Manchmal darf es schmerzen. Pro-Pain bieten dafür seit über zwei Jahrzehnten die richtige Grundlage. Diesmal heißt der Ursprung allen Übels "Voices Of Rebellion". Können Pro-Pain anno 2015 noch einmal kräftig punkten?
Pro-Pain gründeten sich bereits 1991 und begeistern seit nunmehr 24 Jahren die Hartwurst-Gemeinde mit äußerst dickem Riffing, Beständigkeit und vor allem Zuverlässigkeit. Keine Experimente, keine Kunst-Allüren und erst recht kein Weichspül-Kommerz. Viele Gründe dafür, warum Pro-Pain von ihren Fans geradezu verehrt und geschätzt werden. Oft zitiert und trotzdem passend: Wo Pro-Pain drauf steht, da ist thrashiger New York-Hardcore drin. Oder bildlich gesprochen: Du willst Schmerzen? Pro-Pain entfernen Dir das Dentalgeschirr, versprochen!
Der neue Rundling bildet da keine Ausnahme und so ist es auch nicht verwunderlich, dass von der ersten bis zur letzten Note brutal wütendes Riffwerk den Ton angibt. Keine Pause, keine Ausnahme, keine Faxen - immer auf die Zwölf! Der Arbeitsrhythmus findet selten Unterbrechung, lediglich stilechte Breakdowns sorgen für minimalistische, kaum wahrnehmbare Auszeiten. Pro-Pain vereinen Moderne und Oldschool derart geschickt, dass graubärtige Kuttenträger nicht mitbekommen, wie hoch die Dosis moderner Hardcore-Elemente tatsächlich ist. Das Wort Metalcore gehört hier freilich nicht hin, doch schon der Opener und Titelsong schlägt ganz eindeutig in diese Kerbe, nur reiten Pro-Pain eben nicht darauf rum. Bevor es brenzlig werden könnte, gibt's 'ne Kelle Thrash und 'nen kultiges Solo auf die Ohren. Dabei gelten Pro-Pain sogar als die Wegbereiter des etablierten Metalcores, ohne dass sie jemals diesen populären Stil gespielten hätten. Hardcore, Groove/Thrash Metal - das ist ihr Zuhause und dieses verlassen sie auch für "Voices Of Rebellion" nur ungern.
Ein Blick in die Discography der Band verweist automatisch auf das Jahr 2000, dem Jahr, als die New Yorker "Round 6" veröffentlichten. Ein Referenzwerk, das gerade durch seine schlichte Eingängigkeit weltweit gute Kritiken einfuhr. Vielleicht ist das neue Album nicht ganz so eingängig, möglicherweise hatte "Round 6" im Jahr 2000 auch einfach nur den räudigen Underdog-Bonus, doch schlechter ist "Voices Of Rebellion" keinesfalls. Unsere Ohren werden nach wie vor mit Riffing der Marke Abrissbirne verwöhnt und ganz ehrlich, was will man mehr? Soli? Sind an Board! Mehr Hardcore der alten Schule? Die letzte Agnostic Front sollte hier Abhilfe schaffen! Pro-Pain zelebrieren breitbeiniges Monster-Riffing und lassen sich diesbezüglich nicht beirren. Daumen hoch und "Age Of Disgust" (Track 6) eingelegt!
Dirk
8/10 Talkern
VÖ: 19.6.2015 Label: Pro-Pain - Steamhammer SPV
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