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20 Jahre Fatal Embrace - Interview mit der Berliner Thrash Metal Institution

Als Fatal Embrace im Berliner BLACKLAND (28.12.2013) angekündigt wurden, war uns sofort klar: "Diesem Event müssen wir unbedingt beiwohnen!" Das Konzert vom 29.12. 2012 ist uns noch sehr gut in Erinnerung geblieben. Wer Fatal Embrace schon einmal live erleben durfte, der weiß, dass Heilländer und seine Jungs auf der Bühne eine Macht sind. "Empires Of Inhumanty" - aus dem Jahre 2010 - ist die letzte Langrille der Berliner und wer diese sein Eigen nennt, der wird uns mit Sicherheit beipflichten, hier stimmt nicht nur die außerordentlich gute Produktion, nein - hier schlägt das Thrash Metal Herz mit 666 Prozent. Für uns Anlass genug, um nach 20 Jahren "Tödlicher Umarmung", der Berliner Thrash Institution gewaltig auf den Zahn zu fühlen. Schon beim Überfliegen des halbfertigen Interviews sind wir einer schweren Gänsehaut anheimgefallen.

metaltalks.de: Hi Heiländer, wir hoffen es geht Euch gut. Was treibt Ihr zur Zeit?

Heiländer: Ja, danke, geht so. Wir nehmen im Studio gerade die neue Platte auf, Stück für Stück. Ausserdem hämmerten wir einen Beitrag zum Desaster-Tribute Sampler ein, der 2014 erscheinen wird.

metaltalks.de: 20 Jahre Fatal Embrace! Was war in den letzten 20 Jahren der absolute Höhepunkt für Euch?

Heiländer: "Ich denke, am schönsten waren die Europatouren mit Sodom, Holy Moses, Desaster & Assassin. Einige Festivals waren auch geil. Ein Gig in Belgrad zählt für mich immer noch zu den absoluten Highlights. Ja, es gab schon viele geile Konzerte. Auch das Kennenlernen von Leuten wie Harris Johns, Tom Angelripper, Schmier..usw.., alles Leute, die ich in den 80-ern nur aus Metalmagazinen kannte. Wir haben viele coole Bands kennengelernt, so was macht echt Lunte. Es gab tolle Festivals in Spanien, Lettland, Holland oder Polen. Wir haben mit Bands die Bühnen geteilt w.z.B.: Master, Necronomicon, Endstille, Jaguar, Hobb’s Angel Of Death, Vendetta, Grave, Goddess Of Desire, Hirax, Protector, Witchburner, Metal Church, Candlemass, Grave Digger, Minotaur oder Armoured Angel, um nur einige zu nennen. Den allerersten Gig hatten wir damals 1994 mit Postmortem. Auch das Unterschreiben unserer Plattenverträge war immer sehr aufregend. Wir haben viel gesoffen und bei manchen Festivals konnte man so viele Steaks futtern wie man wollte – ohne Limit, das war mega!!!"

metaltalks.de: Logisch, wir fragen natürlich auch nach dem absoluten Nullpunkt! Was war in den letzten 20 Jahren so mies, dass ihr darauf hättet gerne verzichten können?

Heiländer: "Oh, da gab es einiges an Scheiße. Touren, die vorbereitet waren, aber dann an Veranstaltern oder Kohle scheiterten. Labels, die einen nicht 100%-ig unterstützten, Musiker, welche sich um Nix gekümmert haben, mehrere Besetzungswechsel, die immer wieder Zeit und Energie kosteten, Konzerte die scheiße geplant wurden, Veranstalter, die zu faul und zu doof waren, richtig Werbung zu machen…usw.. Man lernt viele Grützköppe kennen, normale Menschen können sich das nicht vorstellen..ha ha, da muss man halt durch!".

metaltalks.de: Bestimmt gibt es Dinge, jene ihr nach 20 Jahren Erfahrung anders machen würdet. Was wäre das und würdest Du jungen Nachwuchs-Thrashern eine Bedienungsankleitung mit auf den Weg geben?

Heiländer: "Klar würde man Sachen anders machen, zum Beispiel auf einige Leute nicht zu lange warten, selber das Heft in die Hand nehmen, und sich von Mitmusikern, die nix machen oder zum Weiterkommen einer Band nichts beitragen und nur klugscheissen, eher trennen. Man braucht Leute mit denen man zusammenarbeiten kann, nur um die Chance zu haben eine Band weiterzubringen. Wenn man als Band nicht am Arsch geleckt wird, muss man sich selber den Arsch aufreißen, um etwas zu bewegen. Vieles klappt nicht und ist Kacke, da darf man nicht rumheulen, sondern man muss aufstehen und dafür etwas tun, dass die Möglichkeit besteht, dass es klappt! Man muss sein Ding machen und sich seiner Mucke und seiner Sache treu bleiben!".

metaltalks.de: Stimmst du uns zu, wenn wir behaupten, dass die größte Herausforderung im Dasein einer Band die zwischenmenschlichen Beziehungen sind?

Heiländer: "Der Idealfall ist es natürlich, wenn man mit seinen Bandkollegen schon im Sandkasten gespielt hat, da kennt man sich dann in- und auswendig. Bei Fatal Embrace gab es halt immer wieder Line Up-Wechsel, man musste immer wieder neue Leute kennenlernen. Ich kann aber sagen, dass wir uns mit den verschiedenen Musikern und Line Up’s eigentlich immer gut verstanden haben, egal ob es Streit oder Meinungsverschiedenheiten gab. Wir kommen im Prinzip gut klar und haben uns nie die Köpfe eingeschlagen..ha ha" 

metaltalks.de: Hast Du noch Dein erstes Mikrofon bzw. was war es für Typ?

Heiländer: "Ha ha, nee, keine Ahnung wie das hiess. Ein anderes habe ich neulich erst kaputtgekloppt…" 

metaltalks.de: Hattet ihr vor 20 Jahren eine musikalische Vorbildung oder war der Weg das Ziel und ihr habt Euch ganz auf Euren inneren Willen verlassen?

Heiländer: "Wenn man jahrelang intensiv und ohne Kompromisse Metalfan ist, saugt man diese Mucke förmlich in sich auf. Wir haben ja früher Metal nie einfach nur gehört, sondern gelebt! Hey Dirk, Du weißt ja wovon ich spreche, gelle..!!?!! Bands wie Slayer, Kreator, Metallica, Venom, Onslaught, Dark Angel, Exodus oder Maiden – alles lässt man später in seine Musik mit einfließen - das ist völlig normal für eine echte Metalband. Wir wollten das Rad nie neu erfinden, sondern die Musik machen, auf die wir Bock hatten. Ja, die Art Musik die man selbst vergöttert hat!" 

metaltalks.de:  Welches ist Dein persönliches Lieblingsalbum von Fatal Embrace?

Heiländer: "Es gibt auf jedem Album gute Songs, welche wir auch noch spielen. Ein Einzelalbum zu nennen ist immer schwierig, vielleicht ist die Empires..LP am stärksten, ich denke das neue Album gefällt mir immer am besten..ha ha.."

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