Genau 10 Jahre nach ihrem Debüt-Album veröffentlichen Amplifier ihr nunmehr fünftes Studioalbum. Her damit dachte ich mir. Nach dem starken 2013er Werk "Echo Street" ist "Mystoria" wohl ein Muss für jeden Liebhaber kranker Sechssaitenklänge, oder vielleicht doch nicht?

 Erstaunlicherweise soll das aktuelle Material schon einige Zeit auf dem Buckel haben. Es heißt: zurückgestellt aus finanziellen Gründen oder so ähnlich. Egal, nun können wir der Kompositionen habhaft werden. Mal sehen was die Band, die sich Ende der neunziger Jahre im Plattenladen des Bassisten Neil Mahony zusammenfand, aus der "Altlast" gemacht hat.

Furioser Einstieg! Magic Carpet (Track 1) treibt Töne aus den Boxen, die ich so und nicht anders hören will - und zwar verdammt laut! Gesang? Fehlanzeige! Ein Instrumental der Extraklasse. Es rifft, es schnurpelt und fiedelt, dass man das Gefühl hat, Pink Floyd wollen es mal mit Metal probieren. Geile Nummer! Black Rainbow (Track 2) folgt und ist mindesten ebenso genial, nur hier runden die Vocals das Material gekonnt ab. Ich weiß nicht, was mir besser gefällt, aber weiter geht's und hoffentlich auch so gut.

Es wäre zu schon gewesen, aber Track 3 kann "nur" noch mit einem psychedelischen Soli punkten. Der Rest ist Standard-Geplenkel mit Hirschbeutel-Charakter. Track 4 erinnert mich an die Schweden Ghost, nur eben wie sie mit einem Pony über die Blumenwiese reiten. Wieder nix! Das spacige OMG (Track 7) ist mir da schon sehr viel lieber, auch hier können Amplifier aber nicht die Punkte sammeln, die sie dringend benötigen, um mit "Mystoria" in die Kategorie gut zu rutschen. Durchschnittlich geht's weiter und bis auf ein paar Floyd-Klänge der Gitarrenfraktion, drückt mich nichts in die Sitze. Siehe da, die letzte Nummer (Crystal Anthem) reckt noch einmal den Kopf aus den ansonsten relativ farblosen Songs.

Fazit: Vorfreude und Ernüchterung gaben sich die Hand. Unterm Strich stehen 3 gute Nummern auf dem Album des Trios aus Manchester. Aber diese Nummern haben es in sich und sind wirklich empfehlenswert. Hätten Amplifier Track 1, 2 und 10 mit einer ollen Bonuskamelle als EP veröffentlicht, dann wäre vermutlich eine schnell vergriffene EP daraus entstanden. So ist es nur ein akzeptables Album der Nordengländer geworden. Sorry.

 

Der Prior

VÖ: 5.9.2014 / Superball



 

 

Marty Friedman "Inferno" 2014 Review

Musik muss Spaß machen, muss polarisieren ...und Inferno macht genau das! Es rakkelt, fiedelt und kesselt an allen Enden und Ecken, und selbst die letzte Lücke wird auf "Inferno" dichtgefrickelt. Wenn du vor Freude wie eine angestochene Wildsau durch die Behausung rennst, nur weil der edle Herr Friedman die Klampfe klöppelt, dann hat der Protagonist doch alles richtig gemacht, nicht wahr?

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