Wow Freunde...Wow. Den schon geschriebenen Zeilen von Dirk muss ich irgendwie noch die Krone aufsetzen. Zugegeben, ganz offen und ehrlich, ich bin natürlich vorbelastet, da Overkill nun mal meine absolute Passion darstellt. Fakt ist, was die Jungs mit „The Grinding Wheel“ abgeliefert haben, übertrifft meine Erwartungen ins Unermessliche. Dieses Stück Roheisen mutiert nach mehrmaligem Hörgenuss zu einer Legierung härtesten Stahls. Die Jersey Thrasher haben es wirklich geschafft, alle bisherigen Trademarks und Stärken der Band zusammenzufügen. Insgeheim habe ich mir schon lange wieder einmal so ein Album gewünscht. Overkill haben eben auch in diesem Bereich sehr viele Stärken zu bieten, die eine enorme Anziehungskraft und damit auch Wiedererkennungswert besitzen. Sie müssen sich nämlich nicht nur im Highspeed-Geballer bewegen. Hinzu kommt eine Hammer-Produktion, bei der auch die Drums wieder ordentlich klingen.
Viel Abwechslung, die Verarbeitung von Elementen des klassischen Heavy Metals sowie viele Midtempo Passagen sind die Hauptmerkmale für diesen Output. Aber keine Angst, denn Overkill wären auch nicht Overkill, wenn sie das Gaspedal nicht dann und wann vollends durchtreten würden. Bobby’s Vocals sind mal wieder so variabel, wie schon lange nicht mehr. Ich mag diese melodischen und mittleren Stimmlagen von ihm sehr, da er nämlich nicht nur ohrenbetäubend schreien kann. Bobby hört man - egal wie er klingt - immer heraus und das ist auch gut so. Es gibt auf dem Album so viele Passagen bei denen man komplett durchdrehen könnte. Sei es musikalisch - wobei die Lead- und Rhythmus-Fraktion ganze Arbeit leistet - oder eben diese ich-bekomme-gleich-Pipi-in-den-Augen-Melodielines. Fantastisch Leute, das könnt ihr mir glauben. Selbst der schon bekannte Song „Our Finest Hour“ gliedert sich in das neue Album super ein und ist somit das perfektes Bindeglied zu den letzten Alben. Dadurch wird dieser Song - von dem ich anfangs gar nicht so überzeugt war - dieser Vorab-Singleauskopplung auch wieder gerecht. Wenn das so gewollt war, Chapeau Freunde. Anspieltipps gäbe es zuhauf, doch sind mehr als unnötig, weil alle Songs wie die Faust aufs Auge passen. Ich erspare mir also diesen Kram. Aber doch, eines muss ich noch verkünden: Wer beim Titeltrack „The Grinding Wheel“ - während der Glockenschläge - nicht vor Ehrfurcht (mit ausgebreiteten Armen vor den Speakern) auf die Knie geht, ist kein Overkiller. Punkt um und Schluss. Wenn mich meine „Green Influences“ nicht täuschen, sage ich mal, das Overkill mit „The Grinding Wheel“ ganz nah am Erfolg der „Ironbound“ kratzen, wenn nicht sogar übertreffen. Die Zeit wird es uns zeigen. Abschließen möchte ich meine Zeilen mit einem Spruch von „Bobby "Blitz" Ellsworth“, den er auf einer der letzten Shows zum Besten gab. „You become uglier every year…but you are not alone“. That‘s Bobby, that’s Overkill, that’s finest Thrash Metal from New Jersey.
Torsten
Tracklist "The Grinding Wheel": 1. Mean Green Killing Machine, 2. Goddamn Trouble, 3. Our Finest Hour, 4. Shine On, 5. The Long Road, 6. Let's All Go To Hades, 7. Come Heavy, 8. Red White And Blue, 9. The Wheel, 10. The Grinding Wheel
VÖ: 10.2.2017 - Bild/Label: Nuclear Blast Records
Es gibt wohl kaum eine andere Band der Neuzeit, die den Sound der siebziger Jahre besser in die Gegenwart befördert, als die Berliner Seventy-Rocker Kadavar. Und da diese Musik vor vielen Monden nun einmal ohne große Technik und Hilfsmittel geboren wurde, liegt es selbstverständlich nahe, diesen unverwechselbaren Klang - direkt von der Live-Stage - auf eine Langrille zu pressen oder meinetwegen auch auf eine CD zu bannen. 11 Songs - in einem fantastischen Live-Gewand - haben uns die bärtigen Hauptstädter auf "Live In Antwerp" hier spendiert.
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