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Interview mit Onkel Tom - H.E.L.D. und Urgestein


In fünf Tagen erscheint H.E.L.D, das neue Onkel Tom Album, welches in unserer Rubrik Album-Talks auffällig wurde und definitiv gut abgeschnitten hat. Es überzeugt mit fettem Sound, eingängigen Songs und jeder Menge spürbar vergossenem Herzblut. Ein Neuanfang? Wir wollten es genau wissen und unterhielten uns mit Onkel Tom, der nichts dagegen hat, immer noch der Angelripper zu sein. "Sodom und der Ripper gehören nun einmal zu meinem Leben" ließ Tom während des Interviews verlauten. "Das ist völlig ok, es ist ein Teil von mir"

In unserem Review haben wir ja bereits angemerkt, dass auf H.E.L.D. keine Cover-Songs mehr verwurstet wurden. Tom stellte in unserem Gespräch genau diesen Fakt heraus und fügte an: "Es war uns diesmal sehr wichtig eigene Songs zu schreiben und wie man sieht, haben wir es auch gepackt" metaltalks.de: Nicht schlecht, wie wir meinen.


metaltalks.de: Wie seid ihr denn zum Titel H.E.L.D. gekommen? War das Zufall oder von langer Hand geplant?

Tom: Wir fragten uns, was diese Band ausmacht oder welche Eigenschaften man unserer Band zuschreiben kann. Es kamen ein paar Begriffe zusammen, wir änderten die Reihfolge und schon hatten wir H.E.L.D. (Hart-Ehrlich-Laut-Durstig). Wer immer der Held auf diesem Album ist. Dat is ja auch egal! (lachend)

metaltalks.de: Gibt es weitere Neuheiten auf H.E.L.D. , außer der bereits erwähnten nicht vorhandenen Coversongs?

Tom: Wir beleuchten ernsthaftere Themen und bauschen das Thema Alkohol nicht künstlich auf. Zwar haben wir wieder das obligatorische Sauf-Lied an Board, aber das große Ding wollen wir daraus nicht machen. Wir trinken ganz gern mal Einen, letztlich sind wir aber keine Alkoholiker und wollen in unserem Umfeld auch keine haben. Auf "Gedeih und Verderb" sowie "Vom Paradies gen Süden" hingegen, beleuchten wir Themen, die uns bewegen und beschäftigen. Schau in die Welt hinaus, überall Katastrophen, auch innenpolitisch gibt es in Deutschland genug Zündstoff, in dem wir ausreichend Inspiration für eigene Texte finden.

Wir wollen allerdings anderen Deutschrock Bands keine Konkurrenz machen. Das Thema Party usw. bleibt auf alle Fälle ein fester Bestandteil unserer Musik. Wir nehmen uns auch nicht so ernst wie die meisten Vertreter dieser Zunft. Jedes Bandmitglied hat seinen eigen Charakter, Stil etc. und spielt gleichzeitig in einer anderen Band mit jeweils unterschiedlichen Ausrichtungen. Da kam viel Stoff zusammen, den wir für das Album verwenden konnten. Im Grunde is dat ja auch nix Neuet für mich, da ich in den Achtzigern ebenfalls ernsthaftere Themen in deutsche Texte gebettet habe.  Wir wollten in erster Linie eigene Songs schreiben und dat is uns ja auch gelungen.

metaltalks.de: Ist Onkel Tom inzwischen harte Arbeit geworden oder entsteht viel aus dem Bauch heraus - während ihr probt oder auf Tour seid?

Tom: Ja, Onkel Tom ist harte Arbeit. Ich möchte, dass die Songs auf Oldschool-Basis im Proberaum entstehen und vor allem will ich mit der Band auch wirklich proben. Seit dem Alex Kraft aus der Band ist, arbeite ich mit Musikern aus meinem Umfeld zusammen. Früher blieb viel liegen, da Alex ca. 400 Kilometer weit entfernt lebte und wir schlicht nicht die Möglichkeit hatten, zu proben und Songs zu schreiben. Ich will einfach keinen Song schreiben, dessen Idee mir in Form eines mp3s zugeschickt wurde. Gemeinsam mit anderen Musikern in einem Proberaum zu stehen, fördert auch die Vielfalt der Songs und macht mehr Spaß. Harte Arbeit ist es trotzdem. Das letzte Album ist komplett im Proberaum entstanden!

metaltalks.de: Wie Eure Songs entstehen, wäre unserer nächste Frage gewesen.

Tom: Es kommt schon mal vor, dass Teile der Songs zu Hause entstehen. Aber grundsätzlich arbeiten wir im Proberaum. Ich will mit Musikern zusammenarbeiten, die mir etwas anbieten können und das ist mit der aktuellen Besetzung der Fall. Wir haben viel rumprobiert und sehr viel Wert auf die Refrains gelegt, oftmals nach dem Text-Musik Prinzip. Wenn ich mit ein paar Textzeilen ankomme, dann können meine Jungs dat aufgreifen und Musik daraus basteln. Erst die Texte oder eine Gesangslinie und dann folgt der Rest und nicht umgekehrt.

metaltalks.de: Man hört es den Songs wirklich an. Sie wirken lebendig und nicht zusammengesetzt. Nehmt ihr digital oder analog auf?

Tom: Digital! Das ist mittlerweile üblich und auch eine Kostenfrage, zumal es nicht mehr soviel Studios mit entsprechender Technik gibt. Einen Kompromiss könnte man mit 'nem analogen Mischpult eingehen. Für die nächste Sodom könnte ich mir derlei Dinge vorstellen.

metaltalks.de: Kannst du zwischen Sodom und Onkel Tom super hin und her schalten?

Tom: Das ist kein Problem. Wenn wir mit Sodom spielen, bin ich sofort der Angelripper mit all seinen Attitüden und umgekehrt. Die Bands sind natürlich ähnlich und vielleicht würde die Gitarrenarbeit von Onkel Tom mehr nach Sodom klingen, wenn Bernemann sie erledigen würde.

metaltalks.de: Welches deiner beiden Kinder ist Dir lieber - Sodom oder Onkel Tom?

Tom: Sodom ist definitiv meine Hauptband und ein sehr großer Teil meines Lebens. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann wohl eher für Sodom.



 

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