"Arrival", angekommen sind die drei Isländischen Durchstarter von The Vintage Caravan schon vor 3 Jahren, und zwar mit ihrem Album "Voyage", das sie vor dem Deal mit Nuclear Blast zunächst im Jahr 2012 über das Isländische Label Sena veröffentlichten.
Szenekenner hatten das edle Teil bereits im Schrank, als die Erfolgsgeschichte des Trios auf dem europäischen Festland noch geschrieben werden musste. Nur ihre Label-Kollegen von Blues Pills sorgten kurze Zeit später für mehr Aufsehen . Inzwischen kennt die Jungs wohl jeder, nicht zuletzt durch ihr intensives Touren auf dem alten Kontinent. War die Euphorie Ende 2013 noch vom Reiz des Neuen begleitet, werden Óskar Logi Ágústsson (Vocals/Guitar), Alexander Örn Númason (Bass) und Stefán Ari (Drums) mit "Arrival" zeigen müssen, ob sie das hohe Level des Vorgängers halten können. Apropos Stefán Ari, da sitzt doch ein neuer Mann hinter der Schießbude, nicht wahr? Korrekt, Guðjón Reynisson stieg in diesem Jahr bei The Vintage Caravan in beiderseitigem Einvernehmen aus, da er offensichtlich andere Dinge im Leben für sich entdeckte.
Play! Mit Freuden muss ich feststellen, dass der Sound keinesfalls kommerzieller geworden ist und das Trio gottseidank seine altbackenen Trademarks beibehalten hat. Schon der Opener "Last Day of Light" geht in die Vollen und zeigt sich für Caravan-Songs doch sehr derb, während er mich mit all seinen typischen 70er-Elementen schon nach dem 2. Hören vollends überzeugt. Ein wirklich amtlicher Shabby-Rocker, der gerade dem Gitarrenspiel von Óskar viel Raum gönnt. Es folgt Monolith, ein echter Groover, der alten Black Sabbath Klassikern verdammt dicht auf den Pelz rückt. Song 3 - sie nannten ihn schlicht "Babylon" - wurde schon Ende März 2015 der YouTube-Gemeinde übergeben. Nicht ohne Grund, denn auch dieser Track schließt sich dem hohen Niveau der ersten beiden Songs an und kann - gerade durch seinen fast schon heroischen Refrain - Punkte auf der Habenseite verbuchen.
Richtige Ausfälle lassen sich auf "Arrival" einfach nicht ausmachen. Vielleicht ist nicht jeder Song ein Kracher, dafür gibt es fast in jedem Track kultige Soli sowie interessante Passagen. Ob "Crazy Horse", "Carousel" oder auch der Rausschmeißer "Winter Queen", Letzterer ist wieder sehr zu empfehlen, es ist eine lohnenswerte Reise ins Reich von Purple, Sabbath und Hammond - mit ekstatischen Momenten - die anzutreten sich wirklich lohnt. "Winter Queen" ist ein über 8 Minuten langer Song, der spätestens ab 4:40min jeden Fan des Genres die Freudentränen in die Augen treiben sollte.
Letztlich kann ich dem neuen Album der Isländer bzw. den Jungs selbst nur meinen Respekt zollen. Ob mehr Eingängigkeit diesem Sound dienlich wäre, ich weiß es nicht. Meine Erwartungen wurden erfüllt und ich denke, dass wir es hier mit einem wirklich guten Nachfolger des gefeierten "Voyage" Albums zu tun haben.
Dirk
8/10 Talkern
VÖ: 15.5.2015 Label: Nuclear Blast
Seit Tagen schon habe ich ein schlechtes Gewissen. Der Grund hierfür ist einzig und allein das noch nicht fertiggestellte Review für das neue Album der Finnen Vorna. Wer unsere Ankündigung gelesen hat, weiß, dass es uns diese Band angetan hat. Hier nun das Fazit nach gefühlten 6 Durchläufen:
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