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Avatarium - The Girl With The Raven Mask - Review

Da kommt es also angeschlichen, das 2. Avatarium Album, inmitten des herbstlichen VÖ-Wahnsinns! Okay, eingespannt wie eh und je, bin ich nun als „Doomkopf“ gefragt. Also den Puls runterfahren, ein Gläschen Wein eingeschenkt und dem neuen Werk von Avatarium aufmerksam zugehört.

Wow...der Titeltrack  „Girl With The Raven Mask“ eröffnet das Album gleich mit einem mächtigen Doom-Riff. Hammer, dieser Song! Er zündet wirklich sofort. Was für eine schöne Melodie, was für geniale Musik und zum Dritten, was für eine fantastische Stimme von Jennie-Ann Smith. Dieses Stück möchte ich gleich vorweg als eines der Highlights des neuen Albums benennen. Wahrscheinlich funktioniert dieser Song so gut wie überall auf der Welt. Sei es in 'ner gottverdammten Kaschemme, in einer genreuntypischen Disco, bei einer Großveranstaltung aller Couleur oder einfach nur in einer mit Seelenverwandten gefüllten Konzerthalle.

Mit „The January Sea“ (Track 2) wird einem schon mal ein echtes Schwergewicht vorgesetzt. Am Anfang etwas sperrig, entwickelt sich der Song aber im Laufe der Zeit zu einem sehr tiefgreifenden und intensiven Doomer. Wunderbare ups and downs, getragen durch schwere Gitarren, versteckte Melodien, sehr langsame Passagen, Hammondorgelsounds und einem sehr gefühlvollen und teilweise schrägen Gesangs(Ohr)gasmus, beherrschen das akustische Panorama.

Wenn der Schreiberling nun ganz automatisch seine Arme ausbreitet und die ganze Welt umarmen möchte, dann passiert das unter anderem nur mit so einem Track wie „Pearls and Coffins“, einem leichten, mit Westernelementen versehenen Song, der musikalisch sehr breit gefächert ist. Hier gehen viele Stile eine Symbiose ein und profitieren jeweils vom Charakter des Anderen. Man kann es einfach nicht beschreiben. Schönheit ist Vergänglich, aber die Schönheit dieser Musik eben nicht. (Das ist aber fast schon eine Heiligsprechung. - Anm. Red.)

Des Weiteren erleuchten mit „Hypnotized“ und „Ghostlight“ zwei mit vielen Facetten versehene Schwerenöter das Dunkel. Als kleinen Schwachpunkt des Albums kann man hier die etwas langatmig wirkenden Kompositionen auf die Nörgelliste schreiben. Irgendwie verliert das Gesamtbild mit diesen Songs etwas an Reiz, da man durch die vorangegangenen Stücke auf einer sanften Welle - in völliger Trance und mit träumerischen Gefühlen - ins offene Meer hinausgetrieben wurde und natürlich auch wieder an Land ankommen möchte.

Recht fett und groovig geht’s bei „Run Killer Run“ zu Sache. Ein immer wiederkehrender Doom-Riff (ja, es heißt der Riff) ist die tragende Säule des Songs. Einfach und geil umgesetzt, zumal hier auch wieder etwas schneller "gestorben" wird. Oh man, und was ist das jetzt?  Der vorletzter Track nennt sich „Iron Mule“ und zieht mich rein gefühlstechnisch schon wieder in seinen Bann. Zum Heulen schön! Mit geschlossenen Augen, den Klängen lauschend, sieche ich auf dem Sofa langsam dahin. Mein Gott, hat diese Frau eine Stimme…es ist einfach nur ganz wunderbar. Der letzte und achte Song nennt sich „The Master Thief“ und spiegelt in etwa meine Einschätzung von „Hypnotized“ und „Ghostlight“ wieder.

Nun gut, das Album ist auf jeden Fall ein großer Schritt nach vorn. Letztlich ein perfektes Album, dass durch professionelle Musiker viele Stile in Einklang bring. Wer sich mit Doom- und Psychedelic Rock, Hammond-Sounds sowie Classic Rock verbunden fühlt, wer hier wirklich zuhause ist, muss einfach zu greifen. Ein Leif Edling (Candlemass) ist aus der Doom-Szene nicht mehr wegzudenken. Er hat nicht nur mit Candlemass Meilensteine abgeliefert, gerade betritt er mit Avatarium bekanntes und von Erfolg gepflastertes Terrain. Also greift zu, ihr DOOMKÖPFE!

Torsten

9/10 Talkern


VÖ: 23.10.15 - Label: Nuclear Blast Records



TRIOSPHERE "The Heart Of The Matter" Review

Ganz wichtig! Ganz wichtig - wenn es um die Norweger Triosphere geht - ist, dass diese Band nicht mit Nightwish und ähnlichen Truppenteilen in einen Topf geworfen wird. Zwar haben wir es hier ebenfalls mit weiblichem Gesang zu tun, jedoch weht der Wind wohl er aus der Ecke Huntress & Co, wobei sich Triosphere vor Huntress beileibe nicht verstecken müssen. Allein Gründungs-Datum und Discography weisen offenkundig darauf hin, welche Band zuerst metallischen Boden betreten hat.

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