Bereits am ersten November 2015 ging dieses Album auf die chaosliebende Fangemeinde thrashiger Todesblei-Klange nieder.
HAHUM legen mit "And The Chaos Has Begun" ihr zweites Studio Album vor, das schon nach dem ersten Testlauf seine Fühler nach dem geschundenen Leib des Rezensenten ausstreckt.
Seitdem Master's Hammer Anfang der Neunziger gezeigt haben, dass derbe und vor allem auch gute Klänge auch aus Tschechien kommen können, ist es geradezu Ehrensache, den Veröffentlichungen aus unserem Nachbarland seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu schenken. NAHUM stammen aus Ostrava und gründeten sich 2004. 11 Jahre sind ins Land gezogen, 11 Jahre, in denen sich die Band fast einmal runderneuert hat und ihr spielerisches Vermögen auf ein Niveau gehievte, das diesem Album den nötigen Spielraum bietet, um Kreativität, Qualität und Härte unter einen Hut zu bringen. Gerade muss ich wirklich in mich hinein schmunzeln, denn trotz recht eigenständiger Sounds habe ich soeben wieder Slayer-Spurenelemente ausmachen können. Unglaublich, welchen Einfluss die Huntington Park Thrasher nochimmer auf die gesamte Szene ausüben.
Mal abgesehen davon, dass dieses Album inspiriert und abwechslungsreich klingt, was in diesem Genre nicht immer als Selbstverständlichkeit angesehen werden kann - bedienen sich NAHUM in der Tat vieler Elemente, die vielen Fans durchaus bekannt sein dürften. Vom ultraschnellen Schwedentod der Altvorderen, über Thrash Metal der 80er, geht es bis hin zu Klängen, für die Amon Amarth oder auch Illdesposed bekannt sind, dabei habe ich wirklich nicht im geringsten das Gefühl, dass NAHUM nur kopierten. Vielmehr mischen sie alte und neue Stile dermaßen gekonnt, wie ich es mir von so manch einer anderen Band auch wünschen würde. Letztlich kann man wirklich nur von Einflüssen sprechen, statt direkte Vergleiche heranzuziehen. Doch egal wie inspiriert oder kurzweilig diese Kompositionen auch sind, sie klöppeln Dir definitiv die Kinnlade aus der Verankerung, versprochen!
Konzeptionell beackern die Tschechen das breite Feld übermächtiger Unordnung, nämlich das Chaos in all seinen Facetten. Ein Blick auf das Cover des Album offenbart nicht nur den Album-Titel - nein, wer hier näher hinsieht, kann die wirre Verschmelzung von Mensch und Natur erkennen. Beide stehen kurz vor dem totalen Kollaps, indes sich im Hintergrund des Bildes - ganz dezent - der Ursprung allen Übels versteckt. Wirklich genial umgesetzt, zumal Daniela Neumanová mit ihrer Arbeit dem Betrachter allein durch die Farbgebung eine räumliche Tiefe suggeriert, die fast schon an 3D erinnert.
So denn, "And The Chaos Has Begun" ist eine wirklich runde Sache geworden, die sich auf internationaler Ebene vor keine Band des Genres verstecken brauch. Ob Produktion, Gitarrenarbeit oder Durchschlagskraft, diese Langrille hat mich überzeugt und daher müssen mindestens 8,5 Talker unter diesem Review stehen. Ihr werdet Euren Spaß haben. Heavy Doporučení!
Dirk
VÖ: 1.11.2015 - Label: MuSick
Pathfinder...Between Heaven And Hell - haben wir bereits in unseren News vom 9. September 2015 angekündigt. Wer eine kurze Fahrt durch die Band Biographie machen möchte, der kann unterhalb des Reviews einen Blick nehmen. Hier heißt es jetzt direkt: "Volume-Regler auf Wandmassage gestellt und Strich drunter!
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