Boah, ist das wieder intensiv! Und ja, High Fighter konnten im Vergleich zur EP noch eine Schippe voll Schlamm zusätzlich in die Waagschale werfen. Die Hamburger Band um Sängerin Mona lieferte auf ihrem Debütalbum erneut einen ganz fantastisch Mix aus Psychedelic Rock, Stoner und Sludge ab.
Packt man sich die 2014er EP als auch das neue Album direkt nacheinander auf die Ohren, gewinnt man schnell den Eindruck, dass High Fighter gerade ihre kompositorischen Fähigkeiten ausbauen konnten. Die bösartigen Sound-Konstrukte aus der Entstehungsphase des Quintetts sind mehr noch zu richten Songs herangewachsen, dabei ist das Prinzip der Kompositionen grundsätzlich erhalten geblieben. Moderate Einleitung, Strophe - hier wirken die Songs wesentlich homogener - Refrain, und dieser besteht im Wesentlichen aus markerschütternden Screams von Front-Sirene Mona. Ist es denn noch normal? Da sage noch einer, mit der korrekt gewählten Auslöse-Charakteristik eine Sicherung kann man das sogernannte, unnötige Durchbrennen verhindern. Unfug, hat man High Fighter in der Leitung, brennen dem geneigten Fan die Sicherungen im Dauertakt durch, indes ihm eine aggressive Gänsehaut das Areal zwischen Nacken und Hosenbund zerklüftet. Track 2 (Darkest Day) hat es besonders in sich. Während der mit Melancholie gewürzte Song anfänglich "normal" aus seiner Deckung kommt, baut er gen Ende eine Intensität auf, die nur selten von Bands erreicht wird. Auch hier ist das Organ der Sängerin abermals der Grund dafür, dass ich unbedingt etwas kaputtschlagen möchte. Zerkleinern! Zerspanen! Hässlicher Nebeneffekt, ich weiß, doch besser Dinge verabschieden sich auf diese Weise, als dass sie mit dem öden Zahn der Zeit Bekanntschaft machen zu müssen.
Die Produktion der Scheiblette ist standesgemäß, ebenso wie das kämpferische Vermögen der Jungs an den Saiteninstrumenten. Immerhin müssen sie ihre gestromten Instrumente durch tiefsten Morast treiben, bis selbst dieser pulsierend 'nen dicken Groove vor sich herschiebt. Ein entsetzlich gutes Album!
Dirk
9/10 Talkern
VÖ: 10. Juni 2016 - Label: Svart Records
Bereits im Frühjahr 2017 suchten uns Herzparasit aus München mit ihrem 3. NDH-Schinken heim. ParaKropolis erschien Anfang Mai und verschwand nach der ersten Runde erst einmal direkt im Schrank des Vergessens. Warum? Ganz einfach, Tracks der Marke "Zack Boom Bang" sorgen bei mir für erheblich Bauchschmerzen.
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