Wenn CD-Post über die Alpen segelt, kommt sie in der Regel aus Italien und in den meisten Fällen handelt es sich um Power Metal. Dem ist auch im Falle der aus Genova stammenden Athlantis so, die sich in der Tat ein lockeres h in den Bandnamen geschmuggelt haben.
Das altgriechische Original kommt freilich ohne den weichen Säusel-Laut aus und bezeichnet in erste Linie das mythische Inselreich, das seit unzähligen Monden auf Tauchstation gegangen sein soll. Die Band Athlantis gründete sich 2003, dem Jahr, das auch das erste, gleichnamige Album in seine Statistik aufnahm. Der Titel "Chapter IV" - man kann es sich kaum vorstellen - markiert nunmehr das Cover des vierten Albums der Italiener. Athlantis spielen variablen Power Metal, der nicht selten das Reich des Heavy Metals betritt und auch Ausflüge in Richtung Melodic Metal unternimmt. Ist doch letztlich fast das Gleiche, wird der ein oder andere denken, doch feine Unterschiede sind nach meiner Auffassung durchaus vorhanden.
Was uns der Fünfer hier anbietet, ist durchaus von ansprechender Qualität. Ganz wichtig - und in etlichen Reviews habe ich immer wieder darauf gedrungen - es dürfen keine schrägen Töne aus den Kalotten flattern. Da draußen gibt es so viele Bands, die trotz unzureichender Gesangs-Leistung Jahr für Jahr ihre Silberlinge in den Kosmos drücken, dass ich wirklich über jeden Output glücklich bin, der sich ganz ohne Schiss-Moll in die Öffentlichkeit wagt. Athlantis haben damit die erste Hürde genommen, um berechtigter Weise Kurs auf heimische CD-Regale zu nehmen. Ich spreche hier natürlich Genre-Fanatiker an, die von derlei Musik einfach nicht genug bekommen können. Rein musikalisch geht "Chapter VI" mehr als in Ordnung und auch die Produktion steht auf einem soliden Fundament. Die Stärken werden ganz klar durch die Gitarrenarbeit definiert. Rhythmus- als auch Lead-Gitarre machen das Werk zu einem abwechslungsreichen Hörerlebnis. Einziger Wermutstropfen: Es fehlt an bahnbrechenden oder auch fesselnden Melodien, was zur Folge hat, dass ich meine Lauscher wieder und wieder an die 6-Saiten-Fraktion hefte. Approvato! (Genehmigt!)
Dirk
1. The Terror Begins 04:44 - 2. Master Of My Fate 04:46 - 3. Ronin 03:52 - 4. Our Life 04:23 - 5. The Endless Road 04:11 - 6. Crock Of Moud 05:39 - 7. Face Your Destiny 04:04 - 8. Just Fantasy 03:55 - 9. Reset 04:33 - 10. The Final Scream 05:00
VÖ: März 2017 - Label: Diamonds Prod.
Na wer sagt's denn? Kommt hier ein Album für Manowar und Blind Guardian Fans auf einem einzigen Rundling daher? Two In One sozusagen? Schwerter raus und dann erst einmal ein ausgiebiges Bad im Drachenblut genommen, Warriors!
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