Kultig und klassisch tönt es aus den Lautsprechern. Noch eine dem Trend folgende Veröffentlichung im Stile der New Wave Of British Heavy Metal? Nicht ganz, denn laut Label-Info gibt es Infernal Manes bereits seit Mitte der Neunziger. Die vorliegenden Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2004 und stellen aller Voraussicht nach eher eine Anthologie des Schaffens der Norweger dar.
Infernal Manes haben sich der Musik der frühen Scorpions, Judas Priest, Mercyful Fate, Manilla Road, Accept und auch Iron Maiden verschrieben, zumindest gibt auch das die Label-Info zu Protokoll. Zehn Jahre altes Material, einer Band, die sich zehn Jahre vor den Aufnahmen gründete, um Musik zu spielen, die wiederum über ein Jahrzehnt älter ist als die Band selbst? Ob das nun Sinn macht, ich weiß es wirklich nicht. Sicher, die Musik ist mir wesentlich lieber als hochglanzpoliertes Brüllaffen-Geschredder.
Haken wir das Album also ab und freuen uns auf neues Material der Jungs? Mit Nichten! Ganz so schnell kommen mir Infernal Manes nicht davon, schließlich haben sie selbst das Langeisen in die Waagschale geworfen und wollen in absehbarer Zeit auch mit neuer Musik um die Ecke kommen. Kultiger Sound, im Fahrwasser der NWOBH, reicht das? Nein, da muss wesentlich mehr kommen. Nicht umsonst haben zuvor genannte Bands alle samt Songs am Start, die man auch nach Jahrzehnten noch mitsingen kann. Es fehlt dem Material von Infernal Manes schlicht weg an Wiedererkennungswert. Hier muss in Zukunft definitiv der Qualitäts-Hammer auf den Amboss schlagen. Da Sänger TJ Cobra die Band damals kurz nach den Aufnahmen verließ, wird es ein Wechsel am Mikro geben und hoffentlich auch 'ne eindeutige Verbesserung bezüglich des Gesangs hervorrufen.
Die Stärken der selbst betitelten Scheibe liegen eindeutig im Gitarrenspiel, was gerade während des Titeltracks sehr gut zu hören ist. Mit "Come To The Sabbath" legen Infernal Manes noch einen Cover-Bonus oben drauf, der grundsätzlich nicht schlecht umgesetzt wurde, aber dem Original von Mercyful Fate bei weitem nicht das Wasser reichen kann. Unterm Strich bleiben kultiger Sound und gutes Gitarrenspiel auf der Habenseite. Der Rest tönt austauschbar und lässt in mir den Wunsch aufkeimen, dass das kommende Material wesentlich mehr Substanz zum Vorschein bringen muss. Mehr als 6 Tal(k)er sind beileibe nicht drin.
Dirk
VÖ: 12. Januar 2015 - Label: Edged Circle Productions
Gaaaanz laaangsaam und zäh kriecht der schleppende Sound aus den aufrechtstehenden Särgen, in denen die lärmbringenden Kalotten ihr unheilvolles Werk verrichten. Aphonic Threnody haben sich dem sogenannten Doom Death verschrieben, und als wenn der Tod nicht ausreichen würde, gibt's den Weltuntergang noch oben drauf. Damit das faulige Fass auch wirklich überläuft, setzen ganz penible Doomster auch noch das Wörtchen Funeral davor. Funeral Doom / Death Metal! Ihr wollt nun sterben? Dann kommt mit auf eine Reise, deren Ende nicht in dieser Welt zu suchen ist.
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