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First Aid "Nursed" Review - 2014

First Aid thrashen dieser Tage ihr nunmehr dritten Longplayer "Nursed" in die Umlaufbahn. Bis dato ist kaum ein Review zu "Nursed" im Netz auszumachen. Google vermeldet quasi Funkstille, somit wollen wir heute dem digitalen Schweigen Einhalt gebieten, indem wir euch in Form eines Album Reviews von einer Band berichten, deren drittes Album auf den recht ungewöhnlichen Namen "Nursed" hört.

Ein Blick auf das Cover der Langrille verrät unmissverständlich, dass die nette Krankenschwester mit ihren überdimensionalen Brandeisen nichts - aber auch wirklich gar nichts - Gutes im Schilde führt. Pure Illusion? Wer weiß das schon! Vielleicht wird dieser glühende Körper-Stempel eure armseligen Leiber aufs Übelste brandmarken, möglicherweise auch nicht. So, jetzt dürfte aber wenigstens jedem klar sein, wofür der Begriff "Nursed" ohne Zweifel steht. Das ausgemergelte Frauenzimmer mit dem weißen Häubchen ist ausgezogen, um euch mit dem niedlichen Eisen fachgerecht zu nursen. Das Bildchen zum Output könnt ihr euch in voller Schönheit in unserem Beitrag zur Listening-Session vom 24.10.14 ansehen.

Thrash gehört zum Glück seit vielen Monden wieder zum guten Ton, wenn es um Metal geht. Unzählige Kapellen hissen weltweit die Thrashflagge, nur um mit diesem Banner die unwegsamen Meere des Undergrounds abzusegeln. Warum sollte man also ausgerechnet die Berliner First Aid in den heimischen Player schieben? Kommt etwas näher, ich will versuchen, die passenden Worte zu finden. Wenn fünf Vollblut-Metaller mit Leib und Seele Note für Note in thrashige Partituren klopfen, dann sollten auf diesen Album irgendwo 3-4 Highlights auszumachen sein, nicht wahr? Das war früher schon so und hat sich bis zum jüngsten Tag auch nicht geändert.

First Aid beherrschen locker die gängigen Standards und gehen mit reichlich Slayer-Attitude in die erste Runde. Dieses Schwert geben sie für die kommenden Songs nicht mehr aus den Hand und manifestieren das Hörerlebnis durch fettes Riffing und ausreichend Soli, die mir immer wieder die Bay Area ins Panorama zaubern. Track 4 bricht das erste Mal den Bann und bringt ein messerscharfes Vibrato auf die Bandscheiben der Nackenwirbel. Großartige Nummer! "Fill The Void" steht damit auf der Liste! "Hit By Shit", der Fünfte im Bunde, kommt am Ende des 2. Drittel richtig dick aus der Hüfte und feuert einen gewaltigen Hammer der Rhythmus-Fraktion ins Gebälk. Genauso wollen wir das hören! Je öfter "Nursed" aus dem Boxen poltert, desto mehr lässt sich entdecken. Zwar haben First Aid mit "Suicide Moshpit" (6) einen echten Live-Killer in die Waagschale geworfen, dennoch wissen Tracks wie "Grimace Of Lies" (8) und "Rise Of The Dead" (10) wesentlich mehr zu gefallen, denn diese Songs besitzen Charakter und punkten gerade durch ihre unverwechselbare Note. Man könnte auch von einem Alleinstellungsmerkmal sprechen. Der Gastgesang auf "Rise Of The Dead" wirkt weder deplatziert noch unausgegoren. Hier haben sich First Aid an eine Zutat gewagt, die das Thrash-Gebräu "Nursed" mit jedem Takt aus der grauen Masse hebt und vielleicht auch ankündigt, dass First Aid in Zukunft definitiv nicht zum Einheitsbrei gehören werden. Experimentell - ja, aber verdammt gut.

Insgesamt lebt das Album von seinen immer wiederkehrenden Rhythmus-Attacken, die stets und ständig in großartigen Soli versinken. First Aid verbinden Altbewährtes mit Zutaten aus der hauseigenen Thrash-Küche und haben somit ein amtliches Album in den unersättlichen Versorgungsschacht der Hartwurstgemeinde gedrückt. Die Produktion ist zeitgemäß und lässt keine Wünsche offen, wobei man hier immer zwischen "historischen" Thrash-Produktionen und der Moderne unterscheiden muss. Jacky Lehmann, seines Zeichens für den Mix und das Mastering verantwortlich, hat hier eine hervorragende Brücke geschlagen. Es tönt klassisch, ohne dabei den notwendigen Druck zu verlieren. So, ihr seid jetzt  hoffentlich auch "genursed". Nein? Ok, hier noch einmal unsere Anspieltipps: 4 - Fill The Void, 5 - Hit By Shit, 8 - Grimace Of Lies und 10 - Rise Of The Dead! 8,5/10 Tal(k)er 

Dirk


VÖ: 21.11.2014 - Label: Iron Shield Records



 

Smash Into Pieces "Unbreakable" 2014 Review

Smash Into Pieces haben bereits am 14. März 2014 ihr Debüt Album "Unbreakable" veröffentlicht. Zur Zeit sind sie mit Amaranthe und Deals Death unterwegs, um dem Frühling entsprechend, eine ordentliche Portion gute Laune in die europäische Städte zu bringen. Und dafür haben sie auch allen Grund, denn ihr Album strotzt nur so vor großartigen Melodien. Man kann ihre Musik kurz und knapp als Modern Hard Rock bezeichnen. Nach dem ersten Durchlauf hätte ich mir etwas mehr Härte erbeten. Aber was soll's. Etwas mehr Knüppel aus dem Sack würde bedeuten, dass ich auch die 2011er In Flames einwerfen könnte. 

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