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Lost Society - Braindead - Review

"I Am The Antidote" (Track 1) bewegt sich langsam und sehr gediegen aus den Exits der Lautsprecher, um die Trommelfelle geneigter Hörer auf eine neuzeitliche Interpretationen des guten alten Thrash Metals vorzubereiten.

Alle Wetter, ich hatte die jungen Finnen gar nicht so experimentell in Erinnerung. Man könnte meinen, dass es sich hier um eine perfekte Verschmelzung alter und neuer Elemente handelt. Wer seine Schubladen-Sensoren äußerst empfindlich eingestellt hat, der wird gerade im ersten Teil von "Braindead" neben klassischen Thrash- und Hardcore-Elementen auch sogenannten "Mützen Metal" ausmachen können, obgleich dieser in sehr geringem Maße bzw. sehr selten sein Unwesen treibt. ("Riot") Böse Zungen behaupten, dass die Beastie Boys noch heute für derlei Experimente die Verantwortung zu tragen haben. Doch warum auch nicht, Lost Society gründeten sich 2010 und stehen somit definitiv ganz automatisch mit einem Bein in der Neuzeit und diese ist dafür bekannt, dass gerade junge Metal Kapellen gern mal zurückschauen und alles kombinieren, was in irgendeiner Form schon mal als Musik das Studio verlassen hatte.  Keine Angst, es überwiegen die kultigen Sounds und mit einem Track wie zum Beispiel "Rage Me Up" halten sie die alten Fahnen der Stadt am Hudson-River mehr als hoch. Die New York Crossover-Einflüsse lassen hier derart grüßen, dass es eine wahre Freude ist, diesem Track seine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Aber es geht noch besser, denn "Rage My Up" wird vom 6. Track "Hangover Activator" förmlich überrollt. Eine gierige, dreieinhalbminütige Speed-Walze, die ganz nebenbei noch ein furioses Solo geschenkt bekam. Unfassbar! Mit "Only (My) Death Is Certain", so der Titel des siebten und vorletzten Songs, beweisen Lost Society, dass sie auch komplexere Nummern abliefern können. Überwiegend im mittleren Tempo arrangiert, arbeitet sich dieser Track über eine Dauer von acht Minuten sogar in Gefilde vor, die wir so nur von folkigen Landsleuten des Finnen-Quartetts vorgesetzt bekommen. Melodie rules! Auch hier gilt: Es handelt sich lediglich um Spurenelemente, nicht um Stilübergreifende Voll-Arrangements.

Abschließend und nach dem mittlerweile 4. Durchlauf kann ich sagen, dass gerade die vielen Seitensprünge, jene trotzdem auf einem unerschütterlichen Thrash Fundament stehen, den Reiz des Albums ausmachen. Manchmal brauch ich echte Thrash-Kamellen, doch nicht immer und daher sind mir Bands wie Lost Society lieb und teuer.

 

Dirk

8/10 Talkern 


VÖ: 12.2.2016 - Label: Nuclear Blast



 

Sadist - Hyaena - Review

Wie auch beim letzten Review, bleiben wir in Italien! Prog Maniacs aufgepasst. Habt ihr noch Platz für einen vertrackten Schädelklopfer? Diesen schleppen Sadist in zwei Tagen zum Altar des Wahnsinns.

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