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Overkill - The Grinding Wheel - Album Review

Wenn sich das Blut in meinen Adern langsam aber sicher grün färbt, könnte es daran liegen, dass Overkill ein neues Album am Start haben. Dem ist auch so. Fakt ist ebenfalls: Overkill haben auf "The Grinding Wheel" die Geschwindigkeit gedrosselt. Doch wer das Urgestein aus New Jersey kennt, weiß, Bobby "Blitz" Ellsworth & Co lassen nichts anbrennen.

Umso betrübter bin ich aber, weil schon jetzt ein muffiger Rezensions-Wind aus der Online-Branche durchs Netz zieht. Knallt wohl nicht so, oder? Freunde, habt ihr Euch das Teil mal richtig durch die überlasteten Radartüten gefiltert? Vermutlich nicht, denn ich entnehme lediglich 2 Feststellungen: Gas runter & lange Songs! Was für eine Erkenntnis! Natürlich sind bei jedem Review auch Emotionen im Spiel oder eben nicht. Overkill hingegen, Overkill sind jedoch Goddamn-Emotionen, zumindest wenn man schon mehrfach im Pit vor der Stage halb verstorben ist.

Play! Comon! Ein Album der Extreme ist The Grinding Wheel sicher nicht, dafür steckt mächtig viel Groove in den Rädern, Overkill-Ättitude ohne Ende, fette - an den Nerven reißende D.D. Verni-Bassläufe und ein Bobby Ellsworth, der mit seinem Organ wieder einmal direkt unter die Haut geht. Zusätzlich verstecken sich diverse melodische Parts auf ...Wheels, die jedem Metaller ganz automatisch die Tränen aus den Drüsen pumpen sollten, Grüne - versteht sich.

Mit "Mean Green Killing Machine" steigen Overkill in den Ring. Ein ruppiger Opener, der sich voll auf die Lyrics von Bobby stützt und den ich als Definition ihrer selbst einstufen würde. Achtung: 3:20 min - ohohoho - einfach göttlich. Danach gibt es in Form von "Goddamn Trouble" mächtig Arger. Der Track läuft bereits als regiegeführter Kurzfilm auf Youtube. Selbsterklärend, wie ich meine, wobei mir dieser groovende Track ohne visuelle Vorlage wesentlich besser ins Blut ging. Auch hier ist Bobby wieder der treibende Keil, der mit seiner fiesen, krächzenden Stimme die Akzente setzt, die ein Overkill-Song benötigt. Noch 'nen Solo oben drauf, Highspeed-Finale, fertig! Auch der folgende Kracher dürfte vielleicht bekannt sein, denn "Our Finest Hour" wurde bereits als Single im November 2016 veröffentlicht. Soundtechnisch erinnert mich der Song stark an die Horrorscope-Zeiten (1991). Hier gehen mächtige Power-Chords hart mit Euch ins Gericht, bevor eine gewaltige Beschleunigung die Bühne für Strophe und Refrain freimacht. Das Ganze von vorn usw. - ich dreh frei, was für ein Green-Killer, kein Filler! Auffällig: ab 3:23 min wird klassisches Metal-Riffwerk Euer kaltes Herz erfreuen.

Zu "Shine On" sage ich nur noch: Comon oder besser: Comooouuun! Herrlich! Auch hier fühle ich mich klangtechnisch erneut ins Jahr 1991 zurückversetzt. So und jetzt nehmt Euch in aller Ruhe "The Long Road" vor. Der Fünfte im Bunde hat mir ab 4:30 min doch glatt wieder grünes Pipi ins Panorama getrieben. "Let's All Go To Hades" schleppt sich langsam ins Bild, bevor auch dieser Song mit einem völlig gegen den Strich gebürsteten Refrain punktet. Oh man, jetzt kommt er, der Overkill-Song, den mir meine Lautsprecher nicht verzeihen werden. Macht's goddamn laut, bevor Euch dieser Groove und die Stimme von Mr. Ellsworth gänzlich aus der Bahn werfen. Einfach genial! I like...usw. - ich muss es immer wieder hören. Mit "Red White And Blue" fegen Euch Overkill noch einmal richtig die Thrash-Mütze von der alten Rübe, nur um mit "The Wheel" & "The Grinding Wheel" ein fast 13minütiges Template in Sachen Heavy Metal zu kredenzen, das episch & orchestral endet und damit das 18. Studioalbum, welches selbstverständlich dick produziert wurde, gebührend abschließt. Wie antwortete unser Torsten auf die Frage nach der Bewertung eben so schön? 9 Talker? Mindestens!

Dirk

9/10 Talkern 


Tracklist "The Grinding Wheel": 1. Mean Green Killing Machine, 2. Goddamn Trouble, 3. Our Finest Hour, 4. Shine On, 5. The Long Road, 6. Let's All Go To Hades, 7. Come Heavy, 8. Red White And Blue, 9. The Wheel, 10. The Grinding Wheel


VÖ: 10.2.2017 - Bild/Label: Nuclear Blast Records


Toxic Waltz - From A Distant View - Review

Wer sich dem Thrash Metal verschrieben hat, der muss im Jahre des Herrn 2016 mit einer ganz dicken Nummer um die Ecke kommen, sofern er sich nicht vor den riesigen Tross austauschbarer Nacharmer spannen lassen möchte, der noch immer mit wachsender Begeisterung alten Helden nacheifert.

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