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KAIN "Seele" Review

Übermorgen erscheint das neue Album "Seele" der Würzburger Band Kain. Kain Grund zur Aufregung? Ich meine wohl doch!

Kain haben sich nicht nur der dunkelsten Seite des Metals verschrieben, nein - in ihren deutschsprachigen Texten widmen sie sich voll und ganz den Abgründen des menschlichen Daseins. Soll heißen, sie malträtieren mit ihrer Lyrik Eure Seelen, bis selbige gänzlich geläutert auf die Knie gehen, um wenig später ihren Besitzern den Dienst zu versagen. Allein die Tracklist liest sich wie ein Thesenanschlag am Tore des Tempels der Gerechtigkeit. "Galgenbaumes Sündenfrucht", so der Titel des dritten Streichs, sagt mehr als mancher Text. Im Übrigen ein ganz vorzüglicher Song, der jegliche Stille im Keime erstickt und obwohl seine Fundamente auf melancholiegetränkter Erde errichtet wurden, lässt er seinen destruktiven Hammer zielgerichtet im Arbeitsrhythmus eines tobsuchtsbefallenen Schmiedes auf Eure schwarzen Seelen herniedergehen. Wenn man so will, der Song schlecht hin und definitiv ein Anspieltipp.

Was haben uns die 2010 gegründeten Gefühlshenker aus der sagenumwobenen Stadt am Main noch mitgebracht? Den Seelenküppel! Track Numero sieben schlägt in etwa in die selbe Kerbe wie "Galgenbaumes Sündenfrucht", nur wirkt hier alles etwas dichter und harmonischer, wenn man das Wort Harmonie überhaupt in diesem Zusammenhang anbringen darf. Der Knüppel wird Euch freilich nicht verschonen.

Ich denke, auf "Seele" wird jede alltagsverseuchte Kreatur ein Schlupfloch finden, um in die düstere Welt der Würzburger zu gelangen. Doch Obacht, haltet Eure Seelen fest, bevor Kain ihrer habhaft werden. Der Nachfolger des 2012 veröffentlichten Albums "Omega" scheint also gelungen, wobei soundtechnisch Luft nach oben ist. Insbesondere die riesigen Fellkessel, als auch die hohen Frequenzen erzeugen den Wunsch nach Verbesserung. Dennoch, schwärzeste Empfehlung und solide 7,5 Talker!

Der Prior

7,5/10 Talkern


Tracklist: 1. Agonie 2. Seele stirbt 3. Galgenbaumes Sündenfrucht 4. Abschaum 5. Trotz 6. Seelenkrüppel 7. Verbranntes Fleisch 8. Schwarze Tirade 9. Erwachen running time: 54:32 min


VÖ: 5. Juni  Label: MDD Records



 

Black Anvil "Hail Death" 2014 Review

Ob Black Anvil nun eine Mischung aus Black- und Thrash-Metal spielen, muss wohl jeder für sich entscheiden. Ich meine ganz klar, dass sie den ursprünglichen Geist dieser Genres nicht transportieren können. Genaugenommen ist es aber auch völlig egal, denn all zu oft verschwimmen die Grenzen in der Hartwurst-Szene und man weiß nicht, welche Schublade man zuerst aufziehen soll. Laut Label Info dürften diejenigen Gefallen am New York-Vierer finden, deren Geschmack sich auf das dunkle Aroma von Bands der Marke  Dissection, Celtic Frost, Bathory, Watain, Emperor, Marduk, Dismember, Destroyer 666 eingependelt hat.

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