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Onkel Tom "H.E.L.D." 2014 - Album Review | Steamhammer - SPV

Warum eigentlich nicht mal in das neue Onkel Tom Album reinhören? "So soll es sein", fuhr es mir durch die überforderte Masse hinter meiner Stirnplatte. H.E.L.D. - stand da in großen Lettern über der Ankündigung des Labels Steamhammer / SPV geschrieben. Ein Held ist Tom allemal, mein & vielleicht auch dein Jugendheld, dessen Kult-Band Sodom...

wohl jedem bekannt sein dürfte und mit der uns Tom alias Angelripper reichlich Freude spendete - natürlich auch zum Leidwesen unserer Mitmenschen. Mit Stolz trugen wir das "In The Sign Of Evil" Shirt, bis es uns vom Leib fiel.

H.E.L.D. 2014 steht natürlich nicht für den Held in Person, vielmehr sind die vier Großbuchstaben eine Abkürzung für Hart-Ehrlich-Laut-Durstig. Das nunmehr sechste Studioalbum transportiert genau diese Message. Eine gut gewürzte Mixtur aus harten, ehrlichen und  lauten Songs, die nicht nur durstig machen. Tom und seiner Band sei Dank, handelt es sich mit Nichten um eine Ansammlung kitschiger Schlagerpfannen im Saufgewand. 100 Prozent Gedanken- als auch Liedgut aus dem Hause Angelripper & Co, das ein ums andere Mal an die übermächtigen Onkelz erinnert. Gepaart mit der gnadenlosen Härte des sodomschen Sounds, gefällt mir H.E.LD. jedoch um Längen besser, als die erfolgsprogrammierten Spätalben der Böhsen Frankfurter.

Das Thema "Ehrlich" darf bei diesem Vergleich selbstverständlich nicht unter den Tisch fallen, denn auch hier ist mir der Angelripper inzwischen wesentlich angenehmer als eine Band, die endgültige Auflösung propagierte, manifestierte sowie in Stein meißelte und nun auf Knien erneut das riesige Euter der Musikindustrie zu melken versucht. Schämt Euch!

Auf geht's: Flatus Antelucanus, so der Arbeitstitel des Intros, bringt den ersten Schmunzler hervor. Intonierte Stoffwechselgeräusche setzen H.E.L.D. auf die Gleise und bringen das aktuelle Album humorvoll ins Rollen. Durchlauf Nummer 2 offenbarte auch mir die akustische Vertonung rektaler Entlüftungsgeräusche. "Prolligkeit ist keine Schande" erklärt sogleich das Fehlverhalten und spricht mir aus der Seele. Ein "Aufgepasst" an alle Schlipps-Träger und Saubermänner, die sich doch zu gern auch mal danebenbenehmen wollen, nur verbietet ihnen die Etikette derartig rüpelhaftes Verhalten. "Zu wahr um schön zu sein" kommt aus der ernsteren Schublade und bringt eine gewaltige Portion des Spirits der eingangs erwähnten Band mit. Großartiger Song, der die Synapsen vor dem darauffolgenden Song "Ein bisschen Alkohol" ordentlich in Wallung bringt. Ein bisschen Alkohol ist ein typische Gassenhauer, dessen Weisheit im Schnapsglas geboren wurde. Die Erklärung für den Konsum von zu viel Feuerwasser bzw. das schändliche Ergebnis, wird in Track 5 dargelegt, einem langsamen Song, der den Morgen danach beleuchtet.

"Was Euch nicht passt" folgt und kommt abermals Frankfurter Kompositionen gleich. Ein sehr eingängiger und gefälliger Track, dessen Inhalt durch Lebenserfahrung geprägt wurde. Bis jetzt wirkt das Album sehr kurzweilig. Diese Tatsache wird auch für die kommenden 7 Tracks nicht von der Bildfläche verschwinden und daher erspare ich euch ein Track-by-Track Review. Hochprozentiger Humor und augenzwinkernde Lebensweisheiten wechseln einander ab. Die Produktion ist erstklassig, die Band bietet ein breites Spektrum bekannter Rock- und Metal Elemente und in der Tat taucht nicht ein einziger Coversong etablierter Schlager-Kasper auf. Das Thema Alkohol ist allgegenwärtig und demonstriert nach wie vor seine Übermacht. Ich könnte mir mit der momentanen Besetzung der Band aber auch ein ausschließlich ernsthaftes Langeisen vorstellen. Den Anfang hat (haben) Onkel Tom freilich gemacht. H.E.L.D. gefällt! Sodom meets BÖHSE - Onkel meets Better Off Dead. Unbedingt anchecken!

Dirk


VÖ: 19.9.2014 - Steamhammer / SPV



 

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